1960er Märchen-Holzbild von WEHA-Kunst: Hans im Glück mit gelbem Sommerhut, größtenteils Siebdruck, 25cm 🇬🇧 1960s German Wall Figure by WEHA-Kunst: Hans in Luck with Yellow Summer Hat, Mainly Screen-Printed, Mid-Century, 25cm

WEHA, SIEBDRUCK: Um 1960 herum hat auch Weha zum Siebdruck gewechselt, wobei die Ränder der Figuren immer noch zusätzlich mit Hand bemalt worden sind. Auch der Stil der Bilder änderte sich: Sie wurden insgesamt freundlicher, weniger finster und auch niedlicher mit etwas größeren Köpfen (Kindchenschema). Man sah den neuen Motiven sofort die Absicht der Kinderzimmer-Dekoration an, wohingegen die vorherigen Art Deco Figuren sicher noch mehr Erwachsene angesprochen hatten. Zu den schönsten “neuen” Figuren gehörten das Schneeweißchen und Rosenrot beim Blumenkranz-Aufsetzen und das Schneewittchen im Zwergenkreis, in dem sich alle an den Händen halten und das mich sehr an den Stil der Sechzigerjahre und meine eigene Kindheit erinnert.

🇬🇧 Weha, Screen-Printed: Around 1960 Weha switched to screen-printing with still hand-painted edges. The style of the figures changed too: They became friendlier, less sinister and cuter too, with the slightly larger heads (Kindchenschema). You could clearly see the purpose of nursery decoration while the earlier art deco figures had attracted adults as well as children. Among the most beautiful of the “new” wood plaques were the Flower Wreath Donning Snow White and Rose Red and the Hand-Holding Dwarf Circle with a smiling Snow White. That last figure reminds me very much of the sixties style and of my own childhood. (4/5)

1950er Märchen-Holzbild von Edelholz Freiberg: Seltene Gänsemagd-Version mit Blumenkranz, handbemalt, 22 cm 🇬🇧 1950s German Wall Figure by Edelholz Freiberg: Rare Goose Girl Version with Flower Crown, Hand-painted, 22cm

EDELHOLZ FREIBERG, ANNONCE: Edelholz Freiberg stellte damals Tausende von Märchen-Holzbildern her. In einer Freiberger Zeitungsannonce von 1952 wird der Name der Inhaberin genannt: Margarethe Edel. In der Anzeige wird die Bezeichnung „Edelholz-Werkstätte“ für die Manufaktur verwendet – ein Name, der sich auch auf der Rückseite einiger Märchen-Holzbilder von Edelholz Freiberg findet. Hier der Wortlaut der Annonce:
„Edelholz-Werkstätte, Margarethe Edel, Inhaber des Gütezeichens. Advents- und Weihnachtsartikel, Osterartikel, Schmuckdosen, Teller, Leuchten für Kindertagesstätten. Freiberg in Sachsen, Kirchgasse 15. Zur Messe in Leipzig: Grassi-Museum, Stand 15 und Petershof, I. Stock, Stand 107 b.“

🇬🇧 Edelholz Freiberg, Advertisement: Edelholz Freiberg produced thousands of German Wall Figures back then. From a local newspaper advertisement from Freiberg, Saxony, dating to 1952, I finally learned the name of the owner: Margarethe Edel. The company is referred to in the ad as “Edelholz-Werkstätte” – a name also found on the backs of some Edelholz Freiberg wood figures, indicating it is the same company. Here is the wording from the advertisement: “Edelholz Workshop, Margarethe Edel, certified with quality mark. Advent and Christmas items, Easter items, decorative boxes, plates, lamps for kindergartens. Freiberg in Saxony, Kirchgasse 15. At the Leipzig Fair: Grassi Museum, Stand 15, and Petershof, 1st floor, Stand 107 b.” (6/5)

1960er Märchen-Holzbild von WEHA: Brüderchen und Schwesterchen im gelben Kleid 25cm Siebdruck 🇬🇧 Mid-Century German Wall Figure by WEHA: Little Brother and Little Sister in Yellow Dress 25cm

WEHA, SIEBDRUCK: Um 1960 herum hat auch Weha zum Siebdruck gewechselt, wobei die Ränder der Figuren immer noch zusätzlich mit Hand bemalt worden sind. Auch der Stil der Bilder änderte sich: Sie wurden insgesamt freundlicher, weniger finster und auch niedlicher mit etwas größeren Köpfen (Kindchenschema). Man sah den neuen Motiven sofort die Absicht der Kinderzimmer-Dekoration an, wohingegen die vorherigen Art Deco Figuren sicher noch mehr Erwachsene angesprochen hatten. Zu den schönsten “neuen” Figuren gehörten das Schneeweißchen und Rosenrot beim Blumenkranz-Aufsetzen und das Schneewittchen im Zwergenkreis, in dem sich alle an den Händen halten und das mich sehr an den Stil der Sechzigerjahre und meine eigene Kindheit erinnert.

