1960er Hellerkunst: Aladdin mit unheimlichem grünen Licht, Siebdruck 27cm 🇬🇧 Aladdin with Eerie Green Light (Märchen-Holzbild, German Wall Figure) *

HELLER, ÜBERSICHT: Hellerkunst wurde von Magda und Georg Heller 1927 gegründet. In den frühen 1930er Jahren erfolgte der Umzug von Wuppertal nach Dreis in der Eifel. Ab 1966 übernahm der Sohn Ralf Heller die Leitung der Firma. Inzwischen wird die Manufaktur, jetzt „Heller“ genannt, in dritter Generation von Jan Heller geführt, einem Enkel des Gründerpaares. So spannt sich die Hellerkunst-Ära inzwischen über rund hundert Jahre, so lange wie bei keinem anderen Hersteller von Märchen-Holzbildern. Heller war quasi der Erfinder der professionell hergestellten Märchen-Holzbilder: Es wurde eine Ära begründet, die viele Jahrzehnte anhalten sollte.

🇬🇧 HELLER, OVERVIEW: This wonderful manufacturer of German Wall Figures was founded in 1927 by Magda and Georg Heller. In the early 1930s they moved from Wuppertal to Dreis in the Eifel. In 1966, Ralf Heller, a son of the founding couple, took over the management. Hellerkunst is now led by Jan Heller (as of 2025), a grandson of the founders. The name of the workshop was changed to “Heller”. So Hellerkunst has lasted for about 100 years. That is much longer than any other producer of children’s wood plaques. And you can say that Heller was the inventor of the German Wall Figures: They started what became an era that lasted for a great many decades. (Buch/25)

Unbekannt mit Datum 1956: Filigraner Rattenfänger von Hameln mit Zipfel-Schuhen, Handbemalt, 25 cm, Märchen-Holzbild 🇬🇧 Unknown with Date 1956: Delicate Pied Piper of Hamelin with Pointed Shoes, Hand-painted, 25 cm, German Wall Figure

HAPTIK: Das hervorstechendste Merkmal der vergangenen Ära der Märchen-Holzbilder ist die Tatsache, dass die Figuren zwar dünn (meist 3 mm), aber dennoch kompakt und solide waren. Auf Holz gemalt oder auf Holz gedruckt, aber in jedem Fall so, dass man etwas Festes in den Händen hielt. Das ist der große Unterschied zu einer Kinderbuch-Illustration, die nur aus Papier besteht. Es ist auch etwas ganz anderes als die modernen Merchandise-Produkte für Kinder, die in der Regel aus Kunststoff bestehen.

🇬🇧 HAPTICS: The most striking feature of the old German Wall Figures era is the fact that they were made of wood. Very thin (mostly 3 mm), but still something solid. That is a big difference to illustrations in children’s books that only consist of paper. The wall figures were wooden products, and that’s one of the reasons they still create such a special nostalgic feeling: This old-fashioned Brothers Grimm “merchandise” didn’t come in plastic. That’s why they appeal to collectors in the new century, too. (Buch/25)

1960er Hellerkunst: Sonnenblumen-Elfe mit großer Biene, Siebdruck 19×18 cm 🇬🇧 Sunflower Fairy with Large Bee (Märchen-Holzbild, German Wall Figure) *

BESCHÄDIGT, ABER DA! Manchmal findet man Märchen-Holzbilder aus dem letzten Jahrhundert, die beschädigt, aber selten und interessant sind. Dann ist eine Beschädigung kein großes Problem – man ist einfach froh, die Wandfigur überhaupt in den Händen halten zu können. Das trifft natürlich ganz besonders auf sehr seltene und außergewöhnlich schöne Figuren zu. Beispiel: die Bienen-Elfe von Heller.

