1960er Edelholz Freiberg: Kleiner Muck mit Hand am Mund 19cm 🇬🇧 Midcentury Little Muck with Hand at Lips (Märchen-Holzbild, German Wall Figure)

EDELHOLZ FREIBERG, ANNONCE: Edelholz Freiberg stellte damals Tausende von Märchen-Holzbildern her. In einer Freiberger Zeitungsannonce von 1952 wird der Name der Inhaberin genannt: Margarethe Edel. In der Anzeige wird die Bezeichnung „Edelholz-Werkstätte“ für diese Manufaktur verwendet – ein Name, der sich auch auf der Rückseite einiger Märchen-Holzbilder von Edelholz Freiberg findet. Hier der genaue Wortlaut der damaligen Annonce: „Edelholz-Werkstätte, Margarethe Edel, Inhaber des Gütezeichens. Advents- und Weihnachtsartikel, Osterartikel, Schmuckdosen, Teller, Leuchten für Kindertagesstätten. Freiberg in Sachsen, Kirchgasse 15. Zur Messe in Leipzig: Grassi-Museum, Stand 15 und Petershof, I. Stock, Stand 107 b.“

🇬🇧 EDELHOLZ FREIBERG, BASIC OVERVIEW: This manufacturer from the Ore Mountains produced German Wall Figures from the 1940s to presumably the 1960s under its own name. The owner–and most likely also the artist–was Margarethe Edel. The name “Edelholz” (literally “precious wood”) likely stems from her surname and fits well with the high quality of the figures. “Edelholz Freiberg” was officially registered in the Freiberg commercial register in 1942, during the Second World War. Most likely in the 1960s, the company was nationalized by the GDR and became part of the “VEB Kunstgewerbe-Werkstätten Olbernhau,” which continued to produce German Wall Figures under that name for at least another decade. (Buch/25)

1950er Edelholz Freiberg: DDR-Sammlung mit Zylinderkind 20-24cm 🇬🇧 Midcentury GDR Collection with Top Hat Boy (Märchen-Holzbilder, German Wall Figures)

EDELHOLZ FREIBERG, ÜBERSICHT: Diese Manufaktur aus dem Erzgebirge stellte von den 1940er- bis vermutlich in die 1960er-Jahre Märchen-Holzbilder unter eigenem Namen her. Die Inhaberin – und vermutlich auch die Künstlerin – war Margarethe Edel. Daher stammt wohl auch der Firmenname „Edelholz“, der zudem noch gut zur hohen Qualität der Figuren passt. Im Jahr 1942 wurde „Edelholz Freiberg“ ins Handelsregister von Freiberg eingetragen – mitten im Zweiten Weltkrieg. Wahrscheinlich in den 1960er-Jahren kam es zur Enteignung durch die DDR, so dass die Manufaktur fortan zum „VEB Kunstgewerbe-Werkstätten Olbernhau“ gehörte und unter diesem Namen mindestens ein weiteres Jahrzehnt Wandfiguren herstellte.

🇬🇧 EDELHOLZ FREIBERG, OVERVIEW: This manufacturer from the Ore Mountains produced German Wall Figures from the 1940s to presumably the 1960s under its own name. The owner–and most likely also the artist–was Margarethe Edel. The name “Edelholz” (literally “precious wood”) likely stems from her surname and fits well with the high quality of the figures. “Edelholz Freiberg” was officially registered in the Freiberg commercial register in 1942, during the Second World War. Most likely in the 1960s, the company was nationalized by the GDR and became part of the “VEB Kunstgewerbe-Werkstätten Olbernhau,” which continued to produce German Wall Figures under that name for at least another decade. (Buch/25)

1960er Weha-Kunst: Brüderchen und Schwesterchen mit gelbem Kleid 25 cm 🇬🇧 Midcentury Little Brother and Little Sister in Yellow Dress (Märchen-Holzbild, German Wall Figure)

