1940er Grossmann Reit im Winkl: Früher schmaler Hans in Luck, Handbemalt, 18 cm, Märchen-Holzbild 🇬🇧 1940s Grossmann Reit im Winkl: Early Narrow Hans in Luck, Hand-painted, 18 cm, German Wall Figure

HANDBEMALTES GROSSMANN: Die frühen Märchen-Holzbilder von Grossmann Reit im Winkl wurden noch komplett handbemalt. Das kann man mit dem Finger fühlen: Die Oberfläche ist bei den meisten dieser Figuren wunderbar glatt und glänzend.

🇬🇧 HAND-PAINTED GROSSMANN: The early wood pictures by Grossmann Reit im Winkl were all hand-painted. You can feel it with your finger: The surface of most figures is wonderfully smooth and glossy.

1970er Original Bergischer Engel (Mertens): Zwerg mit hellblauer psychedelischer Kappe, Märchen-Holzbild 🇬🇧 1970s Original Bergischer Engel (Mertens): Dwarf with Light Blue Psychedelic Cap, German Wall Figure

MERTENS, ZWEITNAMEN: Es gibt Wandfiguren, auf denen nicht „Mertens-Kunst“ steht und die doch von Mertens-Kunst sind! Die beiden häufigsten Zweitnamen sind „Original Bergischer Engel“ und „Gruner-Witkop“. Johanna Gruner-Witkop, Besitzerin des OBE, verkaufte alle Maschinen und Namensrechte am 21. Februar 1967 an Alfred Mertens. Einige Jahre lang produzierte Mertens dann unter dem Namen „Original Bergischer Engel“ und unter dem Namen der vorherigen Besitzerin: „Gruner-Witkop“. Frau Gruner-Witkop hatte Alfred Mertens dies erlaubt, da Herr Mertens gerne ihren alten Kundenstamm übernehmen wollte.

🇬🇧 MERTENS, OTHER NAMES: There are wall figures that don’t have the name Mertens-Kunst on the back, although they were produced by Mertens. The most common “second names” of Mertens-Kunst are “Original Bergischer Engel” and “Gruner-Witkop.” Johanna Gruner-Witkop, the former owner of the OBE, sold all machines and naming rights to Alfred Mertens on February 21, 1967. For several years afterward, Mertens produced figures under the names “Original Bergischer Engel” and “Gruner-Witkop.” Mrs. Gruner-Witkop had given Alfred Mertens permission to use her name because he wanted to retain her existing customer base. (Buch/25)

1940er Grossmann Reit im Winkl: Gärtner-Zwerg beim Blumengießen, Handbemalt, 17×15 cm, Märchen-Holzbild 🇬🇧 1940s Grossmann Reit im Winkl: Gardener Dwarf Watering Flowers, Hand-painted, 17×15 cm, German Wall Figure

GROSSMANN, ZWERGE: Niedliche Wichtel waren quasi die Spezialität von Grossmann Reit im Winkl in Oberbayern. Die Grossmann-Zwerge entwickelten sich über fast ein halbes Jahrhundert hinweg. In den 1940er und 1950er Jahren wurden die Figuren noch komplett handbemalt, später folgte der Siebdruck. Auch die Gesichter der Wichtel veränderten sich im Laufe der Zeit: Die Köpfe wurden gemäß dem Kindchenschema größer und (noch) niedlicher, was bei den meisten anderen Herstellern von Märchen-Holzbildern damals auch der Fall war. Besonders schöne Beispiele: Der Schuhmacher-Zwerg mit seiner Werkstatt, der Nachtwächter-Zwerg mit langem Cape und der glückliche Zwerg mit Huckepack-Kind.

