1930er Mertens-Kunst (?): Antiker Panflöten-Spieler mit irrem Blick, Handbemalt, 25 cm, Märchen-Holzbild 🇬🇧 1930s Alfred Mertens (?): Antique Pan Flute Player with Mad Gaze, Hand-painted, 25 cm, German Wall Figure

BESCHÄDIGT, ABER DA! Manchmal findet man Märchen-Holzbilder aus dem letzten Jahrhundert, die beschädigt, aber selten und interessant sind. Dann ist eine Beschädigung kein großes Problem – man ist einfach froh, die Wandfigur überhaupt in den Händen halten zu können. Das trifft natürlich ganz besonders auf sehr seltene und außergewöhnlich schöne Figuren zu. Beispiel: die Bienen-Elfe von Heller.

🇬🇧 DAMAGED, BUT THERE! Sometimes I come across German Wall Figures from the last century that are damaged, but also rare and interesting. In such cases, some damage is no problem–it’s simply a joy to be able to hold the piece at all. This is especially true for very rare and particularly wonderful motifs. Example: the Bee Fairy by Heller. (Buch/25)

1940er Mertens-Kunst: Dünne Sieben-Raben-Schwester im kurzen orangen Kleid, Handbemalt, 20 cm, Märchen-Holzbild 🇬🇧 1940s Alfred Mertens: Thin Seven Ravens Sister in Short Orange Dress, Hand-painted, 20 cm, German Wall Figure

MERTENS, ÜBERSICHT: Wenn Alfred Mertens, der Gründer von Mertens-Kunst, heute noch leben würde, wäre er inzwischen über 120 Jahre alt. Alfred Mertens wurde am 21.3.1898 in Wiesbaden geboren. Das liegt rund 250 Kilometer von Pfullingen entfernt, wo Mertens-Kunst später produziert hat. Die Anmeldung in Pfullingen war am 5.10.1936, in der Panoramastraße 20, später Bergstraße 15, ab 1971 in der Carl-Zeiss-Straße 7. Einige Mertens-Holzbilder scheinen mir allerdings älter zu sein als 1936. Weiß jemand, ob Alfred Mertens zuvor vielleicht in einer anderen Stadt seine Manufaktur hatte? Die allerletzten Märchen-Holzbilder von Mertens-Kunst wurden in den 1980er-Jahren hergestellt. So kann man sagen, dass die Ära der Mertens-Wandfiguren (mindestens) sechs Jahrzehnte lang andauerte – von den 1930er- bis zu den 1980er-Jahren.

🇬🇧 MERTENS, OVERVIEW: If Alfred Mertens, the founder of Mertens-Kunst, were still alive today, he would be over 120 years old. He was born on March 21st, 1898, in Wiesbaden. Wiesbaden is about 250 kilometers from Pfullingen, the town where Mertens-Kunst later began production on October 5th, 1936—first at Panoramastraße 20, later at Bergstraße 15, and from 1971 at Carl-Zeiss-Straße 7. However, some German Wall Figures by Mertens appear to be older than 1936. Does anyone know if Alfred Mertens may have had a handicraft studio in a different city before Pfullingen? The very last fairy tale pictures by Mertens-Kunst were produced in the 1980s. So it can be said that the era of Mertens wall figures lasted (at least) six decades—from the 1930s to the 1980s. (Buch/25)

1950er Original Bergischer Engel: Gelb-grüne Froschkönig-Prinzessin mit rosa Brautschleier, Handbemalt, 16 cm, Märchen-Holzbild 🇬🇧 1950s Original Bergischer Engel: Yellow-Green Frog Prince Princess with Pink Bridal Veil, Hand-painted, 16 cm, German Wall Figure

ORIGINAL BERGISCHER ENGEL, MESSEWERBUNG: Der OBE hat in den 1940er bis 1960er Jahren viele Stände auf Spielwarenmessen gehabt. Johanna (Hannelore) Gruner-Witkop hat mir im neuen Jahrhundert von vielen Messen ihrer Manufaktur erzählt und mir Fotos gezeigt, auf denen man sie immer schick angezogen und häufig im Kundengespräch sieht. Auf einer Werbekarte des OBE steht folgender Text über gleich zwei verschiedene Messen: „Der Bergische Engel am neuen Messestand, Spielwaren-Messe Nürnberg, 13. bis 18. Februar 1966, Neubau Europahaus, Erdgeschoß, Stand 3082 B; Baby-Messe Köln 22. bis 24. April 1966, Halle 12, Erdgeschoß, Gang B, Stand 32, Hannelore Gruner-Witkop, Solingen-Wald, Hampelmänner, Wandbilder, Kleider-Recke.“

