1930er Hellerkunst: Winziges blaues Tanzkind mit grüner Kappe, Handbemalt 5cm 🇬🇧 Antique Tiny Child with Green Cap (Christbaumschmuck, Christmas Tree Decoration) *

MINI-FIGUREN: Einige der größeren Märchen-Holzbild-Manufakturen stellten im letzten Jahrhundert auch Figuren in Minigrößen her. Diese Mini-Größen wurden vor allem für die Weihnachtsdekoration hergestellt, als Christbaumschmuck. Man verwendete die teilweise winzigen Größen aber auch für Mobiles, Kinder-Messlatten, Wanduhren, kleine Dioramen, Kerzenhalter, Tischkartenhalter und Ähnliches.

🇬🇧 MINI FIGURES: Many of the large German Wall Figure manufacturers also produced miniature figures in the last century. These were primarily made for Christmas decorations, such as Christmas tree ornaments. These sometimes very tiny figures were also used for mobiles, measuring sticks, wall clocks, small dioramas, candle holders, place card holders, and similar items. (Buch/25)

1920er Hellerkunst: Erstes Brüderchen und Schwesterchen, „Brüderlein und Schwesterlein“, Handbemalt 20×19cm 🇬🇧 First Little Brother and Little Sister (Märchen-Holzbild, German Wall Figure) *

HELLER, ÜBERSICHT: Hellerkunst wurde von Magda und Georg Heller 1927 gegründet. In den frühen 1930er Jahren erfolgte der Umzug von Wuppertal nach Dreis in der Eifel. Ab 1966 übernahm der Sohn Ralf Heller die Leitung der Firma. Inzwischen wird die Manufaktur, jetzt „Heller“ genannt, in dritter Generation von Jan Heller geführt, einem Enkel des Gründerpaares. So spannt sich die Hellerkunst-Ära inzwischen über rund hundert Jahre, so lange wie bei keinem anderen Hersteller von Märchen-Holzbildern. Heller war quasi der Erfinder der professionell hergestellten Märchen-Holzbilder: Es wurde eine Ära begründet, die viele Jahrzehnte anhalten sollte.

🇬🇧 HELLER, OVERVIEW: This wonderful manufacturer of German Wall Figures was founded in 1927 by Magda and Georg Heller. In the early 1930s they moved from Wuppertal to Dreis in the Eifel. In 1966, Ralf Heller, a son of the founding couple, took over the management. Hellerkunst is now led by Jan Heller (as of 2025), a grandson of the founders. The name of the workshop was changed to “Heller”. So Hellerkunst has lasted for about 100 years. That is much longer than any other producer of children’s wood plaques. And you can say that Heller was the inventor of the German Wall Figures: They started what became an era that lasted for a great many decades. (Buch/25)

1920er Hellerkunst: Allererster Rattenfänger auf grünem Sockel, Handbemalt 26cm 🇬🇧 Very First Pied Piper on Green Base (Märchen-Holzbild, German Wall Figure) *

HELLERKUNST, EPOCHEN: Man kann die Hellerkunst-Figuren in drei Epochen unterteilen; Antik, Jahrhundertmitte und Vintage. Antike Hellerkunst stammt aus den 1920er und 1930er Jahren. Die ganz frühen Bilder hatten meist einen Sockel mit geraden Seiten und spitzen Kanten. Die Heller-Märchen-Holzbilder der Jahrhundertmitte hatten den abgerundeten Sockel und waren bis um 1960 herum noch komplett handbemalt. Dann folgte eine Übergangszeit von Siebdruck plus Handbemalung. Zur Vintage Hellerkunst gehören die späten Siebdruckfiguren Ende des letzten Jahrhunderts: Sie weisen gar keine Handbemalung mehr auf.

🇬🇧 HELLER, ERAS: You can divide the Hellerkunst wood pictures into three eras: antique, mid-century, and vintage. The antique figures are from the 1920s and 1930s, with the very early ones often having a base with straight sides and sharp edges. The mid-century Heller wall figures had rounded bases and were completely hand-painted until about 1960, after which came a transitional period with screen printing plus additional hand-painting. The vintage Hellerkunst figures from the late 20th century were screen-printed only, with no more hand-painting. (Buch/25)

1930er Mertens-Kunst: Ernstes Koffermädchen in Midcentury Mode 22cm 🇬🇧 Solemn Fashion Girl with Suitcase (Kinder-Holzbild, German Wall Figure) *

