1960er Unbekannt: Erkälteter Igel Mecki mit Rumflasche, Handbemalt, Laubsägearbeit 🇬🇧 1960s Unknown: Sick Hedgehog Mecki with Rum Bottle, Hand-painted, Hobby Craft

ÜBERGRÖSSE: Ungewöhnlich große Figuren wurden eher in den frühen Jahrzehnten der Märchen-Holzbild-Ära hergestellt und sind selbst in dieser Zeit eher selten. Alle Manufakturen gingen schließlich zu den kleineren Versionen über. Beispiel: Von Heller gab es in den 1930er Jahren das sehr große Dornröschen mit dem Thron-Kissen. Um 1960 herum erschien die viel kleinere und schmalere Version: Das Blumenkleid-Dornröschen.

🇬🇧 OVERSIZED FIGURES: Most of the very large and wide wood pictures were produced in the early decades of the German Wall Figures era. Even then, they were rare. All the manufacturers eventually switched to smaller versions. An example: In the 1930s, Heller produced the very large Sleeping Beauty with the throne cushion. Around 1960, Heller made the smaller and slimmer version: The Sleeping Beauty with the flower dress. (Buch/25)

1960er Unbekannt: Igel Mecki als historischer Chinese, Handbemalt, Laubsägearbeit 🇬🇧 1960s Unknown: Hedgehog Mecki as Historical Chinese, Hand-painted, Hobby Craft

HOBBYARBEITEN, ÜBERSICHT: Die weitaus bekanntesten Laubsägefiguren sind immer noch die Hobbyarbeiten, die im letzten Jahrhundert zu Hause gebastelt wurden. Erstaunlicherweise kennen jedoch selbst die meisten älteren Leute in den 2020er Jahren in Deutschland die kunstgewerblichen Figuren zum Beispiel von Heller oder Mertens überhaupt nicht. Das liegt daran, dass die meisten Eltern im letzten Jahrhundert ihren Kindern keine teuren Geschenke in Kunstgewerbe-Geschäften kauften, denn es war ja oft gerade die Zeit vor, in oder nach einem Weltkrieg. Man muss also grundsätzlich zwei Arten von Laubsägefiguren unterscheiden: die selbstgebastelten Hobbyarbeiten und die Manufakturen-Arbeiten, die ich Märchen-Holzbilder nenne.

🇬🇧 HOBBY CRAFTS, OVERVIEW: The most famous German fretsaw figures are still the hobby craft items. They were home made in the last century by every other family. Even in the 2020s, most elderly people in Germany have never heard of the professionally crafted fairy tale wall figures made by manufacturers like Heller or Mertens. That’s because most parents in the last century didn’t take their children to expensive arts and crafts stores, especially during those periods before, during, or just after a world war. So we basically need to distinguish between two kinds of fretsaw items: The hobby crafts and the manufacturer-made wall plaques. I call the latter German Wall Figures—or in German: Märchen-Holzbilder. (Buch/25)

1950er Graupner: Zwerg Purzel mit Winterkerze (Katalog: 5198), Laubsägearbeit 🇬🇧 1950s Graubele: Dwarf Purzel with Winter Candle (Catalog: 5198), Hobby Craft

GRAUPNER, ZWERG PURZEL: Der niedliche Zwerg Purzel war eine erfolgreiche Jahrhundertmitte-Serie von Johannes Graupner/Graubele. Es gab viele verschiedene Motive von Zwerg Purzel als Laubsägevorlage-Brettchen: Zwerg Purzel mit Flöte, Zwerg Purzel mit Weintraube, Zwerg Purzel mit Pilz und Laterne, Zwerg Purzel mit Winterkerze, Zwerg Purzel mit Schnecke, Zwerg Purzel mit Äpfeln, Zwerg Purzel mit Ziege und Zwerg Purzel mit Frosch. Alle Figuren von Zwerg Purzel sind also Hobbyarbeiten und fallen in ihrer Qualität sehr unterschiedlich aus.