🇬🇧 DAMAGED, BUT THERE! Sometimes I come across German Wall Figures from the last century that are damaged, but also rare and interesting. In such cases, some damage is no problem–it’s simply a joy to be able to hold the piece at all. This is especially true for very rare and particularly wonderful motifs. Example: the Bee Fairy by Heller. (Buch/25)

1930er Mertens-Kunst: „Gnom mit Ziehharmonika“ mit Augenweiß, Handbemalt, 25cm 🇬🇧 Accordion Gnome with Eye White (Märchen-Holzbild, German Wall Figure)

HANDBEMALT, VERGLEICHE: In der frühen Periode der Märchen-Holzbilder (bis zur letzten Jahrhundertmitte hin) waren die meisten Figuren noch handbemalt. Da ist es interessant, zwei Holzbilder einer solchen Auflage zu vergleichen. Besonders der Ausdruck der Gesichter ist oft sehr unterschiedlich: Bei dem schwangeren Ravi-Schneewittchen mit der hellblauen oder rosa Tunika lächelt das Schneewittchen manchmal mehr und manchmal weniger, aber immer ein wenig geheimnisvoll.

🇬🇧 HAND-PAINTED, COMPARISONS: In the early period of German Wall Figures (around the middle of the last century) most of the wood pictures were still all hand-painted. It is very interesting to compare two “identical” wood plaques of the same producer. Especially the facial expressions can be very different: The pregnant Ravi Snow White with the light blue or baby pink tunic is smiling on most figures, sometimes a bit more, sometimes a bit less, and always a bit mysteriously. (Buch/25)

1930er Mertens-Kunst: Art Deco Dornröschen mit Wasserfallhaaren, Handbemalt 20cm 🇬🇧 Little Briar Rose with Waterfall Hair (Märchen-Holzbild, German Wall Figure) *

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LANGHAAR-MÄDCHEN: Besonders in den sehr frühen Jahrzehnten der vergangenen Märchen-Holzbild-Ära entstanden viele Wandfiguren mit langen Haaren. Von Mertens gab es in den 1930er-Jahren die wundervollen „Wasserfallhaare“, bei denen die Mädchen den berühmten Märchenbuch-Illustrationen von Brünhild Schlötter ähneln und sehr lange Haare oder Zöpfe haben. Ob Brünhild Schlötter vielleicht einmal für Alfred Mertens Entwürfe gezeichnet hat? Das würde mich sehr interessieren! Erst in den späteren Fünfzigern, mit dem Wirtschaftswunder und den Babyboomern, kamen schließlich auch die praktischen Kurzhaarfrisuren für Mädchen in Mode: Mertens entwarf zu dieser Zeit das wunderschöne Pusteblume-Mädchen mit kurzem Haar, in einem roten Kleidchen. Die Figur gehört zu meinen absoluten Lieblingen!

🇬🇧 LONG HAIR GIRLS: Especially in the first decades of the now bygone German Wall Figures era, many girl figures had long hair—either open or braided. From the manufacturer Mertens came those breathtakingly beautiful “waterfall hair” girls of the 1930s, very much resembling the famous Brothers Grimm storybook illustrator Brünhild Schlötter. I wonder if Brünhild Schlötter may have actually made designs for Alfred Mertens at one time? Does anyone know? Only in later decades—starting in the 1950s, with the economic miracle era and the baby boom—did girls’ hairstyles change and the short crop became fashionable. I especially love a Mertens figure from that time: the little Blowflower Girl in her short red dress. It’s one of my all-time favorites. (Buch/25)

1930er Unbekannt Holland: Zwerg mit Schneeschuhen, Handbemalt 21cm 🇬🇧 Dutch Dwarf in Snowshoes on White Base (Märchen-Holzbild, German Wall Figure) *

HOLLAND, HANDARBEID/HANDBEMAHLT: Es gibt schöne, sich sehr ähnelnde Wandfiguren aus den Niederlanden, vermutlich aus den 1930er und 1940er Jahren. Manchmal steht „Handarbeid Holland“ (häufig in rot) oder „Handbemahlt“ auf der Rückseite. „Handarbeid“-Beispiele: Pelikan-Reiter, Zaun-Kinder, Waschzuber-Mädchen und ein Angler-Zwerg, an dem man die Technik der Motivaufbringung erkennt, denn auf der Rückseite ist das gleiche Motiv aufgedruckt, nur unbemalt. „Handbemahlt“-Beispiele: ein Junge mit einem Fußball, ein Junge mit einer Kerze und ein Mädchen mit einer riesigen Tasche. Manchmal findet man nur (oder zusätzlich) die Zahl 1, 2, 3 oder 4 und teilweise einen dreieckigen Papieraufhänger. Es könnte sein, dass es sich immer um den gleichen Hersteller handelt. Vermutlich von einem anderen Produzenten stammen die Niederlande-Figuren mit den dicken braunen gedruckten Umrissen, zum Beispiel ein erschöpfter Fliegenpilz-Zwerg. Weiß jemand mehr darüber? Bitte schreiben Sie mir!

