Aktuelles Aushangschild (Stand 2025) im Hamburger Kontorhaus Hopfensack 6 mit historischen Namenselementen: „E. Rath u. L. Viertel“ waren Ravi-Kunst! 🇬🇧 Current Signboard (as of 2025) in the Hamburg Kontorhaus Hopfensack 6 with Historical Name Elements: “E. Rath and L. Viertel” were Ravi-Kunst!

RAVI-Kunst: Historisches Flurschild im Kontorhaus Hopfensack 6 in Hamburg: E.Rath u. L.Viertel = Erna Rath und Lisa Viertel

🇬🇧 RAVI-Kunst: Historic Entrance Sign in Hopfensack 6 in Hamburg: E.Rath u. L.Viertel = Erna Rath and Lisa Viertel

1940er Ravi-Kunst: Wunderschöne kleine Frühlings-Elfe unter großer Blume, 23 cm, Handbemalt, Märchen-Holzbild 🇬🇧 1940s Ravi-Kunst: Beautiful Small Spring Elf under Large Flower, 23 cm, Hand-painted, German Wall Figure

JAHRESZEITEN-SERIEN: Viele Manufakturen haben im letzten Jahrhundert Märchen-Holzbilder zu den vier Jahreszeiten hergestellt. Es waren meist Mädchen und Jungen, die die Kinderkleidung zeigten, die damals gerade in Mode war. Die alten Mädchenkleider der Dreißigerjahre zum Beispiel hatten andere Farben und Schnitte als die Kleider der Siebziger! Von Heller gab es auch eine Jahreszeiten-Reihe mit Zwergen. Dazu gehören folgende Figuren, die alle laufend dargestellt werden: Frühlings-Zwerg mit Tulpe, Sommer-Zwerg mit Rechen, Herbst-Zwerg mit Apfelkiepe und Winter-Zwerg als Sternträger.

🇬🇧 SEASONS SERIES: Many of the old manufacturers produced German Wall Figures that belonged to the four seasons. In most cases those were cute girls and boys sporting the children’s fashion of their decade. Compare for example the girls’ dresses on the wood plaques of the Thirties to those of the Seventies: very different in style and color! Heller also designed a seasons series with dwarfs, all of them walking: spring dwarf with tulip, summer dwarf with rake, autumn dwarf with apple basket and winter dwarf as a star bearer (Sternträger/Sternsinger). (Buch/25)

1950er Ravi-Kunst: Blauer Nacktknie-Zwerg mit Reisigbesen, Handbemalt, 23 cm, Märchen-Holzbild 🇬🇧 1950s Ravi-Kunst: Blue Naked Knees Gnome with Twig Broom, Hand-painted, 23 cm, German Wall Figure

RAVI, MESSEZWERG: Ravi-Kunst stellte um die letzte Jahrhundertmitte herum auch auf Spielzeug- und Kindermessen aus; so wurde zum Beispiel oft die Nürnberger Spielwarenmesse besucht. Auf allen Fotos von Ravi-Messeständen kann man auch ihn sehen: den besonders großen hölzernen Messezwerg, der die einzeln ausgesägten Buchstaben des Firmennamens „Ravi-Kunst“ jongliert. War keine Messe, hing die Figur im Fenster des Ravi-Ateliers in der Hopfensack 6 in Hamburg. Diesen Jonglier-Zwerg gab es auch als Stempel: Er zierte alle Rückseiten der Ravi-Kunst-Figuren aus den 1950er Jahren. Der jonglierende Zwerg war also lange Zeit gleichzeitig das Logo von „Ra-Vi“: Erna Rath und Lisa Viertel. Geerbt hat den hölzernen Messezwerg Ingeborg („Borgi“) Wigger, die geliebte Nichte von Erna Rath.

🇬🇧 RAVI, TOY FAIR DWARF: Around the middle of the last century, Ravi-Kunst also exhibited at toy and children’s fairs– the Nuremberg Toy Fair, for example, was regularly attended. You can see it in all the photos of Ravi’s toy fair booths: the particularly large wooden toy fair dwarf who is juggling the individually cut-out letters of the company name „Ravi-Kunst“. When there was no trade fair, the figure hung in the window of the Ravi studio at Hopfensack 6 in Hamburg. This juggling dwarf was also available as a stamp: It adorned all the backs of the Ravi-Kunst figures from the 1950s. So for a long time, the juggling dwarf was also the logo of „Ra-Vi“: Erna Rath and Lisa Viertel. The beautiful toy fair dwarf was inherited by Ingeborg Wigger, the beloved niece of Erna Rath. (Buch/25)

1940er Ravi-Kunst: Jahrhundertmitte Hans im Glück mit Schweinchen und Wanderstock, Handbemalt, 22 cm, Märchen-Holzbild 🇬🇧 1940s Ravi-Kunst: Midcentury Hans in Luck with Piglet and Walking Stick, Hand-painted, 22 cm, German Wall Figure

RAVI, FÜNF ATELIERS: Ravi-Kunst stammt aus Hamburg, somit sind alle Straßennamen der Ravi-Werkstätten Hamburger Adressen. Zuerst war Ravi-Kunst im Langenfelder Damm (etwa 1940), dann im Holzdamm (ab 1941, es existiert ein datiertes Atelierfoto von 1942), dann in der Ferdinandstraße, danach in der Kleinen Reichenstraße, und das letzte Atelier befand sich im Hopfensack 6 (etwa 1950 bis 1970).