🇬🇧 GRAUPNER, DWARF PURZEL: The cute Dwarf Purzel was a successful mid-century series by Johannes Graupner/Graubele. There were many different motifs of Dwarf Purzel as wooden fretsaw templates: Dwarf Purzel with flute, Dwarf Purzel with grapes, Dwarf Purzel with mushroom and lantern, Dwarf Purzel with winter candle, Dwarf Purzel with snail, Dwarf Purzel with apples, Dwarf Purzel with goat, and Dwarf Purzel with frog. All Dwarf Purzel German wall figures are hobby craft works–made with very different levels of craftsmanship. (Buch/25)

1950er Graupner: Singendes Engelpaar als Kerzenhalter (Felicitas Kuhn), Vorlage-Brettchen, Laubsägearbeit 🇬🇧 1950s Graubele: Singing Angel Pair as Candle Holder (Felicitas Kuhn), Template Plaque, Hobby Craft

FELICITAS KUHN: Es gibt Laubsägevorlagen von Graupner, die von der berühmten österreichischen Kinderbuch-Illustratorin Felicitas Kuhn (1926–2022) entworfen wurden. Johannes Graupner investierte damals viel Geld, um die Motive talentierter Zeichnerinnen und Zeichner nutzen zu dürfen – das war ein wesentlicher Teil seines Erfolgsgeheimnisses. So entstanden besonders schöne Laubsägearbeiten mit besonders reizvollen Motiven!

🇬🇧 FELICITAS KUHN: There are fretsaw templates by Graupner/Graubele that were designed by the famous Austrian children’s book illustrator Felicitas Kuhn (1926–2022). Johannes Graupner invested a lot of money to obtain the rights to use designs by talented artists. That was a key part of what made his hobby fretsaw templates so appealing and successful! (Buch/25)

1960er Graupner: Hänsel und Gretel mit unheimlicher Hauben-Hexe (Katalog: 5464), Laubsägearbeit 🇬🇧 1960s Graubele: Hansel and Gretel with Eerie Bonnet Witch (Catalog: 5464), Hobby Craft

GRAUPNER, ÜBERSICHT: Johannes Graupner war ein bedeutender Hersteller von Laubsägevorlagen, die von 1930er- bis zu den 1990er Jahren hergestellt wurden. Er gründete seine Firma, indem er Anfang der 1930er Jahre ein in Cannstatt (Stuttgart) ansässiges Unternehmen übernahm, das Vorlagen für Laubsägearbeiten herstellte. Der neue Betrieb entwickelte sich zu einem Familienunternehmen und brachte wunderschöne Vorlagen hervor – nach und nach unter drei verschiedenen Namen: Cannstatter Laubsäge-Arbeiten, Graupner und Graubele. Der älteste mir bekannte Graupner-Katalog stammt aus den 1930er Jahren. Später erschienen die meisten Vorlagen unter dem Namen „Graubele“. Ab etwa 1959 wurde wieder der Name „Graupner“ verwendet, bis in die 1990er Jahre hinein.

🇬🇧 GRAUPNER, OVERVIEW: Johannes Graupner was a major producer of fretsaw figure templates from the 1930s to the 1990s. He founded his company by taking over a Cannstatt (Stuttgart) business that had been producing fretsaw templates in the early 1930s. The new business developed into a family-run company that produced beautiful templates under three different names over time: Cannstatter Laubsäge-Arbeiten, Graupner, and Graubele. The oldest Graupner catalog I know dates back to the 1930s. Later, most templates were published under the name “Graubele.” From around 1959 onward, the name “Graupner” was used again until the 1990s. (Buch/25)

1930er Graupner: Trachtenpaar mit Apfelkind und Spitz-Hund, 15 cm (Katalog Nr. 5084), Laubsägearbeit 🇬🇧 1930s Graubele: Traditional Costume Couple with Apple Child and Spitz Dog, 15 cm (Catalog No. 5084), Hobby Craft

GRAUPNER, ÜBERSICHT: Johannes Graupner war ein bedeutender Hersteller von Laubsägevorlagen, die von 1930er- bis zu den 1990er Jahren hergestellt wurden. Er gründete seine Firma, indem er Anfang der 1930er Jahre ein in Cannstatt (Stuttgart) ansässiges Unternehmen übernahm, das Vorlagen für Laubsägearbeiten herstellte. Der neue Betrieb entwickelte sich zu einem Familienunternehmen und brachte wunderschöne Vorlagen hervor – nach und nach unter drei verschiedenen Namen: Cannstatter Laubsäge-Arbeiten, Graupner und Graubele. Der älteste mir bekannte Graupner-Katalog stammt aus den 1930er Jahren. Später erschienen die meisten Vorlagen unter dem Namen „Graubele“. Ab etwa 1959 wurde wieder der Name „Graupner“ verwendet, bis in die 1990er Jahre hinein.

