🍄 Mertens-Kunst, verschenkt von Opa und Oma 1965: Tapferes Schneiderlein mit Schere auf der Schulter 24cm Märchen-Holzbild 🇬🇧 Gift from 1965: Brave Little Tailor with Scissors on Shoulder, German Wall Figure

MERTENS, TAPFERES SCHNEIDERLEIN Von Mertens-Kunst kenne ich bisher fünf Versionen dieses Brüder-Grimm-Märchens. Alle haben die große Schere dabei. Die beiden frühen tapferen Schneiderlein tragen die Schere unter dem Arm, mit der Spitze nach oben. Die zwei späteren Versionen haben die Schere auf der Schulter, Spitze nach unten, davon gibt es eine Version mit Bommelmütze, die andere ohne Bommelmütze.

🇬🇧 Mertens, Brave Little Tailor: There are 5 different versions by Mertens-Kunst I’ve known so far. All have the huge scissors. The two early versions carry the scissors unter the arm, the with the point upwards. The later versions carry the scissors on the shoulder, point pointing down: One of them with pompom hat, the other one without pompom. (4/5)

⭐️ 1950er Kinder-Holzbild: Seltenes niedliches Glockenblumen-Rehkitz, Mertens-Kunst 16x16cm Siebdruck-Figur 🇬🇧 Mid-Century Germanwallfigure: Cute Little Bell Flower Fawn, Alfred Mertens, Screen-Printed on Wood

SIEBDRUCK: Frau Gruner-Witkop vom „Original Bergischen Engel” erzählte mir im neuen Jahrtausend, dass ihre Manufaktur in den 1950er Jahren auf die Siebdruck-Technik umgestiegen war. Dafür hatte sie einen einwöchigen Kurs besucht. Fast alle großen Manufakturen wechselten in den 50er oder 60er Jahren zum Siebdruck, der allerdings anfangs immer noch viel zusätzliche Handarbeit bedeutete: Die Ränder der Märchen-Holzbilder wurden zunächst weiterhin noch mit Hand bunt bemalt und manche Farbübergänge oder kleinen Fehler wurden ebenfalls mit dem Handpinsel korrigiert. Von Heller weiß ich, dass die Gesichter und Hände in der ersten Siebdruck-Phase noch komplett mit Hand gezeichnet wurden.

🇬🇧 Screen-printing: Mrs. Gruner-Witkop of the “Original Bergischer Engel” told me in the new century that her manufactory had changed to screen-printing in the 1950s. She had to attend a special one week training to learn the technique. Most of the large manufacturers changed to screen-printing in the Fifties or Sixties. However, in the beginning that still meant a lot of handiwork: The sides of the wood plaques were still hand-colored and small flaws of the early printing process were also corrected with a small paint-brush. Heller did still hand-draw all the faces and hands of each wall figure in the first screen-printing phase. (4/5)

🌟 1960er Holz-Hampelmann: Niedliches Indianer-Mädchen, Mertens-Kunst “Squaw” 28cm 🇬🇧 Mid-Century Germanwallfigure: Cute Indian Girl / Native American, Alfred Mertens, Wooden Jumping Jack ©1967

MERTENS, HAMPELMÄNNER ÜBERSICHT: Der Spielzeug-Hersteller Alfred Mertens hat sicher mehrere Hundert verschiedene Hampelmänner hergestellt, teilweise mit sehr hohen Auflagen, wie z.B. die berühmte Ente “Quack” um die Siebzigerjahre herum. Es gab auch Entwürfe anderer Firmen oder Künstler, wie z.B. die Michel-Figur von Ostheimer. Die allermeisten Hampelmann-Figuren wurden jedoch von Ute Mertens entworfen, der Tochter von Alfred Mertens. Manchmal steht nur die gedruckte Signatur “Ute” auf diesen Figuren, oft unten seitlich auf einem der Füße.

