1970er Mertens-Kunst: Süße Siebzigerjahre-„Mitzi“ mit Spitzenunterhose, 26 cm, Hampelmann 🇬🇧 Vintage Mertens-Kunst: Cute Seventies “Mitzi” with Lace Panties, 26 cm, Jumping Jack

MERTENS, HAMPELMÄNNER: Der große Spielzeug-Hersteller Alfred Mertens hat im letzten Jahrhundert mehrere Hundert verschiedene Hampelmänner produziert, mit teilweise sehr hohen Auflagen, wie zum Beispiel die berühmten Enten „Quack“ und „Quacksi“ aus den 1960er-Jahren. Auch bekannte Künstler entwarfen Hampelmänner für Mertens-Kunst; Ostheimer designte beispielsweise die „Michel“-Figur. Die allermeisten Hampelmann-Figuren wurden jedoch von Ute Mertens entworfen, der Tochter von Alfred Mertens. Manchmal steht der ganze Name, manchmal nur die gedruckte Signatur „Ute“ auf diesen Figuren, oft unten seitlich auf einem Fuß.

🇬🇧 MERTENS, JUMPING JACKS: Alfred Mertens produced several hundred different jumping jack toys in the last century—some in very high quantities, like the famous duck “Quack” from around the 1970s. There were also designs by Mertens from famous artists, such as the 1974 “Michel” figure by Ostheimer, labeled “Made in Western Germany.” However, most of the jumping jack figures were designed by Ute Mertens, the daughter of Alfred Mertens, with her full name on the backs. Some of her early figures carry only her printed signature “Ute,” often on the side of one of the feet. (Buch/25)

1970er Mertens-Kunst: Kleines Mini-„Reiterle“ als Werbung für Spielwaren-Kurtz, historischer Spielzeugladen in Stuttgart, Märchen-Holzbild 🇬🇧 Vintage Mertens-Kunst: Small Mini “Reiterle” as Advertisement for Spielwaren-Kurtz, Historic Toy Store in Stuttgart, German Wall Figure

WERBEFIGUREN: Viele Hersteller von Märchen-Holzbildern haben Sonderaufträge für Werbung angenommen. Mertens stellte unter anderem Werbeexemplare für folgende Firmen her: Humana, Glücksklee Babykost, Irisette Bettwäsche und das ehemalige Spielwarengeschäft „Spielwaren-Kurtz“ in Stuttgart. Heller hat große Werbeschilder für Geschäfte hergestellt (zum Beispiel Apotheken und Bäcker), aber es gab auch spezielle Auflagen von kleinen Figuren wie beispielsweise eine Mini-Froschprinzessin mit der Aufschrift „75 Jahre Kinderparadies“: Das war vermutlich ein historisches Spielzeuggeschäft oder ein Fachgeschäft für Kinderbekleidung. Von Original Bergischer Engel kenne ich einen alten Schornsteinfeger-Hampelmann mit dem Aufdruck „75 Jahre Spielwaren Roskothen“. Von dieser speziellen Schornsteinfegerin besaß ich ein Exemplar, aber ich habe es Johanna Gruner-Witkop (Gründerin und Künstlerin des Bergischen Engels) bei einem Besuch in Solingen-Wald als Geschenk mitgebracht – es weckte viele Erinnerungen bei ihr.

🇬🇧 FIGURES FOR ADVERTISING: Many producers of German Wall Figures also designed advertising items for other companies. Mertens made advertising for Humana, Glücksklee Babykost, Irisette bed sheets, and the historic toy store “Spielwaren-Kurtz”, among others. Heller fashioned large wooden signs for individual stores, for example bakers and pharmacies. I’ve also known a small Frog Prince princess by Heller that had “75 Jahre Kinderparadies” written on it: Kinderparadies (Children’s Paradise) might have been the name of a mid-century toy store or children’s clothing store. Original Bergischer Engel made hundreds of sweep girl jumping jack toys for “Spielwaren Roskothen”, an old toy store that celebrated 75 years in mid-century: So that store must have been founded before 1900. I had a copy of this sweep girl, but I gave it to Johanna Gruner-Witkop (the founder and artist of the manufacturer Original Bergischer Engel) as a present when I visited her in the new century. (Buch/25)

1960er Mertens-Kunst: Orange Froschprinzessin mit Sechziger-Hochfrisur, 22 cm, Siebdruck, Märchen-Holzbild 🇬🇧 Vintage Mertens-Kunst: Orange Frog Princess with Sixties Updo, 22 cm, Screen-printed, German Wall Figure

MÄRCHEN-ATTRIBUTE: Es sind stets die kleinen Beigaben, die uns zeigen, welches Märchen auf einem Märchen-Holzbild gemeint ist. Ein Mädchen mit roter Kappe und Kuchenkorb, eine schlafende Prinzessin mit Spindel oder Rosenbusch, ein schwarzhaariges Mädchen mit Zwergen oder eine alte Frau mit Schneewolke – und wir wissen intuitiv, wer sie sind. Jedenfalls, wenn wir zu denen gehören, die immer noch Rotkäppchen, Dornröschen, Schneewittchen und Frau Holle kennen.

