1930er Heinrich Schneider Leipzig: Schneeweißchen und Rosenrot mit garstigem Zwerg, Handbemalt, Märchen-Holzbild 🇬🇧 1930s Heinrich Schneider Leipzig: Snow-White and Rose-Red with Evil Dwarf, Hand-painted, German Wall Figure

KLEINE MANUFAKTUREN: Es ist immer wieder erstaunlich, wie viele verschiedene Hersteller von Märchen-Holzbildern es im letzten Jahrhundert gegeben hat. Es waren sicherlich viele Hundert verschiedene. Einige hatten einen Namen auf der Rückseite, einige nicht. Zu den kleinen Manufakturen gehörten zum Beispiel Hosenmatz, Oltmanns, Heye, Handi, Pfeil, Rügen-Märchen-Kunst, Pavillon, Klara Luise Sturm, Gerheina und Silva.

🇬🇧 SMALL MANUFACTURERS: It’s always astonishing how many different manufacturers of German Wall Figures there were in the last century. There were certainly hundreds of them. Some had a name on the back, some didn’t. Examples of small manufacturers include Hosenmatz, Oltmanns, Heye, Handi, Pfeil, Rügen-Märchen-Kunst, Pavillon, Klara Luise Sturm, Gerheina, and Silva. (Buch/25)

1940er Chrijo Müller: Kleiner Nachtwächter mit Hellebarde, Handbemalt, Märchen-Holzbild 🇬🇧 1940s Chrijo Müller: Small Night Watchman with Halberd, Hand-painted, German Wall Figure

CHRIJO MÜLLER: Dieser alte Hersteller erinnert mit seinem bunten und humorvollen Stil ein wenig an Comic-Zeichnungen – zum Beispiel bei der Frau Holle mit der Dirndl-Goldmarie, die sich gegenseitig anschauen. Der Rückseiten-Stempel lautet: „Kunstgewerbl. Werkstätten Chrijo Müller Hann. Münden“ (Niedersachsen). Ich vermute, dass Chrijo Müller in den 1930er-Jahren produziert hat, aber eventuell besteht auch ein Zusammenhang mit Ruth Müller, die die Mini-Stadtansichten „Münden in der Schachtel“ aus Holz hergestellt hat. Allerdings kam Ruth Müller erst 1945 (als Ostflüchtling) nach Hann. Münden. Datiert kenne ich bisher nur eine Kopie des Chrijo-Müller-Nachtwächters mit der Widmung „Weihnachten 1945“. Alle Chrijo-Müller-Motive sind einzigartig, originell und aus besonders dickem Holz gefertigt. Einige weitere Beispiele: Das Schneewittchen, das auf sieben Herzen steht und der Zwerg, der mit seiner Zipfelmütze in der Hand winkt. Weiß jemand mehr über Chrijo Müller? Bitte schreiben Sie mir!

🇬🇧 CHRIJO MÜLLER: This old manufacturer’s colorful and humorous style is somewhat reminiscent of comic strip drawings–for example, the Mother Holle with the Golden Mary, who are gazing at each other. The stamp on the back reads: “Kunstgewerbl. Werkstätten Chrijo Müller Hann. Münden” (Lower Saxony). I believe that Chrijo Müller produced his work in the 1930s, but there may also be a connection to Ruth Müller, who created the miniature wooden cityscapes “Münden in a Box”. However, Ruth Müller didn’t arrive in Hann. Münden until 1945 (as a refugee from the East). So far, I know only one dated copy of the Chrijo Müller night watchman, bearing the dedication “Christmas 1945.” All Chrijo Müller motifs are unique, original, and made from particularly thick plywood. Other examples include Snow White standing on seven hearts, and a dwarf waving his stocking cap. Does anyone know more about Chrijo Müller? Please get in touch! (Buch/25)

1940er „Sonderanfertigung WZ“: Rotkäppchen als Pappe-Figur mit lauerndem Wolfskopf 🇬🇧 1940s “Special Edition WZ”: Little Red Riding Hood as Cardboard Wall Figure with Lurking Wolf Head

PAPPE-FIGUREN: In den Kriegsjahren (Zweiten Weltkrieg) stiegen einige Hersteller von Märchen-Holzbildern auf Pappe um, wegen des Materialmangels. Auf eigenen dieser Kriegsware-Figuren steht auf der Rückseite ein Hinweis-Stempel, dass die Produktion „vorübergehend auf Pappe“ erfolgt. Das ist zum Beispiel bei einer handbemalten Aschenputtel-Figur der Fall, die leider einen schlecht lesbaren Hersteller-Stempel hat: Es scheint das Wort „Kunsttruhe“ zum Namen zu gehören und es ist auch eine Truhe abgebildet. Neben den Kriegspappe-Bildern gab es auch Manufakturen, die ohne Not Pappe-Figuren herstellten, viele davon wurden sogar handbemalt. Sie sind aber eher die Ausnahme in der Märchen-Holzbild-Ära (1920er bis 1980er).