🇬🇧 ORIGINAL BERGISCHER ENGEL, TOY FAIR AD: The Original Bergischer Engel had many booths at toy fairs from the 1940s to the 1960s. Johanna Gruner-Witkop told me about that in 2017 and and showed me photos in which you could see her, always smartly dressed and often talking to customers. On an Original Bergischer Engel advertising card, there is the following text about two different trade fairs: “The Bergischer Engel at the new trade fair stand, Nuremberg Toy Fair February 13th to 18th, 1966, new Europahaus building, ground floor, booth 3082 B; Baby Fair Cologne April 22nd to 24th, 1966, Hall 12, ground floor, aisle B, booth 32, Hannelore Gruner-Witkop, Solingen-Wald; Jumping Jacks, Wall Figures, Children’s Clothes Racks.” (translated) (Buch/25)

1930er Hellerkunst: Tanzender Faschingsjunge mit grünen Luftschlangen, Handbemalt, 27 cm, Märchen-Holzbild 🇬🇧 1930s Hellerkunst: Dancing Carnival Boy with Green Streamers, Hand-painted, 27 cm, German Wall Figure

HELLER, ERFINDER DER MÄRCHEN-HOLZBILDER: Es war Georg Heller, der in den 1920er Jahren als erster auf diese Idee gekommen war, so wird es auf der Heller-Website (Stand 2025) beschrieben. Ja, es hatte auch vorher schon viele Vorlagen für Laubsägearbeiten gegeben, aber diese Motive zeigten kaum Personen und es waren in der Regel auch keine flachen Wandfiguren. Außerdem ging es bei den alten Laubsägevorlagen meist um Hobbyarbeiten, während Hellerkunst durchweg nur großartige kunstgewerbliche Produkte herstellte. So hat das Ehepaar Georg und Magda Heller aus der Eifel etwas ins Leben gerufen, das ein Jahrhundertphänomen werden sollte: Die Ära der Märchen-Holzbilder, die von den 1920er bis zu den 1980er Jahren andauerte.

🇬🇧 HELLER, INVENTOR OF GERMAN WALL FIGURES: It was Georg Heller who first had the idea of producing fairy tale wood plaques, back in the 1920s. This is stated on the Heller website (as of 2025). Yes, there had been templates for fretwork items before, but those hardly showed people and most were not flat wall figures, either. Moreover, those older templates were meant for hobby craft, whereas Hellerkunst soon produced highly artistic decorative objects. So Georg and Magda Heller, the artist couple from the Eifel region, started something that would become a cultural phenomenon of the century: The era of German Wall Figures, lasting from the 1920s to the 1980s. (Buch/25)

1930er Mertens-Kunst: Antike zugeneigte Sieben-Raben-Schwester mit Haarreif und kurzen Ärmeln, Handbemalt, 25 cm, Märchen-Holzbild 🇬🇧 1930s Alfred Mertens: Antique Inclined Seven Ravens Sister with Headband and Short Sleeves, Hand-painted, 25 cm, German Wall Figure

MERTENS, ÜBERSICHT: Wenn Alfred Mertens, der Gründer von Mertens-Kunst, heute noch leben würde, wäre er inzwischen über 120 Jahre alt. Alfred Mertens wurde am 21.3.1898 in Wiesbaden geboren. Das liegt rund 250 Kilometer von Pfullingen entfernt, wo Mertens-Kunst später produziert hat. Die Anmeldung in Pfullingen war am 5.10.1936, in der Panoramastraße 20, später Bergstraße 15, ab 1971 in der Carl-Zeiss-Straße 7. Einige Mertens-Holzbilder scheinen mir allerdings älter zu sein als 1936. Weiß jemand, ob Alfred Mertens zuvor vielleicht in einer anderen Stadt seine Manufaktur hatte? Die allerletzten Märchen-Holzbilder von Mertens-Kunst wurden in den 1980er-Jahren hergestellt. So kann man sagen, dass die Ära der Mertens-Wandfiguren (mindestens) sechs Jahrzehnte lang andauerte – von den 1930er- bis zu den 1980er-Jahren.