🇬🇧 Mertens, Jumping Jacks Overview: Alfred Mertens produced several hundreds of different jumping jack toys in the last century. Many motives were produced in very high numbers like the famous Duck Girl “Quacksi” around the seventies. Some designs were made by famous artists, for example the 1974 “Made in Western Germany” Michel by Ostheimer. However, most of the motives were drawn by Alfred Mertens’ daughter Ute Mertens. That is why some of the mid-century to vintage figures had her signature “Ute” printed on one of the feet. (4/5)

⭐️ 1950er Märchenholzbild: Weinende Pechmarie mit lila Leibchen und Hahn, Mertens-Kunst 23cm Frau Holle Figur 🇬🇧 Midcentury Germanwallfigure: Crying Pitch Mary with Rooster (Mother Hulda), Alfred Mertens

WIE HEISSEN DIE DENN JETZT? Die Märchenholzbilder aus dem letzten Jahrhundert haben viele Namen; so viele, dass sie eigentlich keinen haben. Ich habe den Genre-Namen “Märchen-Holzbilder” geprägt, denn es sind Bilder aus Holz, meist mit klassischem Märchenmotiv. Mein englischer Genre-Name beschreibt die zusätzlichen Eigenschaften der “German Wall Figures”: Sie stammen zu 99% aus Deutschland und sind Figuren, die man an die Wand hängt. Selbst die Hersteller hatten damals unterschiedliche Bezeichnungen für die Figuren. Sie nannten die sie “Wandfiguren” (Mertens), “Märchenfiguren” (Heller), “Märchen-Wandfriese” (Ravi) oder auch “Kinder-Wandbilder” (Münchner).

🇬🇧 What’s their Name, now? The Germanwallfigures from the last century have many names, so many that they really have none. I created two genre names: The German one is “Maerchen-Holzbilder”, which translates to fairy tale wood pictures. The English genre name explains what they are, too: “German Wall Figures.” 99% of those figures (millions, actually) were produced in Germany. They were made for nursery walls and they had a figure form. Even the producers used different namens back then: “Wall Figures” (Mertens), “Fairy Tale Figures” (Heller), “Storybook Wall Freezes” (Ravi) or “Children’s Wall Pictures” (Muenchner) (4/5)

⭐️ 1970er Märchenholzbild: Standmädchen mit Wasserball und Kirsch-Zopfbändern, Mertens-Kunst 24cm Siebdruck-Figur, Kind 🇬🇧 Vintage Germanwallfigure: Water Ball Girl with Cherry Hair Bands, Alfred Mertens

MERTENS, WASSERBALL-MÄDCHEN: Eines der ersten Märchenholzbilder, die ich jemals gesehen habe (das war im Februar 2014), war die 1970er Mertens-Figur von dem Strandkind mit Kirsch-Zopfbändern, wie sie damals gerade in Mode waren. Erinnerungen kamen hoch: Ich weiß noch, wie sie sich anfühlten, die glatten roten runden Kirschen-Zopfbänder. Und beim Strand denke ich immer an Haffkrug damals an der Ostsee; überall die gelbe Werbung für Delial-Sonnenmilch und die blauen Nivea-Sonnenmilchflaschen, die wir benutzten und später als Wasserpistole verwendeten. Manchmal war es so heiß, dass der Sand unter den Fußsohlen brannte. Vor den Strandpromenade-Läden buntes Sandspielzeug und das Softeis mit Schokostreuseln. In dem Moment war ich infiziert und meine Märchenholzbild-Forschung begann kurz darauf.

🇬🇧 Mertens, Beach Ball Girl: One of the first Germanwallfigures I ever saw (that was in February 2014) was the 1970s Mertens wood picture of the beach child with cherry hair bands, which were fashionable at the time. Memories flooded back: I still remember how they felt, the smooth, red, round cherry hair bands. And when I think of the beach, I always think of Haffkrug back then at the Baltic Sea; of the yellow advertisements for Delial sunscreen and the blue Nivea sunscreen bottles that we used and later used as water pistols. Sometimes it was so hot that the sand burned under the soles of our feet. In front of the beach promenade shops, there were colorful sand toy shops and soft ice cream stands with chocolate sprinkles. At that moment, I was hooked, and my Germanwallfigures research began shortly thereafter. (4/5)

⭐️ 1950er Märchenholzbild: Geburtstag-Zwerg mit Napfkuchen, Mertens-Kunst “Gratulant”, Siebdruck 23cm 🇬🇧 Midcentury Germanwallfigure: Bundt Cake Dwarf with Birthday Candle, Alfred Mertens, Screen-Printed

WIRTSCHAFTSWUNDER-FIGUREN: Die Märchenholzbilder der 1950er rund 1960er waren oft besonders fröhlich und unbeschwert. Die Personen auf den Kinderwandfiguren hatten quasi das Lächeln gelernt. Der Zweite Weltkrieg und die Hungerjahre kurz danach waren vorbei, das deutsche Wirtschaftswunder hatte begonnen und viele Kinder wurden geboren – sehr viele. Deshalb spricht man hier auch vom Babyboom und den Babyboomern. Das waren die geburtenstarken Jahrgänge, zu denen ich mit dem Geburtsjahr 1963 auch gehöre. Ein Buch von 2009 von Martin Rupps trug den entsprechenden Titel: “Wir Babyboomer: Wir waren immer zu viele.”