🇬🇧 GRAUPNER, OVERVIEW: Johannes Graupner was a major producer of fretsaw figure templates from the 1930s to the 1990s. He founded his company by taking over a Cannstatt (Stuttgart) business that had been producing fretsaw templates in the early 1930s. The new business developed into a family-run company that produced beautiful templates under three different names over time: Cannstatter Laubsäge-Arbeiten, Graupner, and Graubele. The oldest Graupner catalog I know dates back to the 1930s. Later, most templates were published under the name “Graubele.” From around 1959 onward, the name “Graupner” was used again until the 1990s. (Buch/25) 11. Made in Germany / Kitsch German Design 4/22

1960er Graupner: Schneewittchen in einer langen Zwergenreihe (Katalog: 5235), Laubsägearbeit 🇬🇧 1960s Graubele: Snow White in a Long Row of Dwarfs (Catalog: 5235), Hobby Craft

GRAUPNER, ÜBERSICHT: Johannes Graupner war ein bedeutender Hersteller von Laubsägevorlagen, die von 1930er- bis zu den 1990er Jahren hergestellt wurden. Er gründete seine Firma, indem er Anfang der 1930er Jahre ein in Cannstatt (Stuttgart) ansässiges Unternehmen übernahm, das Vorlagen für Laubsägearbeiten herstellte. Der neue Betrieb entwickelte sich zu einem Familienunternehmen und brachte wunderschöne Vorlagen hervor – nach und nach unter drei verschiedenen Namen: Cannstatter Laubsäge-Arbeiten, Graupner und Graubele. Der älteste mir bekannte Graupner-Katalog stammt aus den 1930er Jahren. Später erschienen die meisten Vorlagen unter dem Namen „Graubele“. Ab etwa 1959 wurde wieder der Name „Graupner“ verwendet, bis in die 1990er Jahre hinein.

🇬🇧 GRAUPNER, OVERVIEW: Johannes Graupner was a major producer of fretsaw figure templates from the 1930s to the 1990s. He founded his company by taking over a Cannstatt (Stuttgart) business that had been producing fretsaw templates in the early 1930s. The new business developed into a family-run company that produced beautiful templates under three different names over time: Cannstatter Laubsäge-Arbeiten, Graupner, and Graubele. The oldest Graupner catalog I know dates back to the 1930s. Later, most templates were published under the name “Graubele.” From around 1959 onward, the name “Graupner” was used again until the 1990s. (Buch/25)

1960er Graupner: Der Wolf und die sieben Geißlein mit Brunnen und Schere (Katalog: 5268), Laubsägearbeit 🇬🇧 1960s Graubele: The Wolf and the Seven Little Goats with Well and Scissors (Catalog: 5268), Hobby Craft

DER WOLF UND DIE 7 GEISSLEIN: Ilse Schneider aus der Eifel hat gleich mehrere Märchen-Holzbilder zu diesem Brüder-Grimm-Märchen entworfen – etwa die Mutter Geiß mit einer Kiepe und einer Sichel in der Hand, mit der sie dem Wolf an den Kragen ging. Weha aus dem Erzgebirge gab dem kleinsten Geißlein eine riesige Schere in die Hand – mehr als halb so groß wie das Geißlein selbst – und bei einer Figur aus den 1930er-Jahren von Wrangell (Karin von Wrangel) blöken sich die Mutter und das kleinste Geißlein auf reizende Weise gegenseitig an. Auch im Hobbybereich wurde dieses Märchen vielfach umgesetzt: Der Vorlagen-Hersteller Johannes Graupner/Graubele schuf mehrere Laubsägearbeiten dazu, darunter eine große Figur mit der ganzen Familie zusammen, bei der die kleinen Geißlein wunderschöne Schürzenkleider und Anzüge mit weißen Kragen tragen.