KOFFERKINDER: Es gibt einige wenige Märchen-Holzbilder mit ernsten Gesichtern aus dem letzten Jahrhundert, die in den 1930er- und frühen 1940er-Jahren entstanden. Da ging es um Flüchtlingskinder im Zusammenhang mit der Nazizeit und dem Zweiten Weltkrieg. Die einen flohen vor den Nazis (häufig in kluger Weitsicht schon vor Ausbruch des Krieges), andere wurden vielleicht während des Zweiten Weltkriegs im Rahmen der „Kinderlandverschickung“ aufs Land geschickt (wegen der Luftangriffe auf die großen deutschen Städte) oder in den Tod. Von Mertens gab es das elegant gekleidete Koffermädchen mit rotem Kleid, das einen Koffer mit einem altmodischen Gürtelband in der Hand hält. Von Kleur & Profiel aus den Niederlanden gab es das Segelboot mit dem ernsten kleinen Mädchen und dem Zwerg, mit dem Koffer mit den bunten Hotelaufklebern dazwischen. Diese Holzbilder sind selten, und sie sind traurig.

🇬🇧 SUITCASE CHILDREN: There are some Wall Figures with (solemn) suitcase children from the last century, created in the 1930s and early 1940s. They depicted refugee children in connection with the Nazi era and the Second World War. Some fled the Nazis (often with wise foresight even before the outbreak of the war), others were sent to the countryside during the war as part of the „Kinderlandverschickung“ (children’s evacuation program) because of the air raids on major German cities—or they were sent to their deaths. Mertens produced the elegantly dressed suitcase girl in a red dress, holding a suitcase with an old-fashioned belt. Kleur & Profiel from the Netherlands produced the sailboat with the solemn little girl and the dwarf, with a suitcase decorated with colorful hotel stickers between them. These wood pictures are rare, and they are sad. (Buch/25)

1950er Eifelkunst: Kniende Mutter mit Baby, Handbemalt 21cm 🇬🇧 Midcentury Kneeling Madonna “Made in Western Germany” (Kinder-Holzbild, German Wall Figure)

IN DIE USA UND ZURÜCK: Besonders kurz nach dem Zweiten Weltkrieg fanden viele Märchen-Holzbilder den Weg von Deutschland in die USA. Vor allem die alliierten Soldaten aus den Vereinigten Staaten kauften sie gerne als Mitbringsel für die Heimreise oder sie schickten sie nach Hause, für ihre Kinder, Nichten und Neffen. Es waren eben sehr ungewöhnliche, typisch deutsche und oft besonders schöne Mitbringsel. Auch nach der Besatzungszeit wurden viele Wandfiguren in die USA geschickt, viele der großen Manufakturen bekamen Bestellungen aus „Übersee“. Von einigen Figuren weiß ich ganz genau, dass sie in der USA gewesen waren, weil ich sie selbst von dort erworben habe und sie nun wieder in Deutschland sind – vielleicht auch nur vorläufig?

🇬🇧 TO THE USA AND BACK: American soldiers bought many German Wall Figures when they were stationed in Germany after the Second World War. Those beautiful wood plaques made perfect gifts for their kids, nieces and nephews back home, always very special–very often very beautiful. Also in the decades following the 1940s they remained popular in the United States of America. Many German arts and crafts manufacturers got large orders from “Übersee” (overseas). There are several figures of which I definitely know they made the journey to the USA and back: those that I bought from the USA myself. (Buch/25)

1920er Hellerkunst: Frühe blaue Sieben Raben, Handbemalt 28 cm 🇬🇧 Antique 7 Ravens with Blue Little Sister (Märchen-Holzbild, German Wall Figure) *

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HELLER, DIE SIEBEN RABEN: Ich kenne bisher genau vier verschiedene Hellerkunst-Wandfiguren zu diesem Märchen. Eines der Holzbilder ist blau, die drei anderen sind rot. Die blaue Figur findet sich im ersten Heller-Katalog aus den 1920er Jahren und zeigt das kniende Schwesterchen. Im Katalog sind alle Motive in schwarz-weiß abgebildet, aber ich habe bisher zwei Exemplare dieser frühen Auflage in den Händen gehalten, und sie sind beide hellblau. Die zweite Sieben-Raben-Schwester aus den 1930er Jahren ist stehend und rot, eine sehr schmale Figur. Um 1950 herum wurde diese Figur überarbeitet: Das Mädchen bekam dickere Zöpfe, der Sockel wurde weiß und die Augen der Raben grün. Etwa in den 1970er Jahren gab es eine neu bearbeitete Version, vermutlich von Ralf Heller entworfen, wo das Schwesterchen wieder kniet wie bei der allerersten Figur, aber weiterhin ein rot-oranges Kleid trägt und zwei ihrer Rabenbrüder auf Hand und Schulter hält, wie es auch bei der zweiten und dritten Variante der Fall war.