🇬🇧 Weha, Screen-Printed: Around 1960 Weha switched to screen-printing with still hand-painted edges. The style of the figures changed too: They became friendlier, less sinister and cuter too, with the slightly larger heads (Kindchenschema). You could clearly see the purpose of nursery decoration while the earlier art deco figures had attracted adults as well as children. Among the most beautiful of the “new” wood plaques were the Flower Wreath Donning Snow White and Rose Red and the Hand-Holding Dwarf Circle with a smiling Snow White. That last figure reminds me very much of the sixties style and of my own childhood. (4/5)

1950er Märchen-Holzbild von Edelholz Freiberg: Zartes DDR-Aschenputtel mit Küchenboden 17cm Handbemalt 🇬🇧 Mid-Century German Wall Figure by Edelholz Freiberg: Dainty GDR Cinderella with Kitchen Floor 17cm Hand-painted

EDELHOLZ FREIBERG, ALLGEMEINE ÜBERSICHT: Diese Manufaktur aus dem Erzgebirge stellte von den 1940er- bis vermutlich in die 1960er-Jahre Märchen-Holzbilder unter eigenem Namen her. Die Inhaberin – und vermutlich auch die Künstlerin – war Margarethe Edel. Daher wohl auch der Firmenname „Edelholz“, der zudem gut zur hohen Qualität der Figuren passt. 1942 wurde „Edelholz Freiberg“ ins Handelsregister von Freiberg eingetragen – mitten im Zweiten Weltkrieg. Wahrscheinlich in den 1960er-Jahren kam es zur Enteignung durch die DDR, sodass die Manufaktur fortan zum „VEB Kunstgewerbe-Werkstätten Olbernhau“ gehörte und unter diesem Namen mindestens ein weiteres Jahrzehnt Kinderwandfiguren herstellte.

🇬🇧 EDELHOLZ FREIBERG, BASIC OVERVIEW: This manufacturer from the Ore Mountains produced German Wall Figures from the 1940s to presumably the 1960s under its own name. The owner – and most likely also the artist – was Margarethe Edel. The name “Edelholz” (literally “precious wood”) likely stems from her surname and fits well with the high quality of the figures. “Edelholz Freiberg” was officially registered in the Freiberg commercial register in 1942, during the Second World War. Most likely in the 1960s, the company was nationalized by the GDR and became part of the “VEB Kunstgewerbe-Werkstätten Olbernhau,” which continued to produce children’s wall figures under that name for at least another decade. (5/5)

1960er Märchen-Holzbild von Kurt Süß als VEB Holzkunst Dresden Meißen: Rote DDR-Froschkönig-Prinzessin in schmaler Rundform 27cm 🇬🇧 Mid-Century German Wall Figure by Kurt Suess (GDR): Simplified Red Frog Prince Princess in Round Form 27cm

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VEB MEISSEN / DRESDEN: Die Deutsche Demokratische Republik (1949-1990) hat einige, aber nicht alle Hersteller von Kinder-Wandfiguren in VEBs umgewandelt bzw. sie einem VEB zugeordnet. Das betraf auch die große Manufaktur von Kurt Süß: Aus ihr wurde der “VEB Kunstgewerbliche Holzverarbeitung Meißen”, später “VEB Holzkunst Dresden BT. III” Meissen genannt. Das BT steht für Betriebsteil.

🇬🇧 VEB Meissen / Dresden: The Communist “German Democratic Republic” (1949-1990) changed some, but not all private producers of children’s wood pictures to VEBs (state-owned enterprises). That was also the case for the large manufacturer Kurt Suess. They got the following new names: “VEB Kunstgewerbliche Holzverarbeitung Meissen” later called “VEB Holzkunst Dresden BT. III Meissen.” (4/5)

1960er Märchen-Holzbild von Kurt Süß als VEB Dresden Meißen: DDR Brüderchen und Schwesterchen mit langen Wimpern 22cm 🇬🇧 Mid-Century German Wall Figure by Kurt Suess as VEB Dresden Meissen: Little Brother and Little Sister with Long Lashes 22cm

KURT SUESS, ÜBERSICHT: Der Kunstgewerbe-Hersteller Kurt Süß aus Meißen konnte etwa 20 Jahre lang unter seinem eigenen Namen produzieren, wohl von den 1940er bis 1960er Jahren. Vermutlich in den späten Sechzigerjahren wurde die Manufaktur in einen VEB (Volkseigener Betrieb) der DDR (1949-1990) umgewandelt. Kurt Süß hat vor allem Märchen-Holzbilder hergestellt: sowohl der frühen Phase wie auch in den VEB-Jahrzehnten. Darüber hinaus produzierte er kleine Kerzenhalter mit Mini-Engeln oder Kindern, ebenfalls in beiden Phasen. Eine der bekanntesten Figuren von Kurt Süß war der Kleine Muck, rasant und farbenfroh auf einer Wolke fliegend.