🇬🇧 CARDBOARD FIGURES: Some manufacturers of German Wall Figures switched from wood to cardboard during the Second World War, mainly because there was a shortage of plywood and other materials. I found a stamp on the back of some cardboard figures that translates to: “Painted on cardboard for a while”. I’ve seen this for example on a hand-painted Cinderella figure with yet another stamp on the back with the producer’s name: Unfortunately it’s hard to decipher, it seems to be the word “Kunsttruhe” (Art Chest) and there is even a picture of a chest in the stamp. There are also some producers that made cardboard figures outside the Second World War. They are all an exception though in the German Wall Figures era, which lasted from the 1920s to the 1980s and had one thing in common: They were wood plaques. (Buch/25)

1930er Oltmanns: Armes Aschenputtel mit stark geflicktem Kleid, Handbemalt, 24 cm, Märchen-Holzbild 🇬🇧 1930s Oltmanns: Poor Cinderella with Heavily Patched Dress, Hand-painted, 24 cm, German Wall Figure

KLEINE MANUFAKTUREN: Es ist immer wieder erstaunlich, wie viele verschiedene Hersteller von Märchen-Holzbildern es im letzten Jahrhundert gegeben hat. Es waren sicherlich viele Hundert verschiedene. Einige hatten einen Namen auf der Rückseite, einige nicht. Zu den kleinen Manufakturen gehörten zum Beispiel Hosenmatz, Oltmanns, Heye, Handi, Pfeil, Rügen-Märchen-Kunst, Pavillon, Klara Luise Sturm, Gerheina und Silva.

🇬🇧 SMALL MANUFACTURERS: It’s always astonishing how many different manufacturers of German Wall Figures there were in the last century. There were certainly hundreds of them. Some had a name on the back, some didn’t. Examples of small manufacturers include Hosenmatz, Oltmanns, Heye, Handi, Pfeil, Rügen-Märchen-Kunst, Pavillon, Klara Luise Sturm, Gerheina, and Silva. (Buch/25)

1930er Zaansch/Zaandijk: Kleine Wildgans mit Lederstreifen-Aufhängung, Handbemalt, 12×12 cm, Märchen-Holzbild 🇬🇧 1930s Zaansch/Zaandijk: Small Wild Goose with Leather Stripe Hanger, Hand-painted, 12×12 cm, German Wall Figure

ZAANSCH/ZAANDIJK: „Zaansch Handschilder Atelier“ war eine niederländische Manufaktur in der Stadt Zaandijk. Die Motive zeigten vor allem Zwerge und Kinder, aber nur wenige Märchen. Oft sind die Zaansch-Holzbilder besonders originell, was typisch für die Holland-Laubsägearbeiten war. Da gab es zum Beispiel den lustigen Zwerg mit der großen Biene auf seiner Nase. Es wurde viel nach Deutschland verkauft, daher findet man oft das deutsche Wort „Handgemalt“ auf der Rückseite. Die bekannteste Figur von Zaansch ist der grinsende kleine blau-rote Spitzhacken-Zwerg mit den nackten Beinen. Weiß jemand mehr über Zaansch/Zaandijk? Bitte melden Sie sich!

🇬🇧 ZAANSCH/ZAANDIJK: “Zaansch Handschilder Atelier” was a manufacturer from the Netherlands, located in the city of Zaandijk. Their motifs mainly featured dwarfs and children, with only a few fairy tale designs. Often, their style was quite unique, which is typical of Dutch wood pictures. One wonderful Zaansch motif is the dwarf with the bee on his nose, showcasing a humorous touch. Many of these figures were sold to Germany, which is why the word “Handgemalt” (hand-painted) frequently appears on their backs. The most famous wall figure by Zaansch is the small grinning red and blue pickaxe dwarf; a naked knees gnome. Does anyone know more about Zaansch/Zaandijk? Please contact me! (Buch/25)

1930er Heye: Filigraner Marschmusik-Musikant im bestickten Frack, Handbemalt, 24 cm, Märchen-Holzbild 🇬🇧 1930s Heye: Filigree Marching Musician in Embroidered Tailcoat, Hand-painted, 24 cm, German Wall Figure

HEYE: Das markanteste Holzbild von Heye ist wohl der begeisterte, weit ausschreitende Marschmusikant mit zwei Becken, die aus riesigen Sonnenblumen bestehen. Wie alle Heye-Figuren, die vermutlich aus den 1930er Jahren stammen, ist die Figur nicht nur sehr originell inmitten einer Bewegung gezeichnet, sondern auch eine äußerst schöne und filigrane Arbeit. Ich kenne bisher zwei weitere Marschmusikanten sowie einen Hase und Igel und einen Hans im Glück mit sehr langem Gans-Hals. Der äußerst ausführliche Rückseiten-Stempel lautet folgendermaßen: „Heye Kunstgewerbe – Lampen, Friedrich Wilhelm Heye, (24) Niendorf/Ostsee, Rodenbergstraße 24“. Das könnte auch ein reines Verkaufsgeschäft gewesen sein, wenn nicht der zweite Stempel wäre, auf dem die vier stilisierten Buchstaben „Heye“ (oder „Heve“?) stehen – ein typisches Logo der Märchen-Holzbilder-Ära. Weiß jemand mehr über diese Manufaktur? Bitte schreiben Sie mir!