WEHA, SIEBDRUCK: Um 1960 herum hat auch Weha zum Siebdruck gewechselt, wobei die Ränder der Figuren immer noch zusätzlich mit Hand bemalt worden sind. Auch der Stil der Bilder änderte sich: Sie wurden insgesamt freundlicher, weniger ernst und auch deutlich niedlicher, durch die etwas größeren Köpfe (Kindchenschema). Man sah den neuen Motiven sofort die Absicht der Kinderzimmerdekoration an, wohingegen die vorherigen Art Deco Figuren sicher noch mehr Erwachsene angesprochen hatten. Zu den schönsten der „neuen“ Figuren gehörten das Schneeweißchen und Rosenrot beim Blumenkranz-Aufsetzen und das Schneewittchen im Zwergenkreis, in dem sich alle an den Händen halten und das mich sehr an den Stil der Sechzigerjahre und meine eigene Kindheit erinnert.

🇬🇧 WEHA, SCREEN-PRINTED: Around 1960, Weha switched to screen printing, with the edges of their German Wall Figures still hand-painted. The style of the figures also changed: they became friendlier, less sinister, and cuter too, with slightly larger heads (Kindchenschema/baby schema). You could clearly see that the new designs were intended for nursery decoration, while the earlier Art Deco figures had appealed more to adults, too. Among the most beautiful of the „new“ figures were the Snow-White and Rose-Red putting on a flower crown and the hand-holding dwarf circle with the smiling Snow White in a white dress: She reminds me very much of the sixties style and my own childhood. (Buch/25)

1960er Weha-Kunst: Hans im Glück mit Sommerhut 25cm 🇬🇧 Midcentury Hans in Luck with Yellow Hat (Märchen-Holzbild, German Wall Figure)

WEHA, ÜBERSICHT: „Weha“ steht für WEerkstätten HAupt. Diese Kunstgewerbe-Manufaktur wurde 1946, kurz nach dem Zweiten Weltkrieg, offiziell angemeldet. Dresden war zerstört, und der Architekt Fritz Haupt (Geburtsjahr 1913) konnte nicht mehr an seiner Hochschule unterrichten. So gründete er Weha-Kunst, später in Dippoldiswalde (Erzgebirge) ansässig. Weha ist berühmt für die kleinen Blumenkinder, aber es entstanden auch Märchen-Holzbilder. Die ersten Wandfiguren waren noch komplett handbemalt. Später ging man zum Siebdruck über. Einige der sehr frühen Märchen-Holzbilder entstanden eventuell auch schon vor der offiziellen Anmeldung 1946: Sie sollten in einem Kolonialwarenladen im zweiten Weltkrieg verkauft worden sein. Weiß jemand vielleicht mehr darüber? In der DDR war Weha enteignet worden. Der nach dem Mauerfall wiederaufgenommene Betrieb wurde im Frühling 2022 schließlich eingestellt.

🇬🇧 WEHA, OVERVIEW: “Weha” stands for WEerkstätten HAupt. Mr Fritz Haupt (born 1913) was an architect who had lost his job after the Second World War. He had worked at a Dresden University that was destroyed during the war. So he founded his famous workshop in Dippoldiswalde in the Ore Mountains, in 1946. Weha is most famous for their tiny flower girl figures, but they also produced German Wall Figures. The first wood plaques had still been hand-painted; later they switched to screen-printing. In the years that followed the workshop belonged to the communist GDR for several decades. Later the family got the rights of their company back but the business was finally closed down in 2022. (Buch/25)

1950er Edelholz Freiberg: Reizende Gänsemagd mit Blumenkranz 22 cm 🇬🇧 GDR Goose Girl with Flower Crown (Märchen-Holzbild, German Wall Figure)

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1950er Edelholz Freiberg: Hocker-Aschenputtel mit Krug 17 cm 🇬🇧 GDR Cinderella with Kitchen Floor (Märchen-Holzbild, German Wall Figure)