🇬🇧 Kurt Suess, Basic Overwiew: Kurt Süß from Meissen could only produce for about 20 years using his own name, most likely from the 1940s to the 1960s. Presumably in the late sixties his company was changed into a “VEB”, a publicly owned company. That happened during the Communist GDR regime (1949-1990). Kurt Suess mainly produced fairy tale motifs (in his early decades as well as in the VEB-decades), but they also created pretty little candle holders with tiny angels and children, also in both phases. One of the most popular Kurt-Suess wood plaques was the Little Muck; very colorful and speedily flying on a cloud. (4/5)

1960er Märchen-Holzbild von 3 Tannen G: Fröhlicher Hans im Glück mit Punkten, Handbemalt, DDR, 19cm 🇬🇧 Vintage German Wall Figure by Eva Günther: Happy Hans in Luck with Dots, Hand-painted, GDR, 19cm

INFO Eva Günther, Übersicht: Zehn Jahre lang kannte ich nur den Rückseiten-Stempel dieser Märchen-Holzbilder – drei Tannen und der Buchstabe G. Im Dezember 2024 erhielt ich dankenswerterweise eine E-Mail von Herrn Schmidt aus Radeberg bei Dresden, der die Künstlerin noch persönlich gekannt hatte. Er schrieb: „Es handelt sich um Eva Günther (1932–1997). Sie war Malerin und Grafikerin, ausgebildet an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein bei Halle an der Saale in Sachsen-Anhalt, und lebte seit den 1950er-Jahren mit ihrem Ehemann Horst Günther (1928–1993) in Erfurt in einem neu gebauten Eigenheim, in dem sich auch Atelier und Werkstatt befanden. Es war also zu DDR-Zeiten ein kleiner selbstständiger Kunstgewerbe-Familienbetrieb, in dem diese Märchenfiguren und die Lieblinge der DDR-Sandmännchen-Fernsehsendung entworfen und einzeln in Handarbeit hergestellt wurden … In späteren Jahren war Eva Günther als Zeichenlehrerin und Kunsterzieherin am Gymnasium des Erfurter Ursulinen-Klosters tätig.“

🇬🇧 Eva Günther Overview: For ten years, I only knew the backstamp of these German Wall Figures – three fir trees and the letter G. In December 2024, I was grateful to receive an email from Mr. Schmidt from Radeberg near Dresden, who had known the artist personally. He wrote: “Her name was Eva Guenther (1932–1997). She was a painter and graphic artist, trained at the Burg Giebichenstein University of Art near Halle (Saale) in Saxony-Anhalt, and from the 1950s onward she lived with her husband Horst Guenther (1928–1993) in Erfurt in a newly built home, which also housed their studio and workshop. During the GDR era, this was a small, independent arts-and-crafts family business, where these fairy-tale figures and the beloved characters from the East German Sandman TV show were designed and individually handmade … In later years, Eva Guenther worked as an art teacher at the Ursuline Monastery high school in Erfurt.” (5/5)

1950er Märchen-Holzbild von Münchner-Kunst: Brüderchen und Schwesterchen als Mini-Figur 13 x 15 x 0,3cm 🇬🇧 Mid-Century German Wall Figure by Munich Art: Little Brother and Little Sister as Small Wood Picture

MÜNCHNER, MINIFIGUREN: Die Münchner-Kunst hat um die Jahrhundertmitte herum eine Reihe von ungewöhnlich kleinen Wandfiguren hergestellt, die ich sonst nur von der Niedersachsen-Manufaktur kenne. Diese Figuren haben eine Höhe von ungefähr 12cm, und ich meine damit nicht die kleinen Schneewittchen-Zwerge (die hatten sehr viele Hersteller), sondern tatsächlich kleine Mini-Märchen-Figuren. Beispiele: Ein Dornröschen mit Rosenbusch, Spinnrad und Spindel, ein Hänsel und Gretel mit Hexe und ein sehr originelles Schneewittchen, auf dem tatsächlich auch alle sieben Zwerge untergebracht sind, wobei von manchen nur die Zipfelmützen hervorlugen.