🇬🇧 Economic Miracle Figures: The Germanwallfigures of the 1950s and 1960s were often particularly cheerful and carefree. The people on these children’s wall figures had practically learned to smile. World War II and the famine years shortly thereafter were over, the German economic miracle had begun, and many children were being born—very many. That’s why we also speak of the baby boom and the baby boomers. I was born in 1963, so I am one of those children. A 2009 book by Martin Rupps bore the appropriate title: „We Baby Boomers: We Were Always Too Many.” (4/5)

1960er Mertens-Kunst Brüderchen und Schwesterchen mit Blumenkopftuch 24cm Märchenholzbild 🇬🇧 Midcentury Alfred Mertens: Little Brother and Little Sister with Flower Headscarf, Germanwallfigure

KINDCHENSCHEMA: Das “Kindchenschema” ist ein wissenschaftlicher Begriff. Große Köpfe und große Augen werden intuitiv als besonders niedlich und schützenswert empfunden. Der Begriff wurde im letzten Jahrhundert von dem Nobelpreisträger Konrad Lorenz (Zoologe) geprägt. Vor allem in den Sechziger- und Siebzigerjahren waren diese besonders niedlichen Motive sehr beliebt. Viele Hersteller von Märchenholzbildern wandten das Kindchenschema an. Beispiel: Das 1930er Mertens-Schneewittchen mit dem längsten Zopf (“Schwangeres Schneewittchen”) hat einen sehr kleinen Kopf, während das 1960er Ballkleid-Schneewittchen von Mertens einen Kopf hat, der dreimal so groß ist.

🇬🇧 Cuteness: “Cuteness” is actually a scientific expression. The German term for it (“Kindchenschema”) is internationally used: It was coined by the German zoologist Konrad Lorenz (nobel price winner) in the last century. A large head and big eyes make people (and mammals, too) intuitively want to protect the young ones. Those cute motives were especially popular back in the sixties and seventies. Many producers of Germanwallfigures applied this on their children’s wood plaques. Example: The 1930s Mertens Snow White with the Longest Braid (“Pregnant Snow White) has a very small head while the 1960s Mertens “Ball Dress Snow White” has a head three times its size. (2/5)

#mertenskunst #alfredmertens #pfullingen Mertenskunst Alfred Mertens Pfullingen #maerchenholzbilder #märchenholzbilder #maerchenholzbild #märchenholzbild #germanwallfigures #germanwallfigure

1. Märchen Holz Bild / Fairy Tale Wood Picture
2. Kinder Wand Figur / Wall Figure Children
3. Laubsägearbeit / Fretwork Plaque Cut Out
4. Schichtholz Sperrholz / Plywood
5. Antikspielzeug / Vintage Wood Toy
6. Kinderzimmer Deko Deutsch Alt / Old Nursery Decor
7. Holzspielzeug Märchenfigur / Midcentury
8. Jahrhundertmitte / Shabby Chic Real Vintage
9. Kunstgewerbe Erzeugnis historisch / Arts and Craft
10. Kulturerbe Projekt Deutschland / Heritage Project
11. Made in Germany / Kitsch German Design 6/22

⭐️ 📕 1950er Märchenholzbild: Mertens-Kunst “Mittag”, Tanzende Puppenmutter mit rotem Zopfband 20cm, Siebdruck plus Handbemalung 🇬🇧 Mid-Century Germanwallfigure: Alfred Mertens, Dancing Doll Mother with Red Hair Tie, Wood Plaque

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Rapunzel mit rotblonden Haaren und Turm 1960er Mertens-Kunst 24cm Märchenholzbild 🇬🇧 Rapunzel with Strawberry Blond Hair and Tower, Midcentury Alfred Mertens, Germanwallfigure

MERTENS, ÜBERSICHT: Wenn Alfred Mertens, der Gründer von Mertens-Kunst, heute noch leben würde, wäre er über 120 Jahre alt. Alfred Mertens wurde am 21.3.1898 in Wiesbaden geboren. Das liegt rund 250 Kilometer von Pfullingen entfernt, wo Mertens-Kunst später produziert hat. Die Anmeldung in Pfullingen war am 5.10.1936, in der Panoramastraße 20, später Bergstraße 15, ab 1971 in der Carl-Zeiss-Straße 7. Manche Mertens-Märchenholzbilder scheinen mir allerdings älter zu sein als 1936. Weiß jemand, ob Alfred Mertens zuvor vielleicht in einer anderen Stadt seine kunstgewerbliche Manufaktur hatte? Die allerletzten Kinderwandfiguren von Mertens-Kunst wurden den 1980er Jahren herstellt. So kann man sagen, dass die Ära der Mertens-Wandfiguren (mindestens) 60 Jahre lang andauerte, von den 1930er bis zu den 1980er Jahren.

