1960er Rie-Bilder/Münchner-Kunst: Brüderchen und Schwesterchen mit gelbem Kleid auf dickem Holz, 26×12 cm Märchen-Holzbild 🇬🇧 1960s Rie-Bilder/Münchner-Kunst: Little Brother and Sister with Yellow Dress on Thick Plywood, 26×12 cm German Wall Figure

MÜNCHNER, ÜBERSICHT: Der Hersteller „Münchner-Kunst“ existierte etwa ein halbes Jahrhundert lang, von den 1930er- bis 1970er-Jahren, mit mehreren Besitzern. Deshalb verwende ich auch den Genre-Namen „Münchner-Kunst“ für diese Figuren. Auf den frühen Märchen-Holzbildern stand auf der Rückseite häufig „Münchner Kinder-Wandbilder, Handmalerei“. Später gab es manchmal folgende Rückseiten-Namen: „Münchner Kunst und Handwerk“, „Jaeger & Riederer“ sowie „Rie-Bilder ges. gesch.“ Eines der Erkennungszeichen für die Münchner-Kunst der Jahrhundertmitte ist auch folgendes: ein größerer Stempel mit einer dreistelligen Zahl, zum Beispiel „133“ oder „375“.

🇬🇧 MUENCHNER, OVERVIEW: The “Münchner-Kunst” (Munich Art) existed for about half a century, from the 1930s to the 1970s, under several different owners. That’s why I use the genre name “Münchner-Kunst” for these figures. On many early German Wall Figures (fairy tale wood pictures), the back often read: “Münchner Kinder-Wandbilder Handmalerei.” Later on, although more rarely, the following names appeared: “Münchner Kunst und Handwerk,” “Jaeger & Riederer,” and “Rie-Bilder ges. gesch.” A typical mark of Münchner-Kunst around midcentury was also this: a rather large stamp with a three-digit number such as “133” or “375.” (Buch/25)

1940er Münchner Kinder-Wandbilder(?): Kleines Mädchen im Gras mit Marienkäfer, 18 cm Märchen-Holzbild 🇬🇧 1940s German Wall Figure by Münchner-Kunst(?): Little Meadow Girl with Ladybug, 18 cm German Wall Figure

MÜNCHNER, ÜBERSICHT: Der Hersteller „Münchner-Kunst“ existierte etwa ein halbes Jahrhundert lang, von den 1930er- bis 1970er-Jahren, mit mehreren Besitzern. Deshalb verwende ich auch den Genre-Namen „Münchner-Kunst“ für diese Figuren. Auf den frühen Märchen-Holzbildern stand auf der Rückseite häufig „Münchner Kinder-Wandbilder, Handmalerei“. Später gab es manchmal folgende Rückseiten-Namen: „Münchner Kunst und Handwerk“, „Jaeger & Riederer“ sowie „Rie-Bilder ges. gesch.“ Eines der Erkennungszeichen für die Münchner-Kunst der Jahrhundertmitte ist auch folgendes: ein größerer Stempel mit einer dreistelligen Zahl, zum Beispiel „133“ oder „375“.

🇬🇧 MUENCHNER, OVERVIEW: The “Münchner-Kunst” (Munich Art) existed for about half a century, from the 1930s to the 1970s, under several different owners. That’s why I use the genre name “Münchner-Kunst” for these figures. On many early German Wall Figures (fairy tale wood pictures), the back often read: “Münchner Kinder-Wandbilder Handmalerei.” Later on, although more rarely, the following names appeared: “Münchner Kunst und Handwerk,” “Jaeger & Riederer,” and “Rie-Bilder ges. gesch.” A typical mark of Münchner-Kunst around midcentury was also this: a rather large stamp with a three-digit number such as “133” or “375.” (Buch/25)

1960er Münchner-Kunst: Max und Moritz mit Maikäfer-Baum, Siebdruck, 27 cm Märchen-Holzbild 🇬🇧 1960s Münchner-Kunst: Max and Moritz with May Beetle Tree, Screen-printed, 27 cm German Wall Figure

MÜNCHNER, ÜBERSICHT: Der Hersteller „Münchner-Kunst“ existierte etwa ein halbes Jahrhundert lang, von den 1930er- bis 1970er-Jahren, mit mehreren Besitzern. Deshalb verwende ich auch den Genre-Namen „Münchner-Kunst“ für diese Figuren. Auf den frühen Märchen-Holzbildern stand auf der Rückseite häufig „Münchner Kinder-Wandbilder, Handmalerei“. Später gab es manchmal folgende Rückseiten-Namen: „Münchner Kunst und Handwerk“, „Jaeger & Riederer“ sowie „Rie-Bilder ges. gesch.“ Eines der Erkennungszeichen für die Münchner-Kunst der Jahrhundertmitte ist auch folgendes: ein größerer Stempel mit einer dreistelligen Zahl, zum Beispiel „133“ oder „375“.