🇬🇧 GROSSMANN, DWARFS: Cute gnomes were practically the specialty of Grossmann Reit im Winkl in Upper Bavaria. The Grossmann dwarf plaques developed over nearly half a century. In the 1940s and 1950s the figures were still entirely hand-painted, later screen-printed. The faces of the dwarfs changed over time as well: Their heads became larger and (even) cuter, in line with the so-called “baby schema,” which was also true of most other German Wall Figure manufacturers of the time. Particularly charming examples include: the shoemaker dwarf with his workshop, the night watch dwarf with a long cape, and the cheerful dwarf with a piggyback child. (Buch/25)

1960er Original Bergischer Engel: Kleiner Zwerg mit großem Fliegenpilzhut, 13 cm, Märchen-Holzbild 🇬🇧 1960s Original Bergischer Engel: Small Dwarf with Toadstool Hat, 13 cm, German Wall Figure

ORIGINAL BERGISCHER ENGEL, NAME: Anfangs hat die Manufaktur „Original Bergischer Engel“ (1945-1966) tatsächlich kleine Engelchen hergestellt. Meist waren es Aufsteck-Figuren für winzige Kerzenhalter oder Tischkartenhalter. Später ging man dann zu den Wandfiguren und den Hampelmännern über. Aber der Engel im Namen wurde beibehalten.

🇬🇧 ORIGINAL BERGISCHER ENGEL, NAME: Originally, the arts and crafts studio Original Bergischer Engel (1945 to 1966) actually produced very small angels. Most of them were plywood figures for tiny candle holders or place card holders. Later they switched to wall figures and jumping jacks. But the Engel (Angel) in the manufacturer’s name was kept. (Buch/25)

1960er Original Bergischer Engel: Rotes Dornröschen auf rosa Sitzkissen, 19 cm, Märchen-Holzbild 🇬🇧 1960s Original Bergischer Engel: Red Sleeping Beauty on Pink Cushion, 19 cm, German Wall Figure

OBE, WIESO DER ENGEL? Anfangs hat die Manufaktur „Original Bergischer Engel“ (1945-1966) tatsächlich kleine Engelchen hergestellt. Meist waren es Aufsteck-Figuren für winzige Kerzenhalter oder Tischkartenhalter. Später ging man dann zu den Wandfiguren und den Hampelmännern über. Aber der Engel im Namen wurde beibehalten.

🇬🇧 OBE, WHY THE ANGEL? Originally, the arts and crafts studio Original Bergischer Engel (1945 to 1966) actually produced very small angels. Most of them were plywood figures for tiny candle holders or place card holders. Later they switched to wall figures and jumping jacks. But the Engel (Angel) in the manufacturer’s name was kept. (Buch/25)

1950er Original Bergischer Engel: Fliegenpilzzwerg in Frontalansicht und Himmelfahrtsnase, 22 cm, Märchen-Holzbild 🇬🇧 1950s Original Bergischer Engel: Toadstool Dwarf in Frontal View with Skyward Nose, 22 cm, German Wall Figure

ORIGINAL BERGISCHER ENGEL, SIEBDRUCK: Johanna Gruner-Witkop, die erste Besitzerin des Original Bergischer Engel, erzählte mir im neuen Jahrtausend (in den 2010er Jahren), dass ihre Manufaktur um 1960 herum zwei Schritte der Neuerung bei ihren Wandfiguren gewagt hatte; einer davon war die Einführung des Siebdrucks. Dazu besuchte sie einen einwöchigen Kurs bei einem Farben-Hersteller (leider wußte sie den Namen und den genauen Ort nicht mehr), in dem sie die Technik erlernte. Der nächste Schritt war, die Bemalung der Ränder wegzulassen; das hatte in ihrer ersten Siebdruck-Phase immer noch viel zusätzliche Handarbeit bedeutet. Frau Gruner-Witkop erzählte mir, dass sie zuerst ein schlechtes Gefühl dabei hatte: Würden die Kunden es bemängeln? Würde der Absatz leiden? Erstaunlicherweise passierte keines von beiden – die meisten Leute bemerkten es nicht einmal.

🇬🇧 ORIGINAL BERGISCHER ENGEL, SCREEN-PRINTING: Johanna Gruner-Witkop, the first owner of Original Bergischer Engel, told me in the 2010s that around 1960, her factory had dared to change two things about their wood plaques; one of them was the introduction of screen printing. To do this, she attended a one-week course at a paint company (unfortunately she couldn’t remember the name or the exact location) where she learned the technique. The next step was to skip painting the edges. That still meant a lot of additional manual work in her first screen printing phase. Ms. Gruner-Witkop told me that she had a bad feeling about this: Would customers complain about it? Would sales suffer? Amazingly, neither happened–most people didn’t even notice. (Buch/25)