🇬🇧 MERTENS, OVERVIEW: If Alfred Mertens, the founder of Mertens-Kunst, were still alive today, he would be over 120 years old. He was born on March 21st, 1898, in Wiesbaden. Wiesbaden is about 250 kilometers from Pfullingen, the town where Mertens-Kunst later began production on October 5th, 1936—first at Panoramastraße 20, later at Bergstraße 15, and from 1971 at Carl-Zeiss-Straße 7. However, some German Wall Figures by Mertens appear to be older than 1936. Does anyone know if Alfred Mertens may have had a handicraft studio in a different city before Pfullingen? The very last fairy tale pictures by Mertens-Kunst were produced in the 1980s. So it can be said that the era of Mertens wall figures lasted (at least) six decades—from the 1930s to the 1980s. (Buch/25)

1930er Niedersachsen-Kunst: Schönes Herd-Aschenputtel mit großen Puschen, Handbemalt, 18×20 cm, Märchen-Holzbild 🇬🇧 1930s Niedersachsen-Kunst: Beautiful Stove Cinderella with Large Slippers, Hand-painted, 18×20 cm, German Wall Figure

NIEDERSACHSEN-KUNST: Dieser Hersteller hat in den 1930er und vielleicht auch noch in den frühen 1940er Jahren Märchen-Holzbilder produziert, aber auch Kindermotive und Zwerge. Sie wurden alle handbemalt. Auf vielen der Figuren kann man unten ein Grasbüschel sehen, und die Augen wurden mit braunem Bleistift gezeichnet, wie das auch bei Heller der Fall war. Vielleicht wurde die Werkstatt im Zweiten Weltkrieg ausgebombt? Ich kenne jedenfalls keine späteren Produkte dieses Herstellers. Weiß jemand mehr über Niedersachsen-Kunst? Bitte schreiben Sie mir!

🇬🇧 NIEDERSACHSEN-KUNST: This manufacturer produced many German Wall Figures in the 1930s and maybe in the early 1940s, too. Most of those wood plaques were the classic Brothers Grimm’s motifs, but there were also children and dwarfs. All of them were hand-painted. On many of their figures you’ll find grass sprouting at the bottom. The eyes were painted with a brown pencil, like Heller did, too. This producer doesn’t seem to have survived the Second World War, maybe they got bombed out, like other manufacturers, too. Does anyone know more about this wonderful historic manufacturer? Please get in touch! (Buch/25)

1930er Mertens-Kunst: Großes grünes Art Deco Elfen-Rumpelstilzchen, Handbemalt, 30 cm, Märchen-Holzbild 🇬🇧 1930s Alfred Mertens: Large Green Art Deco Elf Rumpelstiltskin, Hand-painted, 30 cm, German Wall Figure

RUMPELSTILZCHEN: Die allermeisten Rumpelstilzchen-Holzbilder aus dem 20. Jahrhundert zeigen es mit dem berühmten Lagerfeuer. Der böse Brüder-Grimm-Gnom tanzt darum herum, schmiedet Pläne und ist voller Vorfreude. Aber es gibt Ausnahmen: Da sehen wir auch die (oft weinende) Müllerstochter zum Beispiel mit dem Stroh, das sie zu Gold spinnen soll. Und neben ihr das Rumpelstilzchen, das seine Hilfe anbietet und jedes Mal sinngemäß wissen will – „Was kriege ich dafür?“ Mein Favorit unter den Rumpelstilzchen ist die Art Deco Mertens-Figur aus den 1930er Jahren, wo das Rumpelstilzchen wie eine große Elfe aussieht, mit grünem kurzen Hoodie und nackten Beinen.

🇬🇧 RUMPELSTILTSKIN: Most of the Rumpelstiltskins on the German Wall Figures of the last century are shown with his famous campfire. The evil Brothers Grimm’s gnome is dancing around it, making plans and looking forward to the promised gift. But there are exceptions: I know wood pictures where we also see the (often crying) miller’s daughter for example with all the straw she’s supposed to spin to gold. Next to her we see Rumpelstiltskin (or Rumplestitskin or Rumple) offering his help. And always asking: “What’s in it for me?” My favorite is the antique Mertens Rumpelstiltskin wood plaque from the 1930s where he looks like a large fairy, with his short green hoodie and naked legs. (Buch/25)

1940er Ravi-Kunst: Früher Papierstreifen-Hampelmann schwarzes „Kätzchen“ mit Federhut, handbemalt, 23cm 🇬🇧 1940s Ravi-Kunst: Early Black Cat Jumping Jack with Feather Hat and Paper Stripe, Hand-painted, 23cm

RAVI, HAMPELMÄNNER: Ravi-Kunst aus Hamburg hat im letzten Jahrhundert viele reizende und äußerst originelle Hampelmänner hergestellt. Ich kenne zum Beispiel das schwarze „Kätzchen“ mit Dirndlkleid aus den 1940er Jahren, das in der frühen Version sogar noch eine filigrane Feder auf seinem kleinen Hut trägt. Alle Hampelmänner von Ravi sind komplett handbemalt und mit stabilen Metallverbindungen versehen: Ich habe noch nie eine Ravi-Hampelfigur mit losen Gliedern gesehen!