🇬🇧 Muenchner, Mini Figures: The Münchner-Kunst, produced a series of unusually small wood plaques around mid-century I’ve only known from the Lower Saxony Art so far. The figures have a height around 12cm and I am not speaking about the small Snow White dwarfs (which almost all producers offered back then) but about Brothers Grimm’s fairy tales. Examples: A Sleeping Beauty with rose bush, spindle and spinning wheel, a Hansel and Gretel with the evil witch and a very funny Snow White because it actually squeezes all the 7 dwarfs into this tiny figure, some of them only showing their stocking caps. (4/5)

1960er Märchen-Holzbild von 3 Tannen G: Brünette Froschkönig-Prinzessin, DDR, Handbemalt, 20cm 🇬🇧 Mid-Century German Wall Figure by Eva Günther: Brunette Frog Prince Princess, GDR, Hand-painted, 20cm

EVA GÜNTHER, ÜBERSICHT: Zehn Jahre lang kannte ich nur den Rückseiten-Stempel dieser Märchen-Holzbilder – drei Tannen und der Buchstabe G. Im Dezember 2024 erhielt ich dankenswerterweise eine E-Mail von Herrn Schmidt aus Radeberg bei Dresden, der die Künstlerin noch persönlich gekannt hatte. Er schrieb: „Es handelt sich um Eva Günther (1932–1997). Sie war Malerin und Grafikerin, ausgebildet an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein bei Halle an der Saale in Sachsen-Anhalt, und lebte seit den 1950er-Jahren mit ihrem Ehemann Horst Günther (1928–1993) in Erfurt in einem neu gebauten Eigenheim, in dem sich auch Atelier und Werkstatt befanden. Es war also zu DDR-Zeiten ein kleiner selbstständiger Kunstgewerbe-Familienbetrieb, in dem diese Märchenfiguren und die Lieblinge der DDR-Sandmännchen-Fernsehsendung entworfen und einzeln in Handarbeit hergestellt wurden … In späteren Jahren war Eva Günther als Zeichenlehrerin und Kunsterzieherin am Gymnasium des Erfurter Ursulinen-Klosters tätig.“

🇬🇧 EVA GUENTHER, OVERVIEW: For ten years, I only knew the backstamp of these German Wall Figures – three fir trees and the letter G. In December 2024, I was grateful to receive an email from Mr. Schmidt from Radeberg near Dresden, who had known the artist personally. He wrote: “Her name was Eva Guenther (1932–1997). She was a painter and graphic artist, trained at the Burg Giebichenstein University of Art near Halle (Saale) in Saxony-Anhalt, and from the 1950s onward she lived with her husband Horst Guenther (1928–1993) in Erfurt in a newly built home, which also housed their studio and workshop. During the GDR era, this was a small, independent arts-and-crafts family business, where these fairy-tale figures and the beloved characters from the East German Sandman TV show were designed and individually handmade … In later years, Eva Guenther worked as an art teacher at the Ursuline Monastery high school in Erfurt.” (5/5)

Seltener kleiner DDR-Zwerg mit großen Mäusen 1950er Kurt Süß 15x17cm Handbemaltes Märchen-Holzbild 🇬🇧 Rare Little Dwarf with Large Mice, Mid-Century GDR Nursery Decor 15x17cm Hand-painted German Wall Figure

KURT SUESS, ÜBERSICHT: Der Kunstgewerbe-Hersteller Kurt Süß aus Meißen konnte etwa 20 Jahre lang unter seinem eigenen Namen produzieren, wohl von den 1940er bis 1960er Jahren. Vermutlich in den späten Sechzigerjahren wurde die Manufaktur in einen VEB (Volkseigener Betrieb) der DDR (1949-1990) umgewandelt. Kurt Süß hat vor allem Märchen-Holzbilder hergestellt: sowohl der frühen Phase wie auch in den VEB-Jahrzehnten. Darüber hinaus produzierte er kleine Kerzenhalter mit Mini-Engeln oder Kindern, ebenfalls in beiden Phasen. Eine der bekanntesten Figuren von Kurt Süß war der Kleine Muck, rasant und farbenfroh auf einer Wolke fliegend.

🇬🇧 Kurt Suess, Basic Overwiew: Kurt Süß from Meissen could only produce for about 20 years using his own name, most likely from the 1940s to the 1960s. Presumably in the late sixties his company was changed into a “VEB”, a publicly owned company. That happened during the Communist GDR regime (1949-1990). Kurt Suess mainly produced fairy tale motifs (in his early decades as well as in the VEB-decades), but they also created pretty little candle holders with tiny angels and children, also in both phases. One of the most popular Kurt-Suess wood plaques was the Little Muck; very colorful and speedily flying on a cloud. (4/5)