1940er Eifelkunst: Rattenfänger auf frühem Dreieckssockel, Handbemalt 27cm 🇬🇧 Pied Piper on Early Base (Märchen-Holzbild, German Wall Figure)

EIFELKUNST, RÜCKSEITEN: Ilse Schneider hat drei Arten von Logos beziehungsweise Stempeln auf den Rückseiten ihrer Märchen-Holzbilder verwendet. Anfang der 1930er-Jahre waren es drei kaum lesbare, stilisierte Buchstaben: Zwei schräg eingeritzte Buchstaben „E“ und „K“ (für Eifelkunst), dazwischen ein „S“ für Schneider, das fast wie ein „Z“ aussah. Später folgte ein gut lesbares, eingeprägtes „Eifelkunst“ – und schließlich ein einfacher Farbstempel, der nicht mehr ins Holz eingeprägt wurde.

🇬🇧 EIFELKUNST, BACKS: Ilse Schneider used three types of logos or stamps on the backs of her German Wall Figures. In the early 1930s, she carved three barely legible letters into the backs: an “E” and a “K” for Eifelkunst, with an “S” for Schneider in between, which almost looked like a “Z”. Later, there was a clearly legible “Eifelkunst” impressed into the wood, and finally a simple ink stamp that was no longer carved in. (9/25)

1940er Eifelkunst: Früher Hans im Glück mit Ferkel, Handbemalt 27cm 🇬🇧 Early Hans in Luck with Piglet (Märchen-Holzbild, German Wall Figure)

EIFELKUNST, PROSPEKTE: Ich kenne bisher drei Broschüren aus den 1930er-Jahren von Ilse Schneider, der Besitzerin und Künstlerin von Eifelkunst. Es handelt sich um zwei einfarbige Faltblätter und eines mit einer bunten Gänseliesel. Die beiden frühen Prospekte enthalten noch keine Telefonnummer. Im dritten Faltblatt, etwa von 1938, steht: „Eifelkunst-Werkstatt Schneider, Daun/Eifel, Inh. Ilse Schneider, Postschließfach 25, Telefon 209.“ In den Prospekten sind insgesamt etwa 20 verschiedene Motive von Märchen-Holzbildern zu sehen. Zu den frühen Wandfiguren gehören zum Beispiel Peterchens Mondfahrt auf der umgedrehten Mondsichel, Hänsel und Gretel im Teenageralter und das Rumpelstilzchen im zweifarbigen Cape.

EIFELKUNST, BROCHURES: So far, I’ve found three brochures from the 1930s by Ilse Schneider, the owner and artist of Eifelkunst. Two are monochrome leaflets, and one features a colorful Goose Girl. The two earlier brochures don’t include a telephone number. In the third leaflet, probably from around 1938, it says: “Eifelkunst-Werkstatt Schneider, Daun / Eifel, Inh. Ilse Schneider, Postschließfach 25, Telefon 209.” The brochures display around 20 different German Wall Figure designs. Among the early wood plaques are, for example, Little Peter’s Journey to the Moon on an upturned crescent moon, Hansel and Gretel depicted as teenagers, and Rumpelstiltskin in a two-colored cape.

1950er Eifelkunst: Kniende Mutter mit Baby, Handbemalt 21cm 🇬🇧 Midcentury Kneeling Madonna “Made in Western Germany” (Kinder-Holzbild, German Wall Figure)

IN DIE USA UND ZURÜCK: Besonders kurz nach dem Zweiten Weltkrieg fanden viele Märchen-Holzbilder den Weg von Deutschland in die USA. Vor allem die alliierten Soldaten aus den Vereinigten Staaten kauften sie gerne als Mitbringsel für die Heimreise oder sie schickten sie nach Hause, für ihre Kinder, Nichten und Neffen. Es waren eben sehr ungewöhnliche, typisch deutsche und oft besonders schöne Mitbringsel. Auch nach der Besatzungszeit wurden viele Wandfiguren in die USA geschickt, viele der großen Manufakturen bekamen Bestellungen aus „Übersee“. Von einigen Figuren weiß ich ganz genau, dass sie in der USA gewesen waren, weil ich sie selbst von dort erworben habe und sie nun wieder in Deutschland sind – vielleicht auch nur vorläufig?