🇬🇧RAVI, JUMPING JACKS: The manufacturer Ravi-Kunst from Hamburg created many charming and unique jumping jack figures around the middle of the last century. For example, there is the black kitten in a dirndl dress from the 1940s, with a delicate feather on its little hat. All jumping jack toys by Ravi were completely hand-painted, and their stability is truly impressive: I’ve never encountered a Ravi-Kunst pull figure with loose limbs! (Buch/25)

1940er Hellerkunst: Großer sitzender gelber Flötenjunge mit Spatz, Sonderanfertigung, Handbemalt, 23×23 cm, Märchen-Holzbild 🇬🇧 1940s Hellerkunst: Large Sitting Yellow Flute Boy with Sparrow, Special Edition, Hand-painted, 23×23 cm, German Wall Figure

SCHAUFENSTERDEKO, SONDERANFERTIGUNGEN: Einige Manufakturen haben um die letzte Jahrhundertmitte herum auch Sonderaufträge angenommen; oft ging es dabei um besonders große Märchen-Holzbilder für die Schaufenster von Spielzeugläden, oft aus dickerem Holz. Von Mertens gab es zum Beispiel die Frau Holle mit Goldmarie und Pechmarie; von Heller stammen unter anderem der riesige Art Deco Rattenfänger, das schwangere Schneewittchen mit der Zwergenhand auf dem Bauch sowie ein großer weihnachtlicher Lebkuchen-Zwerg. Heller hat auch viele Aushängeschilder für Geschäfte und Hinweisschilder angefertigt, unter anderem für Apotheke, Schwimmbad und Wanderwege. Auch Wandfiguren für Ärzte kenne ich, zum Beispiel eines mit einer Kinderärztin und eines mit Kranken, die gerade nach dem Weg zum Dorfarzt fragen – beides große Sonderanfertigungen.

🇬🇧 SHOP WINDOW DECORATIONS: Some manufacturers of German Wall Figures also took special orders around the middle of the last century, often involving large figures for toy store windows, usually made from thicker wood. For example, Mertens produced figures like Mother Holle/Hulda with Golden Mary and Pitch Mary; Heller’s works include a giant Art Deco Pied Piper, a Snow White with a dwarf’s hand on her baby belly, and a dwarf with a large gingerbread heart. Heller also created many store signs and informational plaques, for example for pharmacies, public swimming pools, and hiking trails. I also know of wall figures for doctors, such as one with a pediatrician and another featuring sick people asking for directions to the village doctor. (Buch/25)

1940er Ingeborg Immel: Filigraner roter Engel mit Korkenzieherlocken, Kerze und Tannengrün, Handbemalt, 23 cm, Märchen-Holzbild 🇬🇧 1940s Ingeborg Immel: Delicate Red Angel with Corkscrew Curls, Candle, and Fir Green, Hand-painted, 23 cm, German Wall Figure

INGEBORG IMMEL: Von Ingeborg Immel kenne ich bisher nur einen wunderschönen Kerzenengel mit Korkenzieherlocken und mit Tannengrün, das die große weiße Kerze unten umgibt; vermutlich aus den 1940er Jahren. Besonders die Kinderlocken und die Zweige sind sehr filigran gezeichnet, aber auch das rote Kleid mit den kleinen weißen Punkten zeigt genau den Faltenwurf, und das hübsche Gesicht ist ebenfalls besonders kunstfertig gezeichnet. Auf der Rückseite stehen mit Bleistift die Wörter „Original von Ingeborg Immel“, so dass die Wandfigur (und vermutlich noch weitere Figuren) wohl für den Verkauf hergestellt wurde.

INGEBORG IMMEL: So far, I only know one German Wall Figure by Ingeborg Immel, a beautiful candle angel with corkscrew curls and fir greenery surrounding the large white candle she is holding. The child’s curls and the branches in particular are very delicately drawn, but the red dress with the small white dots also shows the folds exactly, and her face is also particularly skilfully drawn. On the back are the words „Original von Ingeborg Immel“ written in pencil, so this German Wall Figure (and probably other figures, too) were most likely made for sale. They presumably date from the 1940s. (Buch/25)