🇬🇧 HELLER, THE SEVEN RAVENS: I’ve known of four different Hellerkunst wood pictures of this fairy tale. One of the wall figures is blue, the other ones red. The blue figure is shown in the 1920s Heller catalog and you see the little sister kneeling. The catalog is in black and white, but I’ve held two of those first figures in my hands and they are both light blue. The second Seven-Ravens-Sister is from the 1930s, the girl is standing and red, a very slim figure. Around 1950 this wood plaque got a little makeover with thicker braids, green eyed ravens and a white base. In the 1970s there was a new version, most likely designed by Ralf Heller, and there the little sister is kneeling again like in the very first figure, but still with a red-orange dress and two of her raven brothers on her shoulder and her hand, like in the second and third version. (Buch/25)

1930er Karin von Wrangel: Filigranes kniendes blaues Sterntaler , Handbemalt 15cm 🇬🇧 Antique Kneeling Star Money Girl (Märchen-Holzbild, German Wall Figure) *

WRANGEL/WRANGELL: Karin von Wrangell (geb. 30. Juli 1900 in Alp, Estland – gest. 20. Juni 1979 in Schielberg bei Bad Herrenalb) erhielt 1920/21 ihre Ausbildung als Kindergärtnerin und Werklehrerin im Pestalozzi-Fröbel-Haus in Berlin. Danach gründete sie eine kunstgewerbliche Werkstatt in Berlin, zog 1930 nach Lindau und eröffnete dort eine neue Werkstatt für Märchenfiguren mit mehreren Angestellten. Ihre Schwester Ingeborg übernahm die Vertretung auf der Leipziger Messe und betreute internationale Exporte. Ab 1933 wurden Auslandsaufträge annulliert. 1936 erfolgte der Umzug nach Stuttgart, 1944 wurde die Werkstatt bei einem Luftangriff zerstört. Nach Kriegsende entstand ein Neubeginn in Welzheim unter dem Namen Wrangel-Kunst, mit einem Generalvertreter und neuen Entwürfen von Karin von Wrangell, darunter Märchen-Schachteln „Das kleine Märchenspiel” mit aufstellbaren Holzfiguren. 1948 musste der Betrieb nach Krankheit und wirtschaftlichen Problemen schließen. Karin von Wrangell arbeitete später als Malerin und Porträtkünstlerin weiter. (Aus dem Buch: Die Ära der Märchen-Holzbilder, German Wall Figures, Christiane Dietz)

🇬🇧 WRANGEL/WRANGELL: Karin von Wrangell (born July 30, 1900, in Alp, Estonia – died June 20, 1979, in Schielberg near Bad Herrenalb) completed her training as a kindergarten and handicraft teacher at the Pestalozzi-Fröbel-Haus in Berlin in 1920/21. She then founded a small arts and crafts workshop in Berlin, moved to Lindau in 1930, and opened a new workshop for fairy-tale figures there with several employees. Her sister Ingeborg represented the company at the Leipzig Trade Fair and managed international exports. From 1933 onward, all foreign orders were canceled. In 1936 the business moved to Stuttgart, and in 1944 the workshop was completely destroyed in an air raid. After the war, production resumed in Welzheim under the name Wrangel-Kunst, with a general representative and new designs by Karin von Wrangell, including fairy-tale boxes “Das kleine Märchenspiel” containing small wooden figures to be set up for display. In 1948 the company closed due to illness and financial difficulties. Karin von Wrangell later continued working as a painter and portrait artist. (From the Book: Die Ära der Märchen-Holzbilder, German Wall Figures, 2025, Christiane Dietz)

1930er Unbekannt: Missmutiger Regenschirm-Zwerg 26cm 🇬🇧 Grumpy Dwarf with Closed Umbrella (Märchen-Holzbild, German Wall Figure) *

UNBEKANNTE MANUFAKTUREN: Es gab im letzten Jahrhundert sehr viele Hersteller von Märchen-Holzbildern; es waren sicher viele Hundert verschiedene. Ich bin immer froh, wenn ein Herstellername auf der Rückseite einer Figur steht. Oft ist das aber nicht der Fall und ich bin auf Hinweise von anderen angewiesen. Wenn Sie etwas über mir unbekannte (oder auch bekannte) historische Holzbild-Manufakturen wissen, melden Sie sich bitte! So viel Wissen ist schon verloren gegangen, aber manchmal können sich die Nachfahren einer Manufaktur, zum Beispiel Enkel oder Urenkel noch daran erinnern oder jemand kennt jemanden, der bei einem Hersteller der alten Wandfiguren gearbeitet hat, in Deutschland oder auch in anderen Ländern, vie zum Beispiel den Niederlanden.