🇬🇧 TO THE USA AND BACK: American soldiers bought many German Wall Figures when they were stationed in Germany after the Second World War. Those beautiful wood plaques made perfect gifts for their kids, nieces and nephews back home, always very special–very often very beautiful. Also in the decades following the 1940s they remained popular in the United States of America. Many German arts and crafts manufacturers got large orders from “Übersee” (overseas). There are several figures of which I definitely know they made the journey to the USA and back: those that I bought from the USA myself. (Buch/25)

1940er Wrangell-Kunst: Dornröschen im weißen Rosenkleid 🇬🇧 Midcentury Sleeping Beauty in White Dress (Märchen-Holzbild, German Wall Figure)

WRANGEL/WRANGELL: Karin von Wrangell (geb. 30. Juli 1900 in Alp, Estland – gest. 20. Juni 1979 in Schielberg bei Bad Herrenalb) erhielt 1920/21 ihre Ausbildung als Kindergärtnerin und Werklehrerin im Pestalozzi-Fröbel-Haus in Berlin. Danach gründete sie eine kunstgewerbliche Werkstatt in Berlin, zog 1930 nach Lindau und eröffnete dort eine neue Werkstatt für Märchenfiguren mit mehreren Angestellten. Ihre Schwester Ingeborg übernahm die Vertretung auf der Leipziger Messe und betreute internationale Exporte. Ab 1933 wurden Auslandsaufträge annulliert. 1936 erfolgte der Umzug nach Stuttgart, 1944 wurde die Werkstatt bei einem Luftangriff zerstört. Nach Kriegsende entstand ein Neubeginn in Welzheim unter dem Namen Wrangel-Kunst, mit einem Generalvertreter und neuen Entwürfen von Karin von Wrangell, darunter Märchen-Schachteln „Das kleine Märchenspiel” mit aufstellbaren Holzfiguren. 1948 musste der Betrieb nach Krankheit und wirtschaftlichen Problemen schließen. Karin von Wrangell arbeitete später als Malerin und Porträtkünstlerin weiter. (Aus dem Buch: Die Ära der Märchen-Holzbilder, Vintage German Wall Figures, 2025, Christiane Dietz)

🇬🇧 WRANGEL/WRANGELL: Karin von Wrangell (born July 30, 1900, in Alp, Estonia – died June 20, 1979, in Schielberg near Bad Herrenalb) completed her training as a kindergarten and handicraft teacher at the Pestalozzi-Fröbel-Haus in Berlin in 1920/21. She then founded a small arts and crafts workshop in Berlin, moved to Lindau in 1930, and opened a new workshop for fairy-tale figures there with several employees. Her sister Ingeborg represented the company at the Leipzig Trade Fair and managed international exports. From 1933 onward, all foreign orders were canceled. In 1936 the business moved to Stuttgart, and in 1944 the workshop was completely destroyed in an air raid. After the war, production resumed in Welzheim under the name Wrangel-Kunst, with a general representative and new designs by Karin von Wrangell, including fairy-tale boxes “Das kleine Märchenspiel” containing small wooden figures to be set up for display. In 1948 the company closed due to illness and financial difficulties. Karin von Wrangell later continued working as a painter and portrait artist. (From the Book: Vintage German Wall Figures, Die Ära der Märchen-Holzbilder, 2025, Christiane Dietz)

1930er Karin von Wrangel: Filigranes kniendes blaues Sterntaler , Handbemalt 15cm 🇬🇧 Antique Kneeling Star Money Girl (Märchen-Holzbild, German Wall Figure) *

WRANGEL/WRANGELL: Karin von Wrangell (geb. 30. Juli 1900 in Alp, Estland – gest. 20. Juni 1979 in Schielberg bei Bad Herrenalb) erhielt 1920/21 ihre Ausbildung als Kindergärtnerin und Werklehrerin im Pestalozzi-Fröbel-Haus in Berlin. Danach gründete sie eine kunstgewerbliche Werkstatt in Berlin, zog 1930 nach Lindau und eröffnete dort eine neue Werkstatt für Märchenfiguren mit mehreren Angestellten. Ihre Schwester Ingeborg übernahm die Vertretung auf der Leipziger Messe und betreute internationale Exporte. Ab 1933 wurden Auslandsaufträge annulliert. 1936 erfolgte der Umzug nach Stuttgart, 1944 wurde die Werkstatt bei einem Luftangriff zerstört. Nach Kriegsende entstand ein Neubeginn in Welzheim unter dem Namen Wrangel-Kunst, mit einem Generalvertreter und neuen Entwürfen von Karin von Wrangell, darunter Märchen-Schachteln „Das kleine Märchenspiel” mit aufstellbaren Holzfiguren. 1948 musste der Betrieb nach Krankheit und wirtschaftlichen Problemen schließen. Karin von Wrangell arbeitete später als Malerin und Porträtkünstlerin weiter. (Aus dem Buch: Die Ära der Märchen-Holzbilder, German Wall Figures, Christiane Dietz)