1960er Original Bergischer Engel (Mertens?): Schöne große Blumenkragen-Elfe mit großen Augen, 34 cm, Hampelmann 🇬🇧 1960s Original Bergischer Engel (Mertens?): Beautiful Large Flower Collar Elf with Big Eyes, 34 cm, Jumping Jack

MERTENS, HAMPELMANN-COUP: Man muss zunächst wissen, dass Anfang der 1960er-Jahre immer noch der Hersteller „Original Bergischer Engel“ der Marktführer für Hampelmänner in Deutschland war. Dann passierten zwei Dinge gleichzeitig: Johanna Gruner-Witkop, die Besitzerin des Original Bergischer Engel, wollte ihren Betrieb aufgeben, und Alfred Mertens und sein Sohn Reiner Mertens wollten in das Hampelmann-Geschäft einsteigen. Frau Gruner-Witkop verkaufte also alle Rechte und Maschinen des Original Bergischer Engel mitsamt den wichtigen Produktionsgeheimnissen an Mertens. So kam es, dass die allergrößte Anzahl an verkauften Hampelmännern im letzten Jahrhundert tatsächlich von Mertens-Kunst stammt.

🇬🇧 MERTENS, JUMPING JACK COUP: To understand the importance of this, you first have to know that in the early 1960s the manufacturer Original Bergischer Engel was still the market leader for German jumping jack figures. Then two things happened at the same time: Johanna Gruner-Witkop, the owner of Original Bergischer Engel, decided to leave the business, and Alfred Mertens and his son Reiner Mertens wanted to enter the jumping jack market. Mrs. Gruner-Witkop sold all rights, machinery, and valuable production secrets of Original Bergischer Engel to Mertens. Looking back from the 2020s, it turns out that the largest number of jumping jack figures sold in the 20th century actually did come from Mertens-Kunst. (Buch/25)

1940er Märchen-Holzbild, Grossmann Reit im Winkl 19cm Frühes Tapferes Schneiderlein mit Scherenband, handbemalt 🇬🇧 1940s German Wall Figure, Grossmann Reit im Winkl 19cm Early Brave Little Tailor with Scissors Band, Hand-painted

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<p>GROSSMANN, E-MAILS: Ich bin sehr dankbar für die freundlichen E-Mail-Antworten von der Grossmann-Tochter Hannelore Grossmann vom Oktober 2016. „Hallo Frau Dietz, unsere Firma gibt es seit dem 01.08.1948. Ich finde es super, daß Sie die alten Holzbilder gesammelt haben. Viele Grüße aus Reit im Winkl, Hannelore Grossmann.“ Weitere E-Mails enthielten wertvolle Informationen: „Grossmann spricht man wie das kurze o in Frosch. Meine Eltern haben 1948 den Betrieb aus der Not heraus gegründet in Gudensberg bei Kassel. Dank der Malkunst und Fantasie meiner Mutter wurden u.a. die Holzbilder entwickelt und ca. 10 Jahre mit der Hand bemalt und danach im Siebdruck gefertigt. 1956 übersiedelten meine Eltern nach Reit im Winkl. In den 90er Jahren hatten wir 26 Mitarbeiter und haben weltweit geliefert. Heute produzieren wir nur noch Geburtstagszahlen und -Herzen in ganz kleinem Rahmen. Der Name meiner Mutter ist Martha Grossmann. Möglich, daß sie das Rotkäppchen (Anmerkung: Ich hatte ihr ein Foto gesendet) selbst bemalt hat, aber auf jeden Fall vorgezeichnet.“ </p>
<p>🇬🇧 GROSSMANN, EMAILS: I am very grateful for the kind email responses from Grossmann’s daughter Hannelore Grossmann, sent to me in October 2016. “Hello Ms. Dietz, our company has existed since August 1, 1948. I think it’s great that you collect the old wood pictures. Best wishes from Reit im Winkl, Hannelore Grossmann” (translated). The following emails contained further valuable information: “Grossmann is pronounced like the short o in ‘frog.’ My parents founded the company out of necessity in 1948 in Gudensberg near Kassel. Thanks to my mother’s painting skills and imagination, the wood figures, among other things, were created and painted by hand for about ten years, and later produced with screen printing. In 1956, my parents moved to Reit im Winkl. In the 1990s we had 26 employees and shipped worldwide. Today we only produce birthday numbers and hearts on a very small scale. My mother’s name was Martha Grossmann. It’s possible that she painted the Little Red Riding Hood (note: I had added a picture in my email), but she definitely drew the outlines.” (Buch/25) </p>
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1970er Gruner-Witkop (Mertens): Sternencape-Sandmännchen mit Humana-Werbung, 21 cm, Märchen-Holzbild 🇬🇧 1970s Gruner-Witkop (Mertens): Vintage Star Cape Sandman with Humana Advertisement, 21 cm, German Wall Figure