🇬🇧 Mertens, Overview: If Alfred Mertens, the founder of Mertens-Kunst, still lived, he would be older than 120 years by now. Alfred Mertens was born on March the 21st in 1898 in Wiesbaden. Wiesbaden ist 250 kilometers away from Pfullingen, the town where Mertens-Kunst produced from October the 5th 1936, first in the Panoramastraße 20, later Bergstraße 15, from 1971 in the Carl-Zeiss-Straße 7. However, some Germanwallfigures by Mertens seem to be older than 1936. Does anyone know if Alfred Mertens had already produced in a different town before Pfullingen? The very last Children’s Wood Plaques by Alfred Mertens are from the 1980s. So you can say that the era of the Mertens wood pictures lasted (at least) 6 decades long, from the 1930s to the 1980s. (4/5)

#mertenskunst #alfredmertens #pfullingen Mertenskunst Alfred Mertens Pfullingen #maerchenholzbilder #märchenholzbilder #maerchenholzbild #märchenholzbild #germanwallfigures #germanwallfigure

1. Märchen Holz Bild / Fairy Tale Wood Picture
2. Kinder Wand Figur / Wall Figure Children
3. Laubsägearbeit / Fretwork Plaque Cut Out
4. Schichtholz Sperrholz / Plywood
5. Antikspielzeug / Vintage Wood Toy
6. Kinderzimmer Deko Deutsch Alt / Old Nursery Decor
7. Holzspielzeug Märchenfigur / Midcentury
8. Jahrhundertmitte / Shabby Chic Real Vintage
9. Kunstgewerbe Erzeugnis historisch / Arts and Craft
10. Kulturerbe Projekt Deutschland / Heritage Project
11. Made in Germany / Kitsch German Design 6/22

Sternenschweif-Sterntaler in seltener blonden Variante 1960er Mertens-Kunst Märchenholzbild21cm 🇬🇧 Star Money Girl with Comet Stars in the Rare Blond Version, Germanwallfigure ©1968 Alfred Mertens

MERTENS, ÜBERSICHT: Wenn Alfred Mertens, der Gründer von Mertens-Kunst, heute noch leben würde, wäre er über 120 Jahre alt. Alfred Mertens wurde am 21.3.1898 in Wiesbaden geboren. Das liegt rund 250 Kilometer von Pfullingen entfernt, wo Mertens-Kunst später produziert hat. Die Anmeldung in Pfullingen war am 5.10.1936, in der Panoramastraße 20, später Bergstraße 15, ab 1971 in der Carl-Zeiss-Straße 7. Manche Mertens-Märchenholzbilder scheinen mir allerdings älter zu sein als 1936. Weiß jemand, ob Alfred Mertens zuvor vielleicht in einer anderen Stadt seine kunstgewerbliche Manufaktur hatte? Die allerletzten Kinderwandfiguren von Mertens-Kunst wurden den 1980er Jahren herstellt. So kann man sagen, dass die Ära der Mertens-Wandfiguren (mindestens) 60 Jahre lang andauerte, von den 1930er bis zu den 1980er Jahren.

🇬🇧 Mertens, Overview: If Alfred Mertens, the founder of Mertens-Kunst, still lived, he would be older than 120 years by now. Alfred Mertens was born on March the 21st in 1898 in Wiesbaden. Wiesbaden ist 250 kilometers away from Pfullingen, the town where Mertens-Kunst produced from October the 5th 1936, first in the Panoramastraße 20, later Bergstraße 15, from 1971 in the Carl-Zeiss-Straße 7. However, some Germanwallfigures by Mertens seem to be older than 1936. Does anyone know if Alfred Mertens had already produced in a different town before Pfullingen? The very last Children’s Wood Plaques by Alfred Mertens are from the 1980s. So you can say that the era of the Mertens wood pictures lasted (at least) 6 decades long, from the 1930s to the 1980s. (4/5)