🇬🇧 RAVI, FIVE WORKSHOPS: Ravi-Kunst was always located in Hamburg, so all the street names of their studios are Hamburg addresses. First they were in Langenfelder Damm (around 1940), then in Holzdamm (around 1941, there is a dated studio photo from 1942), then in Ferdinandstraße, followed by Kleine Reichenstraße, and the last studio was located at Hopfensack 6 (from around 1950 to 1970). (Buch/25)

1950er Ravi-Kunst: Hänsel und Gretel und Hexe mit schwarzer Katze, Handbemalt, 22 cm, Märchen-Holzbilder 🇬🇧 1950s Ravi-Kunst: Hansel and Gretel and Witch with Black Cat, Hand-painted, 22 cm, German Wall Figures

MIT SOCKEL: Viele der frühen Märchen-Holzbilder aus dem letzten Jahrhundert hatten einen Sockel. Damit ist das untere Ende der Figur gemeint, das meist eine dreieckige Form hatte. Dieser Sockel ermöglichte das Einfügen der Figur in ein Märchen-Diorama (von Mertens auch „Fries“ genannt) oder eine Kindergarderobe, ohne dass von dem eigentlichen Motiv etwas abgeschnitten werden musste. Die meisten dieser Sockel waren braun, aber es gab auch bunte Sockel – allerdings seltener. Die frühen Bremer Stadtmusikanten von Mertens hatten zum Beispiel einen gelben Sockel, und auch einige der frühen Sieben Raben von Mertens hatten bunte Sockel in Blau und Grün. Auch Heller hatte manchmal bunte Sockel, beispielsweise bei den tanzenden Maikinder mit blauem Blumenkranz aus den 1930er-Jahren: Sie tanzen mitten in einem großen, frühlingsgrünen Sockel.

WITH BASE: Many of the early German Wall Figures from the last century had a base. This refers to the lower end of the figure, which often had a triangular shape. This base made it possible to insert the figure into a fairy tale diorama (also called a frieze) or a children’s coat rack without having to trim the actual motif. Most of these bases were brown, but there were also colorful ones, although they were less common. The early Bremen Town Musicians by Mertens, for example, had an orange base, and some of the early Seven Ravens by Mertens had colorful bases in blue and green. Heller also used colorful bases occasionally—for example, the dancing May children with a blue flower crown from the 1930s: they are dancing in the middle of a large green base. (Buch/25)

1950er Ravi-Kunst: König Drosselbart mit hochnäsiger Prinzessin, Handbemalt, 24 cm, Märchen-Holzbild 🇬🇧 1950s Ravi-Kunst: King Thrushbeard with Snooty Princess, Hand-painted, 24 cm, German Wall Figure

RAVI, FÜNF ATELIERS: Ravi-Kunst stammt aus Hamburg, somit sind alle Straßennamen der Ravi-Werkstätten Hamburger Adressen. Zuerst war Ravi-Kunst im Langenfelder Damm (etwa 1940), dann im Holzdamm (ab 1941, es existiert ein datiertes Atelierfoto von 1942), dann in der Ferdinandstraße, danach in der Kleinen Reichenstraße, und das letzte Atelier befand sich im Hopfensack 6 (etwa 1950 bis 1970).

🇬🇧 RAVI, FIVE WORKSHOPS: Ravi-Kunst was always located in Hamburg, so all the street names of their studios are Hamburg addresses. First they were in Langenfelder Damm (around 1940), then in Holzdamm (around 1941, there is a dated studio photo from 1942), then in Ferdinandstraße, followed by Kleine Reichenstraße, and the last studio was located at Hopfensack 6 (from around 1950 to 1970). (Buch/25)

1950er Ravi-Kunst: Kleiner Däumling auf grünem Sockel, Handbemalt, 22 cm, Märchen-Holzbild 🇬🇧 1950s Ravi-Kunst: Small Little Thumb on Green Base, Hand-painted, 22 cm, German Wall Figure

MIT SOCKEL: Viele der frühen Märchen-Holzbilder aus dem letzten Jahrhundert hatten einen Sockel. Damit ist das untere Ende der Figur gemeint, das meist eine dreieckige Form hatte. Dieser Sockel ermöglichte das Einfügen der Figur in ein Märchen-Diorama (von Mertens auch „Fries“ genannt) oder eine Kindergarderobe, ohne dass von dem eigentlichen Motiv etwas abgeschnitten werden musste. Die meisten dieser Sockel waren braun, aber es gab auch bunte Sockel – allerdings seltener. Die frühen Bremer Stadtmusikanten von Mertens hatten zum Beispiel einen gelben Sockel, und auch einige der frühen Sieben Raben von Mertens hatten bunte Sockel in Blau und Grün. Auch Heller hatte manchmal bunte Sockel, beispielsweise bei den tanzenden Maikinder mit blauem Blumenkranz aus den 1930er-Jahren: Sie tanzen mitten in einem großen, frühlingsgrünen Sockel.