EDELHOLZ FREIBERG, ALLGEMEINE ÜBERSICHT: Diese Manufaktur aus dem Erzgebirge stellte von den 1940er- bis vermutlich in die 1960er-Jahre Märchen-Holzbilder unter eigenem Namen her. Die Inhaberin – und vermutlich auch die Künstlerin – war Margarethe Edel. Daher stammt wohl auch der Firmenname „Edelholz“, der zudem noch gut zur hohen Qualität der Figuren passt. Im Jahr 1942 wurde „Edelholz Freiberg“ ins Handelsregister von Freiberg eingetragen – mitten im Zweiten Weltkrieg. Wahrscheinlich in den 1960er-Jahren kam es zur Enteignung durch die DDR, so dass die Manufaktur fortan zum „VEB Kunstgewerbe-Werkstätten Olbernhau“ gehörte und unter diesem Namen mindestens ein weiteres Jahrzehnt Wandfiguren herstellte.

🇬🇧 EDELHOLZ FREIBERG, BASIC OVERVIEW: This manufacturer from the Ore Mountains produced German Wall Figures from the 1940s to presumably the 1960s under its own name. The owner–and most likely also the artist–was Margarethe Edel. The name “Edelholz” (literally “precious wood”) likely stems from her surname and fits well with the high quality of the figures. “Edelholz Freiberg” was officially registered in the Freiberg commercial register in 1942, during the Second World War. Most likely in the 1960s, the company was nationalized by the GDR and became part of the “VEB Kunstgewerbe-Werkstätten Olbernhau,” which continued to produce German Wall Figures under that name for at least another decade. (Buch/25)

1960er VEB Dresden/Meißen: Rote Froschprinzessin in vereinfachter Form 27cm 🇬🇧 GDR Frog Princess in Simplified Round Shape (Märchen-Holzbild, German Wall Figure)

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VEB MEISSEN/DRESDEN: Die Deutsche Demokratische Republik (1949-1990) hat einige, aber nicht alle Hersteller von Märchen-Holzbildern in VEBs umgewandelt oder sie einem VEB zugeordnet. Das betraf auch die große Manufaktur von Kurt Süß: Aus ihr wurde der „VEB Kunstgewerbliche Holzverarbeitung Meißen“, später „VEB Holzkunst Dresden BT. III“ Meißen genannt. Das BT steht für Betriebsteil.

🇬🇧 VEB MEISSEN/DRESDEN: The Communist GDR (German Democratic Republic, 1949-1990) changed some, but not all private producers of German Wall Figures to VEBs (state-owned enterprises). That was also the case for the manufacturer Kurt Süß. They got the following new names: “VEB Kunstgewerbliche Holzverarbeitung Meißen” later called “VEB Holzkunst Dresden BT. III Meißen.” (Buch/25)

1960er VEB Dresden/Meißen: Brüderchen und Schwesterchen mit langen Wimpern, 22cm 🇬🇧 GDR Little Brother and Little Sister with Long Lashes (Märchen-Holzbild, German Wall Figure)

KURT SÜSS, ÜBERSICHT: Der ehemalige Kunstgewerbehersteller Kurt Süß aus Meißen konnte etwa zwanzig Jahre lang unter seinem eigenen Namen produzieren, wohl von den 1940er- bis 1960er-Jahren. Vermutlich in den späten Sechzigerjahren wurde die Manufaktur in einen VEB (Volkseigener Betrieb) der DDR (1949–1990) umgewandelt. Kurt Süß hat vor allem Märchen-Holzbilder hergestellt – sowohl der frühen Phase wie auch in den VEB-Jahrzehnten. Darüber hinaus produzierte er kleine Kerzenhalter mit Mini-Engeln oder Kindern, ebenfalls in beiden Phasen. Eine der bekanntesten Figuren von Kurt Süß war der Kleine Muck, rasant und farbenfroh auf einer Wolke fliegend.