🇬🇧 MUENCHNER, OVERVIEW: The “Münchner-Kunst” (Munich Art) existed for about half a century, from the 1930s to the 1970s, under several different owners. That’s why I use the genre name “Münchner-Kunst” for these figures. On many early German Wall Figures (fairy tale wood pictures), the back often read: “Münchner Kinder-Wandbilder Handmalerei.” Later on, although more rarely, the following names appeared: “Münchner Kunst und Handwerk,” “Jaeger & Riederer,” and “Rie-Bilder ges. gesch.” A typical mark of Münchner-Kunst around midcentury was also this: a rather large stamp with a three-digit number such as “133” or “375.” (Buch/25)

1940er Münchner-Kunst: Breitformatiges Rotkäppchen mit großem Baum und Wolf, Handbemalt, 24×23 cm Märchen-Holzbild 🇬🇧 1940s Münchner-Kunst: Wide-Format Little Red Riding Hood with Large Tree and Wolf, Hand-painted, 24×23 cm German Wall Figure

MÜNCHNER, ÜBERSICHT: Der Hersteller „Münchner-Kunst“ existierte etwa ein halbes Jahrhundert lang, von den 1930er- bis 1970er-Jahren, mit mehreren Besitzern. Deshalb verwende ich auch den Genre-Namen „Münchner-Kunst“ für diese Figuren. Auf den frühen Märchen-Holzbildern stand auf der Rückseite häufig „Münchner Kinder-Wandbilder, Handmalerei“. Später gab es manchmal folgende Rückseiten-Namen: „Münchner Kunst und Handwerk“, „Jaeger & Riederer“ sowie „Rie-Bilder ges. gesch.“ Eines der Erkennungszeichen für die Münchner-Kunst der Jahrhundertmitte ist auch folgendes: ein größerer Stempel mit einer dreistelligen Zahl, zum Beispiel „133“ oder „375“.

🇬🇧 MUENCHNER, OVERVIEW: The “Münchner-Kunst” (Munich Art) existed for about half a century, from the 1930s to the 1970s, under several different owners. That’s why I use the genre name “Münchner-Kunst” for these figures. On many early German Wall Figures (fairy tale wood pictures), the back often read: “Münchner Kinder-Wandbilder Handmalerei.” Later on, although more rarely, the following names appeared: “Münchner Kunst und Handwerk,” “Jaeger & Riederer,” and “Rie-Bilder ges. gesch.” A typical mark of Münchner-Kunst around midcentury was also this: a rather large stamp with a three-digit number such as “133” or “375.” (Buch/25)

1950er Münchner-Kunst: Großer Gestiefelter Kater im gelben Cape, Siebdruck, 26 cm Märchen-Holzbild 🇬🇧 1950s Münchner-Kunst: Large Puss in Boots in Yellow Cape, Screen-printed, 26 cm German Wall Figure

WIE HEISSEN DIE DENN JETZT? Die Märchen-Holzbilder aus dem letzten Jahrhundert haben viele Namen; so viele, dass sie eigentlich keinen haben. Ich habe den Genre-Namen „Märchen-Holzbilder“ geprägt, denn es sind Bilder aus Holz, meist mit klassischem Märchenmotiv. Mein englischer Genre-Name beschreibt die zusätzlichen Eigenschaften der „German Wall Figures“: Sie stammen zu 99 % aus Deutschland und sind Figuren, die man an die Wand hängt. Selbst die Hersteller hatten damals unterschiedliche Bezeichnungen für die Figuren. Sie nannten sie damals „Wandfiguren“ (Mertens), „Märchenfiguren“ (Heller), „Märchen-Wandfriese“ (Ravi) oder auch „Kinder-Wandbilder“ (Münchner).