WITH BASE: Many of the early German Wall Figures from the last century had a base. This refers to the lower end of the figure, which often had a triangular shape. This base made it possible to insert the figure into a fairy tale diorama (also called a frieze) or a children’s coat rack without having to trim the actual motif. Most of these bases were brown, but there were also colorful ones, although they were less common. The early Bremen Town Musicians by Mertens, for example, had an orange base, and some of the early Seven Ravens by Mertens had colorful bases in blue and green. Heller also used colorful bases occasionally—for example, the dancing May children with a blue flower crown from the 1930s: they are dancing in the middle of a large green base. (Buch/25)

1950er Ravi-Kunst: Sich verbeugender Gestiefelter Kater, Handbemalt, 21 cm, Märchen-Holzbild 🇬🇧 1950s Ravi-Kunst: Bowing Puss in Boots, Hand-painted, 21 cm, German Wall Figure

MÄRCHEN-ATTRIBUTE: Es sind stets die kleinen Beigaben, die uns zeigen, welches Märchen auf einem Märchen-Holzbild gemeint ist. Ein Mädchen mit roter Kappe und Kuchenkorb, eine schlafende Prinzessin mit Spindel oder Rosenbusch, ein schwarzhaariges Mädchen mit Zwergen oder eine alte Frau mit Schneewolke – und wir wissen intuitiv, wer sie sind. Jedenfalls, wenn wir zu denen gehören, die immer noch Rotkäppchen, Dornröschen, Schneewittchen und Frau Holle kennen.

🇬🇧 FAIRY TALES, ATTRIBUTES: It’s the small added details that help us recognize a fairy tale on a German Wall Figure. A girl with a red cap and a cake basket, a sleeping princess with a spindle or a rose bush, a black-haired girl with dwarfs, or an old woman with a snow cloud—and we intuitively know who they are. That is, if we still remember Little Red Riding Hood, Sleeping Beauty, Snow White, and Mother Holle. (Buch/25)

1940er Ravi-Kunst: Filigranes hellblaues Dornröschen, Handbemalt, 21 cm, Märchen-Holzbild 🇬🇧 1940s Ravi-Kunst: Filigree Light Blue Sleeping Beauty, Hand-painted, 21 cm, German Wall Figure

GOLD ODER GELB? Die Goldfarbe wurde vor allem in den frühen Märchen-Holzbild-Jahrzehnten eingesetzt. Später wurde Gold häufig durch Gelb ersetzt: Da waren die goldenen Kronen plötzlich gelb geworden. Das fällt unter anderem beim Heller-Froschprinzesschen mit dem angehobenen Rock auf: Die erste Version um 1960 herum hatte noch die goldene Krone und die goldene Kugel. In den späteren Jahrzehnten (vor allem im späten Siebdruckverfahren) war beides gelb geworden.

🇬🇧 GOLD OR YELLOW? The color gold was mainly used in the first decades of the German Wall Figures. Later, gold was often replaced by yellow — suddenly all the golden crowns became yellow. For example: the Heller Frog Prince princess with raised hem. The first version, around 1960, still had the golden crown and golden ball. In later screen-printed decades both had turned yellow. (Buch/25)

1950er Ravi-Kunst: Kleiner Häwelmann mit lachender Sonne, Handbemalt, 21 cm, Märchen-Holzbild 🇬🇧 1950s Ravi-Kunst: Little Häwelmann with Smiling Sun, Hand-painted, 21 cm, German Wall Figure

RAVI, ÜBERSICHT: Die Manufaktur Ravi-Kunst existierte von 1940 bis ungefähr 1970, also etwa dreißig Jahre lang. Diese Hamburger Firma wurde mitten im Zweiten Weltkrieg gegründet: Es war eine mutige Frauengründung im Jahr 1940. Aus der Kriegsgründung wurde eine Lebensgrundlage für mehrere Jahrzehnte. So entstanden Tausende von reizenden Märchen-Holzbildern, komplett handbemalt. Der Firmenname setzt sich aus den Nachnamen der beiden Künstlerinnen Erna Rath und Lisa Viertel zusammen: Ra+Vi = Ravi.

🇬🇧 RAVI, OVERVIEW: The arts and crafts producer Ravi-Kunst (Ravi-Art) existed from 1940 to around 1970, about 30 years. This manufacturer from Hamburg was actually founded in the middle of the Second World War, in 1940, and it was a brave women’s initiative. Erna Rath and Lisa Viertel of Ravi-Kunst created themselves a living for several decades and designed thousands of beautiful German Wall Figures, all of them hand-painted. From their surnames they created their company’s name: Ra+Vi = Ravi. (Buch/25)