🇬🇧 WRANGEL/WRANGELL: Karin von Wrangell (born July 30, 1900, in Alp, Estonia – died June 20, 1979, in Schielberg near Bad Herrenalb) completed her training as a kindergarten and handicraft teacher at the Pestalozzi-Fröbel-Haus in Berlin in 1920/21. She then founded a small arts and crafts workshop in Berlin, moved to Lindau in 1930, and opened a new workshop for fairy-tale figures there with several employees. Her sister Ingeborg represented the company at the Leipzig Trade Fair and managed international exports. From 1933 onward, all foreign orders were canceled. In 1936 the business moved to Stuttgart, and in 1944 the workshop was completely destroyed in an air raid. After the war, production resumed in Welzheim under the name Wrangel-Kunst, with a general representative and new designs by Karin von Wrangell, including fairy-tale boxes “Das kleine Märchenspiel” containing small wooden figures to be set up for display. In 1948 the company closed due to illness and financial difficulties. Karin von Wrangell later continued working as a painter and portrait artist. (From the Book: Die Ära der Märchen-Holzbilder, German Wall Figures, 2025, Christiane Dietz)

Mein Buch auf Amazon: „Die Ära der Märchen-Holzbilder“ 🇬🇧 My Book on Amazon: “Vintage German Wall Figures” (Von / by Christiane Dietz)

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1930er Marianne Fink: Kniendes Aschenputtel im Heller-Stil 🇬🇧 Antique Kneeling Heller Style Cinderella (Märchen-Holzbild, German Wall Figure)

HELLER, DER BRAUNE STIFT: Ich habe Klaus Heller, einen Sohn von Magda Heller, im neuen Jahrtausend zu seinen Hellerkunst-Erinnerungen befragen dürfen. Dabei ging es häufig darum, ob eine mir unbekannte Figur von seiner Mutter sein könnte, weil der Zeichenstil ähnlich war. Bei einem Holzbild war sich Klaus Heller einmal sehr schnell sicher, dass es keine Magda-Heller-Figur sein konnte, weil die Konturen mit einem schwarzen Stift gezeichnet waren: „Meine Mutter hat immer einen braunen Stift benutzt“, sagte er vehement. Leider wusste er nicht mehr, was für ein Stift es genau gewesen war. Es wäre schön zu wissen, dass es vielleicht ein Faber-Castell-Stift war, in einem bestimmten Braunton, den es auch heute noch gibt. Dann könnte ich den Stift kaufen und darüber meditieren, wie Magda Heller damals mit solch einem Stift die zarten Gesichtszüge von Kindern auf das Holz gezaubert hat.

🇬🇧 HELLER, THE BROWN PENCIL: Klaus Heller, a son of Magda Heller, grew up with the Hellerkunst art. I am very grateful that he shared his memories with me several times in the new century. Very often this was about the question if a wood picture that was unknown to me, might be from his mother, because it had a similar style. One time he was very sure that a figure could not be his mother’s work because the outlines had been drawn with a black pencil. “My mother always used a brown pencil”, he said vehemently. Unfortunately he didn’t remember what exact kind of pencil it was. It would be lovely to know that it was for example a Faber-Castell pencil in a specific shade of brown that was still available today. Then I could buy this pencil and meditate about how Magda Heller once managed to draw those delicate children’s faces onto the wood with such a pencil. (Buch/25)

1940er Chrijo Müller: Gärtnerzwerg mit Hut in der Hand 23cm 🇬🇧 Happy Gardener Holding his Hat (Märchen-Holzbild, German Wall Figure)

CHRIJO MÜLLER: Dieser alte Hersteller erinnert mit seinem bunten und humorvollen Stil ein wenig an Comic-Zeichnungen – zum Beispiel bei der Frau Holle mit der Dirndl-Goldmarie, die sich gegenseitig anschauen. Der Rückseiten-Stempel lautet: „Kunstgewerbl. Werkstätten Chrijo Müller Hann. Münden“ (Niedersachsen). Ich vermute, dass Chrijo Müller in den 1930er-Jahren produziert hat, aber eventuell besteht auch ein Zusammenhang mit Ruth Müller, die die Mini-Stadtansichten „Münden in der Schachtel“ aus Holz hergestellt hat. Allerdings kam Ruth Müller erst 1945 (als Ostflüchtling) nach Hann. Münden. Datiert kenne ich bisher nur eine Kopie des Chrijo-Müller-Nachtwächters mit der Widmung „Weihnachten 1945“. Alle Chrijo-Müller-Motive sind einzigartig, originell und aus besonders dickem Holz gefertigt. Einige weitere Beispiele: Das Schneewittchen, das auf sieben Herzen steht und der Zwerg, der mit seiner Zipfelmütze in der Hand winkt. Weiß jemand mehr über Chrijo Müller? Bitte schreiben Sie mir!