🇬🇧 HOLLAND, HANDARBEID/HANDBEMAHLT: There are charming and very similar wall figures from the Netherlands, most likely from the 1930s and 1940s. Sometimes the back says “Handarbeid Holland” (often in red) or “Handbemahlt” (hand-painted). Examples for “Handarbeid”: Pelican Rider, Fence Children, Washtub Girl, and a Fishing Gnome, which reveals the motif application technique as the same motif is printed on the back—just unpainted. “Handbemahlt” examples include: Boy with Football or Candle, Girl with Giant Bag. Sometimes only the numbers 1, 2, 3 or 4 appear, and occasionally a triangular paper hanger is attached to the back. They might all come from the same manufacturer. Other figures with thick brown printed outlines, such as an exhausted fly agaric gnome, likely stem from a different Dutch producer. Does anyone know more? Please get in touch! (Buch/25)

1940er Hedwig Deutschmann: Großes Hexenhaus mit Kurze-Hosen-Hänsel, Handbemalt, 26×22 cm, Märchen-Holzbild 🇬🇧 1940s Hedwig Deutschmann: Large Witch’s House with Short-Pants Hansel, Hand-painted, 26×22 cm, German Wall Figure

HEDWIG DEUTSCHMANN: Von Hedwig Deutschmann kenne ich bisher nur ein ungewöhnliches Hexenhaus mit einem Kurze-Hosen-Hänsel, das vermutlich um 1940 herum entstanden ist. Die Figur ist recht groß und aufwändig gearbeitet: Neben Hänsel, Gretel und der Hexe sieht man eine hübsche schwarze Katze, den rauchenden Schornstein, eine gelbe Blumenranke, einen seitlichen Wasserabfluss mit einem Hahnenkopf als Verzierung und ein Dach voll mit vielen verschiedenen filigran gezeichneten Lebkuchen. Der Rückseiten-Stempel enthält nur drei Wörter: „Hedwig Deutschmann“, und darüber steht der Anfang des Wortes „Kunst“. Es könnte sich natürlich durchaus um ein Kunstgewerbe-Geschäft handeln, aber die Figur scheint eine Manufakturen-Arbeit zu sein, und vermutlich hat dieser Hersteller im letzten Jahrhundert mehr als nur dieses eine Motiv hergestellt: In jedem Fall ist es die schöne Figur mit dem Hedwig-Deutschmann-Stempel. Weiß jemand mehr darüber? Bitte schreiben Sie mir!

🇬🇧 HEDWIG DEUTSCHMANN: So far I only know of an unusual witch’s house wall figure by “Hedwig Deutschmann,” showing Hansel in short pants, most likely from around 1940. The figure is quite large and crafted in elaborate detail: beside Hansel, Gretel and the witch you see a lovely black cat, a smoking chimney, a yellow flower vine, a side water spout shaped like a rooster’s head and a roof full of delicately painted gingerbread tiles. The back stamp only contains three words: “Hedwig Deutschmann” and above that the beginning of the word “Kunst” (art). It may have been an arts and crafts store, but this particular figure appears to be manufacturer quality. It is likely that this producer made more than just this one motif — but for now, this is the only known figure with the “Hedwig Deutschmann” stamp. Does anyone know more about this? Please get in touch! (Buch/25)

1950er Hellerkunst: Elfe mit großem Maikäfer auf Frühlingsblatt, Siebdruck, 21 cm, Märchen-Holzbild 🇬🇧 1950s Hellerkunst: Elf with Large May Beetle on Spring Leaf, Screen-printed, 21 cm, German Wall Figure

BESCHÄDIGT, ABER DA! Manchmal findet man Märchen-Holzbilder aus dem letzten Jahrhundert, die beschädigt, aber selten und interessant sind. Dann ist eine Beschädigung kein großes Problem – man ist einfach froh, die Wandfigur überhaupt in den Händen halten zu können. Das trifft natürlich ganz besonders auf sehr seltene und außergewöhnlich schöne Figuren zu. Beispiel: die Bienen-Elfe von Heller.