🇬🇧 FAIRY TALES, ATTRIBUTES: It’s the small added details that help us recognize a fairy tale on a German Wall Figure. A girl with a red cap and a cake basket, a sleeping princess with a spindle or a rose bush, a black-haired girl with dwarfs, or an old woman with a snow cloud—and we intuitively know who they are. That is, if we still remember Little Red Riding Hood, Sleeping Beauty, Snow White, and Mother Holle. (Buch/25)

1960er Mertens-Kunst: Rattenfänger von Hameln mit Sechzigerjahre-Jeans-Kind, 26 cm, Siebdruck, Märchen-Holzbild 🇬🇧 Vintage Mertens-Kunst: Pied Piper of Hamelin with Sixties Jeans Child, 26 cm, Screen-printed, German Wall Figure

MERTENS, ÜBERSICHT: Wenn Alfred Mertens, der Gründer von Mertens-Kunst, heute noch leben würde, wäre er inzwischen über 120 Jahre alt. Alfred Mertens wurde am 21.3.1898 in Wiesbaden geboren. Das liegt rund 250 Kilometer von Pfullingen entfernt, wo Mertens-Kunst später produziert hat. Die Anmeldung in Pfullingen war am 5.10.1936, in der Panoramastraße 20, später Bergstraße 15, ab 1971 in der Carl-Zeiss-Straße 7. Einige Mertens-Holzbilder scheinen mir allerdings älter zu sein als 1936. Weiß jemand, ob Alfred Mertens zuvor vielleicht in einer anderen Stadt seine Manufaktur hatte? Die allerletzten Märchen-Holzbilder von Mertens-Kunst wurden in den 1980er-Jahren hergestellt. So kann man sagen, dass die Ära der Mertens-Wandfiguren (mindestens) sechs Jahrzehnte lang andauerte – von den 1930er- bis zu den 1980er-Jahren.

🇬🇧 MERTENS, OVERVIEW: If Alfred Mertens, the founder of Mertens-Kunst, were still alive today, he would be over 120 years old. He was born on March 21st, 1898, in Wiesbaden. Wiesbaden is about 250 kilometers from Pfullingen, the town where Mertens-Kunst later began production on October 5th, 1936—first at Panoramastraße 20, later at Bergstraße 15, and from 1971 at Carl-Zeiss-Straße 7. However, some German Wall Figures by Mertens appear to be older than 1936. Does anyone know if Alfred Mertens may have had a handicraft studio in a different city before Pfullingen? The very last fairy tale pictures by Mertens-Kunst were produced in the 1980s. So it can be said that the era of Mertens wall figures lasted (at least) six decades—from the 1930s to the 1980s. (Buch/25)

1960er Mertens-Kunst: Goldmarie mit Brunnen und Hochfrisur, späte Version, Siebdruck, 24 cm, Märchen-Holzbild 🇬🇧 Vintage Alfred Mertens: Golden Mary with Well and High Hairdo, Late Version, Screen-printed, 24 cm, German Wall Figure

GOLDMARIE UND PECHMARIE: Die Märchen-Holzbilder von Goldmarie und Pechmarie traten meist als Einzelfiguren auf. Goldmarie ist das gute und hilfsbereite Mädchen, das später mit berühmten Goldregen unter dem Goldtor belohnt wird. Es gibt einige Wandfiguren, auf denen die Goldmarie zusammen mit Frau Holle zu sehen ist, aber kaum eine, auf der Frau Holle mit der Pechmarie gemeinsam abgebildet ist. Typische Attribute der Goldmarie: ein goldenes Tor, Goldmünzen, ein Hahn, ein Brunnen, eine Spindel oder auch eine Wolke, auf der sie ein Kissen ausschüttelt, aus dem es schneit. Die Pechmarie ist häufig weinend dargestellt, meist auch mit dem schwarzen Pech auf ihrem Kleid.