🇬🇧 HEYE: The most striking German Wall Figure by Heye is probably the enthusiastically marching musician with two cymbals made of huge sunflowers. Like all Heye figures that seem to date back to the 1930s, this figure is not only very originally drawn in mid-motion, but also an extremely beautiful and delicate work. So far, I’ve known two other marching musicians as well as a “Hare and the Hedgehog” and a “Hans in Luck” with a very long goose neck. The detailed back stamp reads: “Heye Arts and Crafts–Lamps, Friedrich Wilhelm Heye, (24) Niendorf/Baltic Sea, Rodenberg Street 24” (translated). This could have been a general reselling store for arts and crafts, if it weren’t for the second stamp with the four stylized letters “Heye” (or “Heve”?); a typical logo from the German Wall Figures era. Does anyone know more about this manufacturer? Please get in touch! (Buch/25)

1930er Pavillon: Kleine filigrane grüne Froschkönig-Prinzessin auf Rokoko-Sockel, Handbemalt, 14 cm, Märchen-Holzbild 🇬🇧 1930s Pavillon: Small Filigree Green Frog Prince Princess on Rococo Base, Hand-painted, 14 cm, German Wall Figure

PAVILLON: Von Pavillon stammt unter anderem die hübsche Froschkönig-Prinzessin mit dem Stufenrock und dem weißen Sockel mit gelben Ornamenten; vermutlich aus den 1940er Jahren. Der Rückseiten-Stempel ist recht aufwändig: Ein großer runder Stempel (teilweise zu groß für die Figuren, die oft nur 12 cm bis 14 cm hoch sind) mit einem schönen asiatischen Pavillon darin; darum herum die Wörter „Echtes Pavillon-Erzeugnis.“ Außerdem gibt es einen weiteren Stempel mit dem Wort „Handarbeit“. Ich kenne bisher sieben Holzbilder von Pavillon, zum Beispiel ein Fußballjunge, ein Mann mit Mondgesicht und Lamm (wohl zum Wiegenlied „Wer hat die schönsten Schäfchen“) und ein Peterchens Mondfahrt (eine Kopie von Ilse Schneiders Wandfigur aus den 1930er Jahren). Ein Wanderjunge mit einem großen Buch und eine Gänsemagd haben jeweils einen schönen originellen Sockel: ein breites grünes Blatt.

🇬🇧 PAVILLON: Pavillon (pavilion), was a producer of German Wall Figures presumably from the 1940s. They made for example a little Frog Prince princess with a tiered skirt and a white base with yellow ornaments. The green back stamp is quite ornate: round and large (sometimes too big for the figures, which are often only around 12 cm to 14 cm high) with a beautiful Asian pavilion; around it are the words “Genuine Pavilion Product” (translated). There is also another stamp with the word “Handarbeit” (handmade). I know seven wood plaques from Pavillon so far, for example a soccer boy, a man with a moon face and a lamb (probably from the German lullaby “Wer hat die schönsten Schäfchen”?) and a Little Peter’s Journey to the Moon (a copy of Ilse Schneider’s wall figure from the 1930s). A hiking boy with a big book and a goose girl each have a beautiful, original base: a wide green leaf. (Buch/25)

1930er Zwergenhaus Strässer Weimar, historisches Hersteller-Foto: Sammlung mit Trachten-Tänzern für eine Ausstellung, Märchen-Holzbild 🇬🇧 1930s Zwergenhaus Strässer Weimar, Historic Manufacturer Photo: Collection with Traditional Costume Dancers for an Exhibition, German Wall Figure

ZWERGENHAUS STRÄSSER, WEIMAR: Dort wurden ab etwa 1935 bis in die 1950er Jahre hinein wunderschöne Märchen-Holzbilder hergestellt, mit vielen verschiedenen Motiven: Es gab Märchen, aber auch viele Zwerge sowie Frauen und Männer aus der Rokoko-Zeit, mit wunderschönen Kleidern und teilweise als riesige, sehr aufwändige und filigrane Wandfiguren. Charlotte Sträßer hat die Motive entworfen und später zusammen mit ihren beiden Töchtern handbemalt. Zunächst wurde in Weimar produziert, und nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte die Flucht in den Westen, nach Stuttgart. Inzwischen erfreuen sich auch auch die Enkel und Urenkel von Charlotte Sträßer an den wunderschönen Figuren, die noch in der Familie verblieben sind.