🇬🇧 WHAT ARE THEY CALLED, NOW? The German Wall Figures from the last century have many names—so many that they basically have none. I coined two genre names: The German one is “Märchen-Holzbilder”, which translates to fairy tale wood pictures. The English genre name describes their other key features: “German Wall Figures.” 99% of them (millions, actually) were made in Germany and meant to be hung on the wall. Even the manufacturers used different terms back then: “Wandfiguren” (Mertens), “Märchenfiguren” (Heller), “Märchen-Wandfriese” (Ravi), or “Kinder-Wandbilder” (Münchner). (Buch/25)

Edelholz Freiberg mit Datum 3.3.1966: Ernstes laufendes Rotkäppchen, Handbemalt, 23 cm, Märchen-Holzbild 🇬🇧 Edelholz Freiberg with Date March 3, 1966: Serious Walking Little Red Riding Hood, Hand-painted, 23 cm, German Wall Figure

VERSCHENKJAHR: Wenn Sie ein Märchen-Holzbild in den Händen halten, auf dem eine Widmung von 1963 steht, heißt das nicht, dass diese Figur auch 1963 hergestellt wurde. Theoretisch könnte die Figur sogar aus den frühen 50er Jahren stammen, obwohl sie 1963 in einem Kunstgewerbe-Geschäft gekauft wurde: Kein Kunstgewerbeladen bestellt jedes Jahr seinen kompletten Lagerbestand neu. Das Herstellungsjahr und das Verschenkjahr der historischen Märchen-Holzbilder ist also nicht automatisch identisch.

🇬🇧 GIFT YEAR: If you’re holding a German Wall Figure in your hands that has a dedication on the back from 1963, it does not mean that this wood plaque had been produced in 1963 as well. It might actually be from the early Fifties, even if the present had been bought in an arts and crafts store in 1963: No traditional arts and crafts store ordered all their merchandise new every year. So the production year and the year the gift was given are not automatically the same. (Buch/25)

1950er Kurt Süß: Gartenzwerg mit Gießkanne und Enzian, Handbemalt, 17 cm, Märchen-Holzbild 🇬🇧 1950s Kurt Süß: Gardener Dwarf with Watering Can and Gentian, Hand-painted, 17 cm, German Wall Figure

KURT SÜSS, VOR DER ENTEIGNUNG: Für die historische Kunstgewerbe-Manufaktur von Kurt Süß gab es zwei Phasen, und zwar vor und nach der Enteignung im letzten Jahrhundert durch die DDR. Die frühen Figuren (etwa bis zum Ende der 1950er-Jahre) tragen noch den echten Namen des Eigentümers auf der Rückseite: Kurt Süß, manchmal auch „Kurt Süss“ geschrieben. Nach der Umwandlung in einen VEB tauchte der Name des ehemaligen Inhabers auf den Rückseiten nicht mehr auf. Ein interessanter Aspekt ist jedoch dies: Kurt Süß hat in seiner frühen Phase nicht jedes seiner Märchen-Holzbilder mit einem Stempel versehen. Da die DDR auch die Lagerware von Kurt Süß übernommen hat, könnte es sein, dass eine der alten Figuren später einen VEB-Stempel bekommen hat, obwohl das Holzbild aus der frühen Phase stammte.

🇬🇧 KURT SÜSS, BEFORE THE EXPROPRIATION: There were two phases of the Kurt Süß wood plaques from Meissen; they were either from before or after the expropriation of his workshop by the communist GDR regime in the last century. His early wall figures (roughly up to the end of the 1950s) still carried his name on the back: Kurt Süß, sometimes also spelled “Kurt Süss.” Both would be written “Kurt Suess” without the umlauts. After the expropriation of the company by the GDR, the former owner’s name no longer appeared on the backs. The manufacturer became a so-called “VEB,” a state-owned enterprise. There is an interesting aspect though: even in the first phase, Kurt Süß did not stamp all of his wood pictures. When the GDR took possession of his old stock, they may have added their “VEB” stamp to older figures that had actually been produced before the expropriation of the Kurt Süß company. (Buch/25)

1960er Unbekannt DDR (?): Rosenbogen-Dornröschen als Pressspan-Figur, Handbemalt, 24 cm 🇬🇧 1960s Unknown GDR (?): Rose Arch Sleeping Beauty as Pressboard Figure, Hand-painted, 24 cm

HARTFASER-FIGUREN: Es gibt einige Wandfiguren aus dem letzten Jahrhundert, die nicht aus Holz gearbeitet sind, sondern aus dem Material Hartfaser, manchmal auch Pressspan oder Presspappe genannt. Diese Figuren sind aus Holz, Klebstoff sowie unterschiedlichen Zusatzstoffen zusammengesetzt und haben meist eine geriffelte Rückseite. Ich kenne zum Beispiel zwei Serien von Presspappe-Bildern, die aus der ehemaligen DDR stammen sollen: Die eine Serie besteht aus Märchenmotiven, die andere aus 1970er-Kindern, beispielsweise mit Rollschuhen oder Strickzeug.