🇬🇧 DAMAGED, BUT THERE! Sometimes I come across German Wall Figures from the last century that are damaged, but also rare and interesting. In such cases, some damage is no problem–it’s simply a joy to be able to hold the piece at all. This is especially true for very rare and particularly wonderful motifs. Example: the Bee Fairy by Heller. (Buch/25)

1950er Hellerkunst: Engel „Dezember“ mit kleinem Christbaum, Handbemalt, 21 cm, Märchen-Holzbild 🇬🇧 1950s Hellerkunst: Angel “December” with Small Christmas Tree, Hand-painted, 21 cm, German Wall Figure

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HELLER, FIRMENNAMEN-ERFINDER: Magda und Georg Heller als Hersteller der allerersten Märchen-Holzbilder haben auch den ersten Namen für eine solche Manufaktur erdacht, mit dem Wort „Kunst“ am Ende: Hellerkunst! Wer das später im 20. Jahrhundert alles nachgemacht hat? Sehr viele Hersteller, der berühmteste unter ihnen Alfred Mertens mit Mertens-Kunst. Welche Manufakturen noch das Wort „Kunst“ an ihren Namen gehängt haben? Hier jeweils der Anfang der jeweiligen Namen: Münchner, Eifel, Niedersachsen, Holsten, Ravi, Weha, Asti, Wrangel, Noah und noch viele andere.

🇬🇧 HELLER, BUSINESS NAME INVENTORS: The married couple Magda and Georg Heller, inventors of the very first German Wall Figures, also created the first company name of its kind: Hellerkunst! They added the word “Kunst” (meaning “art” in German) to their name. Who copied this naming idea later in the 20th century? Many manufacturers, the most famous being Alfred Mertens with Mertens-Kunst. Other makers also added “Kunst” to their names: Münchner, Eifel, Niedersachsen, Holsten, Ravi, Weha, Asti, Wrangel, Noah, and many more. (Buch/25)

1940er Hellerkunst: Blaue Herbstblatt-Elfe „Gilbhard“, Handbemalt, 14×20 cm, Märchen-Holzbild 🇬🇧 1940s Hellerkunst: Blue Autumn Leaf Fairy “October,” Hand-painted, 14×20 cm, German Wall Figure

HELLER, HERBSTBLATT-ELFE: Eines der allerschönsten Märchen-Holzbilder von Magda Heller ist die auf einem Herbstblatt schwebende kleine Elfe im kurzen Hoodiekleid. Sie taucht erstmalig im 1930er Hellerkunst-Katalog auf, wo sie den Namen „Gilbhard“ trägt; eine altdeutsche Bezeichnung für den Monat Oktober. Normalerweise hat das kurze Kapuzenkleid der Elfe ein kräftiges Blau, ein Royalblau, aber ich kenne auch eine Variante mit einem helleren Blau. Außerdem gibt es eine winzige Miniversion als Christbaumschmuck, mit roten Wangen und beidseitig bemalt. Die wunderschöne Hellerkunst-Herbstblatt-Elfe wurde häufig kopiert; man sieht die Kopien manchmal mit einem roten Kleidchen.

🇬🇧 HELLER, LEAF FAIRY: One of Magda Heller’s most beautiful German Wall Figures is the little elf child in a short hoodie dress, floating on an autumn leaf. It appears for the first time in the 1930 Hellerkunst catalog, where it bears the name “Gilbhard”; an old German name for the autumn month of October. Normally the short hooded dress has a strong blue, a royal blue, but I also know a version with a lighter blue. There is also a tiny version as a Christmas tree decoration, with red cheeks and painted on both sides. The beautiful Hellerkunst Autumn Leaf Fairy was often copied; you sometimes see the copies with a red dress. (Buch/25)