WERBEFIGUREN: Viele Hersteller von Märchen-Holzbildern haben Sonderaufträge für Werbung angenommen. Mertens stellte unter anderem Werbeexemplare für folgende Firmen her: Humana, Glücksklee Babykost, Irisette Bettwäsche und das ehemalige Spielwarengeschäft „Spielwaren-Kurtz“ in Stuttgart. Heller hat große Werbeschilder für Geschäfte hergestellt (zum Beispiel Apotheken und Bäcker), aber es gab auch spezielle Auflagen von kleinen Figuren wie beispielsweise eine Mini-Froschprinzessin mit der Aufschrift „75 Jahre Kinderparadies“: Das war vermutlich ein historisches Spielzeuggeschäft oder ein Fachgeschäft für Kinderbekleidung. Von Original Bergischer Engel kenne ich einen alten Schornsteinfeger-Hampelmann mit dem Aufdruck „75 Jahre Spielwaren Roskothen“. Von dieser speziellen Schornsteinfegerin besaß ich ein Exemplar, aber ich habe es Johanna Gruner-Witkop (Gründerin und Künstlerin des Bergischen Engels) bei einem Besuch in Solingen-Wald als Geschenk mitgebracht – es weckte viele Erinnerungen bei ihr.

🇬🇧 FIGURES FOR ADVERTISING: Many producers of German Wall Figures also designed advertising items for other companies. Mertens made advertising for Humana, Glücksklee Babykost, Irisette bed sheets, and the historic toy store “Spielwaren-Kurtz”, among others. Heller fashioned large wooden signs for individual stores, for example bakers and pharmacies. I’ve also known a small Frog Prince princess by Heller that had “75 Jahre Kinderparadies” written on it: Kinderparadies (Children’s Paradise) might have been the name of a mid-century toy store or children’s clothing store. Original Bergischer Engel made hundreds of sweep girl jumping jack toys for “Spielwaren Roskothen”, an old toy store that celebrated 75 years in mid-century: So that store must have been founded before 1900. I had a copy of this sweep girl, but I gave it to Johanna Gruner-Witkop (the founder and artist of the manufacturer Original Bergischer Engel) as a present when I visited her in the new century. (Buch/25)

1960er Original Bergischer Engel: Marschierender Gestiefelter Kater mit bunter Hutfeder, Märchen-Holzbild 🇬🇧 1960s Original Bergischer Engel: Walking Puss in Boots with Colorful Hat Feather, German Wall Figure

ORIGINAL BERGISCHER ENGEL, MÄRCHENHOLZ: Es gibt viele verschieden Arten von Sperrholz. Die Manufaktur Original Bergischer Engel hatte aber zwei Hauptkategorien, die sie “Märchen-Holz” bzw. “Hampelmann-Holz” nannten. Johanna Gruner-Witkop, die Gründerin und Künstlerin des ersten Original Bergischer Engel, erzählte mir im Februar 2019, dass das Holz für die Märchen-Holzbilder immer weicheres Sperrholz gewesen war; das Holz für die Hampelmänner hingegen härteres Sperrholz.

🇬🇧 ORIGINAL BERGISCHER ENGEL, FAIRY-TALE WOOD: There are many different kinds of plywood. However, the manufactory Original Bergischer Engel had two main categories, which they called “Fairy-Tale Wood” and “Jumping Jack Wood.” Johanna Gruner-Witkop, the founder and artist of the first Original Bergischer Engel, told me in February 2019 that the wood for the fairy-tale wall figures had always been soft plywood, whereas the wood for the jumping jacks was harder plywood. (9/5)