🇬🇧 MASONITE FIGURES: There are a few wall figures from the last century that are not made of wood but masonite hardboard. That is a kind of thin pressboard made from pressed wood with glue plus other materials. The figures have a rippled back. There are two series of wall figures made of masonite that are said to be from the former GDR: One series shows the classic Brothers Grimm fairy tales, the other one features children from the Seventies, with roller skates or knitting things. (9/5)

1940er/1960er Münchner-Kunst-Vergleich: Küchenfliesen-Aschenputtel, rechts als Rie-Bilder, Handbemalt, 25 + 24 cm, Märchen-Holzbilder 🇬🇧 1940s/1960s Münchner-Kunst Comparison: Kitchen-Tile Cinderella, Right One as Rie-Bilder, Hand-painted, 25 + 24 cm, German Wall Figures

FEUERHOLZ: Wo sind all die alten Märchen-Holzbilder geblieben, wenn sie doch millionenfach hergestellt wurden? Viele wurden natürlich „verspielt“, denn die Figuren waren in erster Linie als Spielzeug gedacht – und wenn sie von Kindern zu sehr beschädigt waren, wurden sie weggeworfen, zum Beispiel beim Aussortieren vor einem Umzug. Und dann war da der eisige Hungerwinter 1946/47 (nach dem Zweiten Weltkrieg), mit Temperaturen bis zu minus 20 Grad: Es ging ums nackte Überleben, und alles, was brennbar war, wurde als Feuerholz genutzt – auch die schönen Märchen-Holzbilder.

🇬🇧 FIRE WOOD: Where have they all gone, the old German Wall Figures that were once produced by the millions? Many were, of course, worn out through play — after all, they were meant to be children’s toys. So when people moved house, they often threw them away. And then there was the bitterly cold starvation winter of 1946/47 (after the Second World War), with temperatures as low as minus 20 degrees Celsius. It was a matter of survival, and anything that could burn was used for firewood — even the beautiful German Wall Figures. (Buch/25)

1960er Rie-Bilder/Münchner-Kunst: Aschenputtel auf Küchenfliesen, Handbemalt, 24 cm, Märchen-Holzbild 🇬🇧 1960s Rie-Bilder/Münchner-Kunst: Cinderella on Kitchen Tiles, Hand-painted, 24 cm, German Wall Figure

RIE-BILDER: Die „Rie-Bilder“ waren vermutlich späte Figuren der Münchner-Kunst, aus den 1970er Jahren. Sie sind größer, aus dickerem Holz und haben eine geweißte Rückseite. Auf einigen findet man folgenden Stempel: „Rie-Bilder ges. gesch.“ Manche Motive sind fast gleich, zum Beispiel die rote Froschkönig-Prinzessin auf blauem Herz-Sockel: In den 1950er-Jahren 17 cm klein, als Rie-Bilder 27 cm groß. Die Größe, das dicke Holz sowie der halbrunde Wiesen-Sockel erinnern an die frühen „Münchner Kinder-Wandbilder“ aus den 1930er-Jahren. War es ein „Back to the Roots“? Der Name „Rie-Bilder“ könnte von „Riederer“ kommen; die Manufaktur wurde in den 1950er und 1960er Jahren von Gerhard Jaeger und Josef Riederer geführt. Die späteren Besitzer der Münchner-Kunst hießen anders: Emil Knies und danach E. Hübner. Die Abmeldung war am 4.12.1981.

🇬🇧 RIE-BILDER: The “Rie-Bilder” from the 1970s seem to be successors of the Münchner-Kunst. Rie-Bilder are larger, made of thicker wood, and have whitened backs. Sometimes, you can find the stamp on the back: “Rie-Bilder ges. gesch.” Some of the motifs are almost identical, for example the red Frog Prince princess on a blue heart base, which used to be 17 cm tall but became 27 cm as a Rie-Bilder figure. The larger size, thicker wood, and meadow base strongly resemble the early “Munich Art” figures from the 1930s. Could it have been a “back to the roots” approach? The name Rie-Bilder might come from “Riederer,” because the company Münchner-Kunst was managed by Gerhard Jaeger and Josef Riederer in the 1950s and 1960s. However, their successors had very different names: Emil Knies and later E. Hübner. The deregistration was on December 4th, 1981. Does anyone know more about Rie-Bilder (Rie-Pictures) or the Münchner-Kunst? I’d be glad to learn more about them. (Buch/25)