🇬🇧 ZWERGENHAUS STRÄSSER, WEIMAR: The name “Zwergenhaus” means dwarf house. Charlotte Sträßer produced her beautiful German Wall Figures from the mid-1930s to the 1950s. There were fairy tales, but also many dwarfs and also women and men from the Rococo period, with beautiful dresses, some of them as huge, very elaborate, and filigree wall figures. After the Second World War, Charlotte Strässer fled from Weimar in East Germany to the West, to Stuttgart. Meanwhile, the grandchildren and great-grandchildren of Charlotte Sträßer also enjoy the beautiful figures that remain in the family. (Buch/25)

1930er Kleur & Profiel Holland: Wunderschönes antikes tanzendes Blumenkranz-Mädchen, Handbemalt, 21 cm, Märchen-Holzbild 🇬🇧 1930s Kleur & Profiel Holland: Beautiful Antique Dancing Flower Crown Girl, Hand-painted, 21 cm, Dutch Wall Figure

KLEUR & PROFIEL: Von Kleur & Profiel (auch Kleur en Profiel geschrieben) stammt das Flüchtlingsboot mit Zwerg und Mädchen; aus den 1930er- oder 1940er-Jahren. Die frühen Figuren erinnern an den Stil von Magda Heller. Vielleicht stammten die Entwürfe bereits von Jan Snelten (1909–1976); sein Name steht auf allen späteren Stempeln: „Ontwerp (Entwurf) J. Snelten, Copyright Kleur en Profiel, Tiel Holland, Made in Holland.“ Ein Atelier soll in der „Stationsstraat“ gewesen sein, gegenüber einer Milchfabrik. Die Haptik ist wunderschön: hochwertiges Holz, satte bunte Farben und ein dicker Firnis. Motive: kleiner Ballonverkäufer, Wiegen-Engel, ausgelassen tobendes Schneewittchen, Hollandkinder, Zwerge auf grünem Sockel, Nils Holgersson und viele Kinder-Garderoben und Lampen. Weiß jemand mehr über diesen Hersteller, vielleicht auch über den Zusammenhang mit den Griah-Kunst-Figuren, auf denen auch „Kleur en Profiel“ steht? Bitte schreiben Sie mir!

🇬🇧 KLEUR & PROFIEL: From Kleur & Profiel (also written Kleur en Profiel) is the refugee boat wood plaque with the dwarf and the girl—from the 1930s or 1940s. The early figures are reminiscent of Magda Heller’s style. Perhaps Jan Snelten (1909–1976) had already made the designs back then; his name appears on the later stamps: “Ontwerp (draft) J. Snelten, Copyright Kleur en Profiel, Tiel Holland, Made in Holland.” (translated). One of their studios is said to have been in the “Stationsstraat,” opposite a milk factory. The Kleur haptics are beautiful: high-quality wood, rich colors, and a thick varnish. Motif examples: A little balloon seller, a cradle angel, a playful Snow White, happy Dutch children, dwarfs on green bases, Nils Holgersson, and many figures on children’s coat racks and lamps. Does anyone know more about this manufacturer, perhaps also about the connection to the Griah-Kunst figures that also say “Kleur en Profiel”? Please get in touch! (Buch/25)

1930er „Holzkunst Ferdinand Wierz“: Antikes Schneewittchen als Wand-Kerzenhalter in Dreiecksform, Handbemalt, 38 cm 🇬🇧 1930s “Holzkunst Ferdinand Wierz”: Antique Snow White as Wall Candle Holder in Triangular Shape, Hand-painted, 38 cm

KLEINE MANUFAKTUREN: Es ist immer wieder erstaunlich, wie viele verschiedene Hersteller von Märchen-Holzbildern es im letzten Jahrhundert gegeben hat. Es waren sicherlich viele Hundert verschiedene. Einige hatten einen Namen auf der Rückseite, einige nicht. Zu den kleinen Manufakturen gehörten zum Beispiel Hosenmatz, Oltmanns, Heye, Handi, Pfeil, Rügen-Märchen-Kunst, Pavillon, Klara Luise Sturm, Gerheina und Silva.

🇬🇧 SMALL MANUFACTURERS: It’s always astonishing how many different manufacturers of German Wall Figures there were in the last century. There were certainly hundreds of them. Some had a name on the back, some didn’t. Examples of small manufacturers include Hosenmatz, Oltmanns, Heye, Handi, Pfeil, Rügen-Märchen-Kunst, Pavillon, Klara Luise Sturm, Gerheina, and Silva. (Buch/25)