🇬🇧 THE WOLF AND THE 7 LITTLE GOATS: Ilse Schneider from the Eifel region designed several German Wall Figures based on this Brothers Grimm fairy tale, including the mother goat with a back basket and the sickle in her hand, which she used to deal with the wolf. Weha from the Ore Mountains gave the smallest kid a huge pair of scissors—larger than half the kid’s size, and a 1930s figure by Wrangel/Wrangell shows the mother goat and the smallest goat charmingly bleating at each other. There were also hobby creations inspired by this tale: the template producer Graupner/Graubele created several fretsaw designs, including a large figure showing the entire goat family together, with all the seven little kids wearing beautiful pinafore dresses and suits with white collars. (Buch/25)

1930er Graupner: Aschenputtel im filigranen Taubenschwarm auf rotem Herzsockel (Katalog Nr. 5007), Laubsägearbeit 🇬🇧 1930s Graubele: Cinderella in Delicate Flock of Doves on Red Heart Base (Catalog No. 5007), Hobby Craft

GRAUPNER, ÜBERSICHT: Johannes Graupner war ein bedeutender Hersteller von Laubsägevorlagen, die von 1930er- bis zu den 1990er Jahren hergestellt wurden. Er gründete seine Firma, indem er Anfang der 1930er Jahre ein in Cannstatt (Stuttgart) ansässiges Unternehmen übernahm, das Vorlagen für Laubsägearbeiten herstellte. Der neue Betrieb entwickelte sich zu einem Familienunternehmen und brachte wunderschöne Vorlagen hervor – nach und nach unter drei verschiedenen Namen: Cannstatter Laubsäge-Arbeiten, Graupner und Graubele. Der älteste mir bekannte Graupner-Katalog stammt aus den 1930er Jahren. Später erschienen die meisten Vorlagen unter dem Namen „Graubele“. Ab etwa 1959 wurde wieder der Name „Graupner“ verwendet, bis in die 1990er Jahre hinein.

🇬🇧 GRAUPNER, OVERVIEW: Johannes Graupner was a major producer of fretsaw figure templates from the 1930s to the 1990s. He founded his company by taking over a Cannstatt (Stuttgart) business that had been producing fretsaw templates in the early 1930s. The new business developed into a family-run company that produced beautiful templates under three different names over time: Cannstatter Laubsäge-Arbeiten, Graupner, and Graubele. The oldest Graupner catalog I know dates back to the 1930s. Later, most templates were published under the name “Graubele.” From around 1959 onward, the name “Graupner” was used again until the 1990s. (Buch/25)

1960er Graupner: Glückliches Holzbank-Aschenputtel, Felicitas Kuhn (?), (Katalog: 5568), Laubsägearbeit 🇬🇧 Vintage Graubele: Happy Wooden Bench Cinderella, Felicitas Kuhn (?), (Catalog: 5568), Hobby Craft

WIRTSCHAFTSWUNDER-FIGUREN: Märchen-Holzbilder aus den 1950er rund 1960er sind oft besonders fröhlich und unbeschwert. Die Personen auf den Kinder-Wandfiguren hatten quasi das Lächeln gelernt. Der Zweite Weltkrieg und die Hungerjahre kurz danach waren endlich vorbei, das deutsche Wirtschaftswunder hatte begonnen und viele Kinder wurden geboren – sehr viele. Deshalb spricht man auch vom Babyboom und den Babyboomern. Das waren damals die geburtenstarken Jahrgänge, zu denen ich mit dem Geburtsjahr 1963 auch gehöre. Ein Buch von 2009 von Martin Rupps trug den entsprechenden Titel: „Wir Babyboomer … Wir waren immer zu viele.“

🇬🇧 ECONOMIC MIRACLE FIGURES: The German Wall Figures of the 1950s and 1960s were often particularly cheerful and carefree. The people on these wood pictures had practically learned to smile. The Second World War and the famine years shortly thereafter were over, the German economic miracle had begun, and many children were being born—very many. That’s why we also speak of the baby boom and the baby boomers. I was born in 1963, so I am one of those children. A 2009 book by Martin Rupps bore the appropriate title: „We Baby Boomers … We Were Always Too Many.” (Buch/25)