🇬🇧 UNKNOWN MANUFACTURERS: There were so many manufacturers of German Wall Figures in the last century–it must have been hundreds of different ones. I’m always happy when there’s a producer’s name on the back of a wood picture. But very often that’s not the case and I need help from others out there. If you know something about unknown old manufactures (or about known ones, too,)–please get in touch! So much knowledge is already gone, but sometimes the descendants of a manufacturer, for example grandchildren or great-grandchildren might remember things or someone might know someone who once worked for a producer of the old children’s wall figures, in Germany or other countries, for example the Netherlands, too. (Buch/25)

1920er Hellerkunst: Fast vergessener Art Deco Kronenzwerg, Handbemalt 24cm 🇬🇧 Almost Forgotten Delicate Crown Dwarf (Märchen-Holzbild, German Wall Figure) *

HELLERKUNST, EPOCHEN: Man kann die Hellerkunst-Figuren in drei Epochen unterteilen; Antik, Jahrhundertmitte und Vintage. Antike Hellerkunst stammt aus den 1920er und 1930er Jahren. Die ganz frühen Bilder hatten meist einen Sockel mit geraden Seiten und spitzen Kanten. Die Heller-Märchen-Holzbilder der Jahrhundertmitte hatten den abgerundeten Sockel und waren bis um 1960 herum noch komplett handbemalt. Dann folgte eine Übergangszeit von Siebdruck plus Handbemalung. Zur Vintage Hellerkunst gehören die späten Siebdruckfiguren Ende des letzten Jahrhunderts: Sie weisen gar keine Handbemalung mehr auf.

🇬🇧 HELLER, ERAS: You can divide the Hellerkunst wood pictures into three eras: antique, mid-century, and vintage. The antique figures are from the 1920s and 1930s, with the very early ones often having a base with straight sides and sharp edges. The mid-century Heller wall figures had rounded bases and were completely hand-painted until about 1960, after which came a transitional period with screen printing plus additional hand-painting. The vintage Hellerkunst figures from the late 20th century were screen-printed only, with no more hand-painting. (Buch/25)

1930er Mertens-Kunst: Hasenmädchen im roten Kostüm mit Strumpfhaltern , Handbemalt 21cm 🇬🇧 Antique Winter Girl with Garters (Kinder-Holzbild, German Wall Figure) *

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MERTENS, ÜBERSICHT: Mertens-Kunst hat über sechs Jahrzehnte lang Märchen-Holzbilder hergestellt, von den frühen 1930er- bis zu den späten 1980er-Jahren. Alfred Mertens wurde am 21.3.1898 in Wiesbaden geboren und starb am 29. Juni 1987 in Hallwangen/Dornstetten. Die ersten Kinder-Wandfiguren von Alfred Mertens entstanden Anfang der 1930er-Jahre in Reutlingen, im „Reutlinger Werkhaus“, einem Kunstgewerbegeschäft, das Alfred Mertens mit seiner Frau Maria Mertens 1928 gegründet hatte. Am 5.10.1936 meldete Alfred Mertens seine Werkstatt im nahe gelegenen Pfullingen an: zunächst Panoramastraße 20, später Bergstraße 15 und ab 1971 Carl-Zeiss-Straße 7. (Aus dem Buch: Die Ära der Märchen-Holzbilder, Vintage German Wall Figures, 2025, Christiane Dietz)

🇬🇧 MERTENS, OVERVIEW: Mertens-Kunst produced German Wall Figures for more than six decades, from the early 1930s to the late 1980s. Alfred Mertens was born on March 21, 1898, in Wiesbaden and died on June 29, 1987 in Hallwangen/Dornstetten. The first fairy-tale wood pictures by Alfred Mertens were created in the early 1930s in Reutlingen, in the “Reutlinger Werkhaus,” a crafts store founded by Alfred and his wife Maria Mertens in 1928. On October 5, 1936, Alfred Mertens registered his workshop in nearby Pfullingen: first at Panoramastraße 20, later at Bergstraße 15, and from 1971 at Carl-Zeiss-Straße 7. (From the book: Die Ära der Märchen-Holzbilder, Vintage German Wall Figures, 2025, Christiane Dietz)