🇬🇧 GOLDEN MARY AND PITCH MARY: Golden Mary and Pitch Mary are sisters—one good, one bad. Most often, they are shown on separate German Wall Figures. There are some figures where Mother Holle is depicted together with Golden Mary, but almost never with Pitch Mary. In the end, both receive a “reward”: one with gold, the other with pitch. Typical attributes of Golden Mary include: golden gate, gold coins, rooster, well, spindle, or a cloud where she shakes a pillow to make it snow. Pitch Mary is sometimes shown crying, and most of the time you’ll also see the black pitch she is covered with. (Buch/25)

1960er Mertens-Kunst: Agnes-Junge mit Blumen, Jaklien-Moerman-Stil, Siebdruck, Märchen-Holzbild 🇬🇧 Vintage Alfred Mertens: Agnes Boy with Flowers, Jaklien Moerman Style, Screen-printed, German Wall Figure

MERTENS, WER WAR AGNES? Es gibt Wandfiguren von Mertens-Kunst, auf deren Rückseiten die gedruckte Signatur „Agnes“ sowie das Copyright von 1966 und „Euro-Greeting P.B. 932 Bruxelles 1“ steht. Es sind Kindermotive, die sehr an die berühmte Künstlerin Jaklien Moerman erinnern, aber mir wurde von der Tochter von Jaklien Moerman versichert, dass die Figuren nicht von ihr stammen. Weiß jemand, wer „Agnes“ war? Bitte schreiben Sie mir!

🇬🇧 MERTENS, WHO WAS AGNES? There are wall figures by Alfred Mertens that have the printed signature “Agnes” on their backs as well as “© 1966” and “Euro-Greeting P.B. 932 Bruxelles 1.” The motifs are children and very reminiscent of the famous artist Jaklien Moerman, but I was told by Jaklien Moerman’s daughter on Instagram that these figures were not designed by her. Does anyone know who “Agnes” was? Please get in touch! (Buch/25)

1950er Mertens-Kunst: Niedliches rosa Dornröschen auf blauem Sockel, späte Version mit großem Kopf, 22 cm, Siebdruck, Märchen-Holzbild 🇬🇧 Midcentury Alfred Mertens: Cute Pink Briar Rose on Blue Base, Late Version with Large Head, 22 cm, Screen-printed, German Wall Figure

MIT SOCKEL: Viele der frühen Märchen-Holzbilder aus dem letzten Jahrhundert hatten einen Sockel. Damit ist das untere Ende der Figur gemeint, das meist eine dreieckige Form hatte. Dieser Sockel ermöglichte das Einfügen der Figur in ein Märchen-Diorama (von Mertens auch „Fries“ genannt) oder eine Kindergarderobe, ohne dass von dem eigentlichen Motiv etwas abgeschnitten werden musste. Die meisten dieser Sockel waren braun, aber es gab auch bunte Sockel – allerdings seltener. Die frühen Bremer Stadtmusikanten von Mertens hatten zum Beispiel einen gelben Sockel, und auch einige der frühen Sieben Raben von Mertens hatten bunte Sockel in Blau und Grün. Auch Heller hatte manchmal bunte Sockel, beispielsweise bei den tanzenden Maikinder mit blauem Blumenkranz aus den 1930er-Jahren: Sie tanzen mitten in einem großen, frühlingsgrünen Sockel.

WITH BASE: Many of the early German Wall Figures from the last century had a base. This refers to the lower end of the figure, which often had a triangular shape. This base made it possible to insert the figure into a fairy tale diorama (also called a frieze) or a children’s coat rack without having to trim the actual motif. Most of these bases were brown, but there were also colorful ones, although they were less common. The early Bremen Town Musicians by Mertens, for example, had an orange base, and some of the early Seven Ravens by Mertens had colorful bases in blue and green. Heller also used colorful bases occasionally—for example, the dancing May children with a blue flower crown from the 1930s: they are dancing in the middle of a large green base. (Buch/25)

1970er Hampelmann: Moritz-Hampelmann in OVP als Beweis für den Zusammenhang von „Gruner Witkop“ (Verpackung) und „Mertens-Kunst“ (Rückseite) 🇬🇧 Vintage Jumping Jack: Moritz Jumping Jack in Original Packaging as Evidence of the Connection between “Gruner Witkop” (Packaging) and “Alfred Mertens” (Backside)

MERTENS, HAMPELMANN-COUP: Man muss zunächst wissen, dass Anfang der 1960er-Jahre immer noch der Hersteller „Original Bergischer Engel“ der Marktführer für Hampelmänner in Deutschland war. Dann passierten zwei Dinge gleichzeitig: Johanna Gruner-Witkop, die Besitzerin des Original Bergischer Engel, wollte ihren Betrieb aufgeben, und Alfred Mertens und sein Sohn Reiner Mertens wollten in das Hampelmann-Geschäft einsteigen. Frau Gruner-Witkop verkaufte also alle Rechte und Maschinen des Original Bergischer Engel mitsamt den wichtigen Produktionsgeheimnissen an Mertens. So kam es, dass die allergrößte Anzahl an verkauften Hampelmännern im letzten Jahrhundert tatsächlich von Mertens-Kunst stammt.