🇬🇧 CHRIJO MÜLLER: This old manufacturer’s colorful and humorous style is somewhat reminiscent of comic strip drawings–for example, the Mother Holle with the Golden Mary, who are gazing at each other. The stamp on the back reads: “Kunstgewerbl. Werkstätten Chrijo Müller Hann. Münden” (Lower Saxony). I believe that Chrijo Müller produced his work in the 1930s, but there may also be a connection to Ruth Müller, who created the miniature wooden cityscapes “Münden in a Box”. However, Ruth Müller didn’t arrive in Hann. Münden until 1945 (as a refugee from the East). So far, I know only one dated copy of the Chrijo Müller night watchman, bearing the dedication “Christmas 1945.” All Chrijo Müller motifs are unique, original, and made from particularly thick plywood. Other examples include Snow White standing on seven hearts, and a dwarf waving his stocking cap. Does anyone know more about Chrijo Müller? Please get in touch! (Buch/25)

Eifelkunst mit Widmung 1937: Frühes Rumpelstilzchen in zwei Orangetönen 24cm 🇬🇧 Early Rumpelstiltskin in Two Shades of Orange (Märchen-Holzbild, German Wall Figure)

EIFELKUNST, PROSPEKTE: Ich kenne bisher insgesamt drei Broschüren aus den 1930er-Jahren von Ilse Schneider, der Besitzerin und Künstlerin von Eifelkunst. Es handelt sich um zwei einfarbige Faltblätter und eines mit einer bunten Gänseliesel. Die beiden frühen Prospekte enthalten noch keine Telefonnummer. Im dritten Faltblatt, etwa von 1938, steht: „Eifelkunst-Werkstatt Schneider, Daun/Eifel, Inh. Ilse Schneider, Postschließfach 25, Telefon 209.“ In den Prospekten sind insgesamt etwa 20 verschiedene Motive von Märchen-Holzbildern zu sehen. Zu den frühen Wandfiguren gehören zum Beispiel Peterchens Mondfahrt auf der umgedrehten Mondsichel, Hänsel und Gretel im Teenageralter und das Rumpelstilzchen im zweifarbigen Cape.

🇬🇧 EIFELKUNST, BROCHURES: So far, I’ve found three brochures from the 1930s by Ilse Schneider, the owner and artist of Eifelkunst. Two are monochrome leaflets, and one features a colorful Goose Girl. The two earlier brochures don’t include a telephone number. In the third leaflet, probably from around 1938, it says: “Eifelkunst-Werkstatt Schneider, Daun/Eifel, Inh. Ilse Schneider, Postschließfach 25, Telefon 209.” The brochures display around 20 different German Wall Figure designs. Among the early wood plaques are, for example, Little Peter’s Journey to the Moon on an upturned crescent moon, Hansel and Gretel depicted as teenagers, and Rumpelstiltskin in a two-colored cape. (Buch/25)

1940er Hanns Heuer: Kleiner Liebesbriefzwerg aus Lüneburg 14cm 🇬🇧 Midcentury Little Love Letter Dwarf (Märchen-Holzbild, German Wall Figure)

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ZWEITER WELTKRIEG, SOLDATENKÄUFE: Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden viele Soldaten der Siegermächte (Alliierte) in Deutschland stationiert. Amerikaner, Engländer, Franzosen und Russen gehörten zu den jeweiligen Besatzungszonen. Vor allem die amerikanischen Soldaten kauften gerne Märchen-Holzbilder für ihre Kinder daheim. Das war auch wichtig für die Manufakturen, denn die meisten Deutschen konnten sich die teuren Figuren aus Kunstgewerbeläden und Spielzeuggeschäften damals überhaupt nicht mehr leisten.

🇬🇧 SECOND WORLD WAR, SOLDIER SOUVENIRS: After the Second World War, many American, British, French, and Russian soldiers were stationed in Germany. Especially the American soldiers loved buying German Wall Figures for their children back home. The manufacturers of those fairy tale wood plaques were very happy about these purchases because many German parents could no longer afford to buy expensive items from toy stores and arts and crafts stores. (Buch/25)