🇬🇧 KURT SÜSS, OVERVIEW: Kurt Süß from Meissen could produce under his own name for about 20 years, most likely from the 1940s to the 1960s. Presumably in the late 1960s, his company was turned into a “VEB,” a publicly owned company during the Communist GDR regime (1949–1990). Kurt Süß mainly produced fairy tale motifs—in his early years as well as in the VEB decades. He also created charming little candle holders with tiny angels and children, also in both phases. One of the most popular Kurt Süß wood plaques was the Little Muck—very colorful and speedily flying on a cloud. (Buch/25)

1960er Eva Günther: Hans im Glück mit weißen Punkten 19 cm 🇬🇧 GDR Hans in Luck with White Dots (Märchen-Holzbild, German Wall Figure)

EVA GÜNTHER, ÜBERSICHT: Zehn Jahre lang kannte ich nur den Rückseiten-Stempel dieser Märchen-Holzbilder – drei Tannen und der Buchstabe G. Im Dezember 2024 erhielt ich dankenswerterweise eine E-Mail von Herrn Schmidt aus Radeberg bei Dresden, der die Künstlerin noch persönlich gekannt hatte. Er schrieb mir: „Es handelt sich um Eva Günther (1932–1997). Sie war Malerin und Grafikerin, ausgebildet an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein bei Halle an der Saale in Sachsen-Anhalt, und lebte seit den 1950er-Jahren mit ihrem Ehemann Horst Günther (1928–1993) in Erfurt in einem neu gebauten Eigenheim, in dem sich auch Atelier und Werkstatt befanden. Es war also zu DDR-Zeiten ein kleiner selbstständiger Kunstgewerbe-Familienbetrieb, in dem diese Märchenfiguren und die Lieblinge der DDR-Sandmännchen-Fernsehsendung entworfen und einzeln in Handarbeit hergestellt wurden … In späteren Jahren war Eva Günther als Zeichenlehrerin und Kunsterzieherin am Gymnasium des Erfurter Ursulinen-Klosters tätig.“

🇬🇧 EVA GUENTHER, OVERVIEW: For ten years, I only knew the backstamp of these German Wall Figures–three fir trees and the letter G. In December 2024, I was grateful to receive an email from Mr. Schmidt from Radeberg near Dresden, who had known the artist personally. He wrote: “Her name was Eva Günther (1932–1997). She was a painter and graphic artist, trained at the Burg Giebichenstein University of Art near Halle (Saale) in Saxony-Anhalt, and from the 1950s onward she lived with her husband Horst Günther (1928–1993) in Erfurt in a newly built home, which also housed their studio and workshop. During the GDR era, this was a small, independent arts and crafts family business, where these fairy tale figures and the beloved characters from the East German Sandman TV show were designed and individually handmade … In later years, Eva Günther worked as an art teacher at the Ursuline Monastery high school in Erfurt.” (translated) (Buch/25)

1950er Münchner-Kunst: Kleines Brüderchen und Schwesterchen 13×15 cm 🇬🇧 Midcentury Little Brother and Little Sister as Mini Figure (Märchen-Holzbild, German Wall Figure)

MÜNCHNER, MINI-FIGUREN: Die Münchner-Kunst hat um die Jahrhundertmitte herum eine Reihe von ungewöhnlich kleinen Wandfiguren hergestellt, die ich sonst nur von der Niedersachsen-Kunst kenne. Diese Figuren haben eine Höhe von ungefähr 12 cm, und ich meine damit nicht die kleinen Schneewittchen-Zwerge (die hatten sehr viele Hersteller), sondern tatsächlich kleine Mini-Figuren mit Märchenszenen. So gab es ein Dornröschen mit Rosenbusch, Spinnrad und Spindel, ein Hänsel und Gretel mit Hexe und ein sehr originelles Schneewittchen, auf dem tatsächlich auch alle sieben Zwerge untergebracht sind – teilweise lugen nur die Zipfelmützen hervor.

🇬🇧 MUENCHNER, MINI FIGURES: The Münchner-Kunst produced a series of unusually small wall figures around the middle of the last century, that I have otherwise only seen from Niedersachsen-Kunst. These figures are about 12 cm tall, and I don’t mean the small Snow White dwarfs (which were made by many producers), but actual miniature fairy tale figures. Examples include: a Sleeping Beauty with rose bush, spinning wheel and spindle; a Hansel and Gretel with the witch – and a very original Snow White that manages to include all seven dwarfs, some of them only visible by their pointed caps. (Buch/25)