🇬🇧 MERTENS, JUMPING JACK COUP: To understand the importance of this, you first have to know that in the early 1960s the manufacturer Original Bergischer Engel was still the market leader for German jumping jack figures. Then two things happened at the same time: Johanna Gruner-Witkop, the owner of Original Bergischer Engel, decided to leave the business, and Alfred Mertens and his son Reiner Mertens wanted to enter the jumping jack market. Mrs. Gruner-Witkop sold all rights, machinery, and valuable production secrets of Original Bergischer Engel to Mertens. Looking back from the 2020s, it turns out that the largest number of jumping jack figures sold in the 20th century actually did come from Mertens-Kunst. (Buch/25)

1970er Mertens-Kunst: Ungewöhnliches Schneewittchen mit orangefarbenen stilisierten Zwergen, ehemalige Hakenleiste, 24 cm, Siebdruck, Märchen-Holzbild 🇬🇧 Vintage Alfred Mertens: Unusual Snow White with Stylized Orange Dwarfs, Former Hook Bar, 24 cm, Screen-printed, German Wall Figure

MERTENS, ÜBERSICHT: Wenn Alfred Mertens, der Gründer von Mertens-Kunst, heute noch leben würde, wäre er inzwischen über 120 Jahre alt. Alfred Mertens wurde am 21.3.1898 in Wiesbaden geboren. Das liegt rund 250 Kilometer von Pfullingen entfernt, wo Mertens-Kunst später produziert hat. Die Anmeldung in Pfullingen war am 5.10.1936, in der Panoramastraße 20, später Bergstraße 15, ab 1971 in der Carl-Zeiss-Straße 7. Einige Mertens-Holzbilder scheinen mir allerdings älter zu sein als 1936. Weiß jemand, ob Alfred Mertens zuvor vielleicht in einer anderen Stadt seine Manufaktur hatte? Die allerletzten Märchen-Holzbilder von Mertens-Kunst wurden in den 1980er-Jahren hergestellt. So kann man sagen, dass die Ära der Mertens-Wandfiguren (mindestens) sechs Jahrzehnte lang andauerte – von den 1930er- bis zu den 1980er-Jahren.

🇬🇧 MERTENS, OVERVIEW: If Alfred Mertens, the founder of Mertens-Kunst, were still alive today, he would be over 120 years old. He was born on March 21st, 1898, in Wiesbaden. Wiesbaden is about 250 kilometers from Pfullingen, the town where Mertens-Kunst later began production on October 5th, 1936—first at Panoramastraße 20, later at Bergstraße 15, and from 1971 at Carl-Zeiss-Straße 7. However, some German Wall Figures by Mertens appear to be older than 1936. Does anyone know if Alfred Mertens may have had a handicraft studio in a different city before Pfullingen? The very last fairy tale pictures by Mertens-Kunst were produced in the 1980s. So it can be said that the era of Mertens wall figures lasted (at least) six decades—from the 1930s to the 1980s. (Buch/25)

1970er Mertens-Kunst: Niedlicher Zwerg mit Teddy, späte Version mit großen Augen, 25 cm, Märchen-Holzbild 🇬🇧 Vintage Alfred Mertens: Cute Dwarf with Teddy, Late Version with Large Eyes, 25 cm, German Wall Figure

MERTENS, UTE MERTENS: Ute Mertens, die Tochter von Alfred Mertens, ist bisher die einzige Künstlerin von Mertens-Kunst, von der ich den Namen weiß. Ihr Name steht auf Zehntausenden von Mertens-Wandfiguren der 1960er- bis 1980er-Jahre. Eventuell hat Ute Mertens auch schon in den 1950er-Jahren die Entwürfe gezeichnet. Leider weiß ich nichts über die frühen Künstler und Künstlerinnen, die vor Ute Mertens für das Design der Figuren verantwortlich waren – vor allem in den 1930er- und 1940er-Jahren, als die Mertens-Figuren noch ganz anders gezeichnet worden sind. Kann jemand helfen? Bitte schreiben Sie mir!

🇬🇧 MERTENS, UTE MERTENS: Ute Mertens, the daughter of Alfred Mertens, is the only Mertens-Kunst artist whose name I’ve known so far. Her name appears on tens of thousands of Mertens wall figures from the 1960s to the 1980s. She may have already been designing the Mertens wood plaques in the 1950s. Unfortunately, I don’t know anything about the earlier artists who created the designs before Ute Mertens—especially in the 1930s and 1940s, when the figures had a very different style. Can anyone help? Please get in touch! (Buch/25)